Büren Der teure Traum von der Reaktivierung der Almetalbahn

Büren/Wewelsburg. Was ist notwendig, um eine Bahnstrecke wie die Almetalbahn reaktivieren zu können? Dieser Frage stellte sich der Geschäftsführer des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe, Joachim Künzel, beim Wintertreffen des CDU-Stadtverbandes Büren im Burgsaal der Wewelsburg.&bdquo;Wenn eine Bahntrasse keine Schienen hat, handelt es sich grundsätzlich um einen Neubau", stellte Künzel gleich zu Beginn seiner Ausführungen klar. Zudem schreibe der Gesetzgeber Auflagen vor, die richtig teuer sein können, betont er. Es seien dabei nicht nur die Kosten für den Oberbau (Gleisbett und Gleise/Weichen) und den laufenden Betrieb, die auf den Straßenbaulastträger und hier dann teilweise auch auf die Kommunen an der Almetalbahn zukommen würden, sondern die Kosten für die Herstellung von Baumaßnahmen an den Kreuzungsbereichen. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz schreibt vor, dass an jeder Stelle, wo eine Straße den Schienenverkehr kreuzt, eine Unter- oder Oberführung gebaut werden muss. Man muss das Eisenbahnkreuzungsgesetz beachten &bdquo;Das wären dann natürlich erhebliche Kosten, die dann zum Teil von den Kommunen zu stemmen sind", sagte Künzel. Doch er machte auch Hoffnungen. In einem vergleichbaren Fall im Münsterland sei man aktuell mit dem Bundesverkehrsministerium in guten Gesprächen, um machbare Lösungen mit höhengleichen Bahnübergängen und entsprechender Signaltechnik zu finden. Als einen weiteren Kostenfaktor benannte Künzel die Bahnstationen. Da diese sich im Almetal zumeist an den Ortsrandlagen befinden, und es nicht zu erwarten sei, dass die Reisenden Wege auf sich nehmen wollen, müsse man nach Lösungen suchen – etwa ein Bus- oder Shuttle-Service. An den Bahnstrecken sollten dann gegebenenfalls auch Mobilstationen mit Park- and Ride sowie Bike- and Ride-Plätze errichtet werden. Mehrere Verkehrssysteme miteinander verbinden Somit hätte man mehrere Verkehrssysteme miteinander verbunden. Auch dafür müssten dann die Kommunen Sorge tragen, erklärte Joachim Künzel. Zu Beginn des Wintertreffens hatte Landrat Manfred Müller unter der Überschrift &bdquo;Weiterentwicklung des ländlichen Raumes" auch zum Thema Almetalbahn Stellung bezogen. Dass der Kreis Paderborn die Bahnstrecke zwischen Paderborn und Büren für einen Euro gekauft habe, sei trotz der jährlichen Unterhaltungskosten der Trasse in Höhe zwischen 50.000 und 100.000 Euro eine richtige Entscheidung gewesen, so der Landrat. Nur so konnte die Widmung des Trassen-Bandes als Verkehrsfläche aufrecht erhalten werden. Wichtig sei es nun, eine Machbarkeitsstudie auf den Weg zu bringen, um konkrete Zahlen zu erhalten. Eine solche Untersuchung hatte es von rund zehn Jahren schon einmal gegeben. Das Ergebnis lag bei rund 40 Millionen Euro für die Erstellung der Bahnstrecke und rund drei bis vier Millionen Euro für die laufende Unterhaltung pro Jahr. Damals aber habe man andere Prioritäten gesetzt, wie zum Beispiel den Ausbau der Sennebahn oder der Strecke Hamm-Paderborn-Kassel.

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