Büren-Harth-Ringelstein. Nur viermal in 40 Jahren hat Wilfried Limpinsel den seltenen Raufußkauz in seiner Wildtierstation in Marsberg-Essentho zur Pflege gehabt. Das letzte Tier fing er vor wenigen Tagen in einem Turm der Firma Bremer in Paderborn, wo aufmerksame Mitarbeiter den verirrten Raufußkauz beobachtet hatten und den Vogelspezialisten informierten. Der kam und kümmerte sich um den Kauz. Nach ein paar Tagen stand fest, dass der Raufußkauz keine Verletzungen oder Krankheiten hatte.
Am Jugendwaldheim Ringelstein wurde er zusammen mit Schülern der Grundschule Regenbogen aus Lippinghausen im Kreis Herford ausgewildert. Als Kooperationspartner des Jugendwaldheims ist Limpinsel dort regelmäßig mit Vögeln zu Gast. Nur eben nicht mit dem seltenen Raufußkauz mit den befiederten Beinen.
Raufußkauz wird seltener - anders als andere Eulenarten
„Dieser kleine Kauz liegt mir seit Jahrzehnten besonders am Herzen. Es ist gar nicht so leicht ihn in den Wäldern zu finden und er wird, anders als andere Eulenarten, seltener", sagt der Eulenmann aus Essentho.
Dass sich für den Raufußkauz zukünftig einiges ändern wird, glaubt auch Stefan Nolte, Förster im Jugendwaldheim. „Diese Eule braucht große Wälder mit Nadelholzanteilen – das sind in unserer Region die Fichten und denen geht es derzeit sehr schlecht", beschreibt Nolte. Das Biotop des Raufußkauzes werde sich, wie auch für andere Arten, durch die Borkenkäferkalamität und das Baumsterben vielerorts verändern.
Inwieweit das die ohnehin kleine Population des Raufußkauzes treffen wird, muss man beobachten, sind sich Limpinsel und Nolte einig. Der in Ringelstein ausgewilderte Kauz findet dort aber nach wie vor einen sehr guten Lebensraum, wo Limpinsel bereits vor Jahren auch spezielle Nistkästen zur Kauzunterstützung mit dem Jugendwaldheim aufgehängt hat.
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