28-jährige Ettelnerin will Bürgermeisterin in Borchen werden

Borchen. Politik spielte schon früh in ihrem Leben eine Rolle - schon als Jugendliche interessierte sich Lea Berndt dafür, aber erst 2020 wagte sie den Schritt und ließ sich für die SPD im Wahlkreis Kirchborchen aufstellen. Seitdem ist sie sachkundige Bürgerin im Schul-, Kultur-, Jugend- und Sportausschuss und seit einem Jahr auch Ortsverbandsvorsitzende. Die 28-jährige Ettelnerin will aber mehr bewegen und kandidiert nun als Bürgermeisterkandidatin für die Sozialdemokraten. Bei der Kommunalwahl im September wird sie gegen den amtierenden Bürgermeister Uwe Gockel antreten. Die CDU wird keinen eigenen Kandidaten aufstellen und den parteilosen Gockel unterstützen, wie der Gemeindeverbandsvorsitzende Ludger Henneken schon im Dezember bekannt gab. Trotzdem geht Lea Berndt selbstbewusst für die SPD in den Wahlkampf. &bdquo;Die SPD war in Borchen schon immer recht gut aufgestellt und erzielt gute Ergebnisse“, sagte sie. Immerhin war die SPD auch mal Mehrheitspartei im Borchener Rat und stellte von 2009 bis 2020 mit Reiner Allerdissen auch den Bürgermeister. &bdquo;Es wird Zeit, frischen Wind ins Rathaus zu bringen und die Politik ein wenig jünger zu machen“, sagt sie forsch. Als sie zusammen mit Jannik Walter als Doppelspitze den Vorsitz beim SPD-Ortsverband übernahm, sei dort &bdquo;gefühlt der Altersdurchschnitt von Mitte 50 auf Mitte 30 gesunken“ meint sie. Eltern und ihr Mann stehen voll hinter ihrer Kandidatur Die Mutter von drei Kindern sagt von sich, dass sie sehr gut zuhören, anpacken und sich gut in Themen &bdquo;reinfuchsen“ könne. &bdquo;Ich habe von vielen Leuten in Borchen gehört, dass sie sich ein offenes Ohr wünschen - das kann ich bieten. Bei der SPD in Borchen hat man auch gesehen, was für Arbeit ich leiste und nach ein paar Gesprächen habe ich mich entschieden, mich als Bürgermeisterkandidatin aufstellen zu lassen“, erklärt die Ettelnerin, die sowohl ihren Mann Steffen Berndt (41) als auch die Eltern als große Rückendeckung bezeichnet. Ihr Vater Volker Tschischke ist schon lange Ratsherr für die SPD und auch bekannt als Vorsitzender sowie Regionalsprecher OWL des Vereins Vernunftkraft NRW. In der Familie sei Politik schon ein Thema gewesen, allerdings sei ihr politisches Interesse eher in der Schule gewachsen, betont Berndt. Nach der Realschule in Paderborn machte sie ihr Fach-Abitur am Edith-Stein-Kolleg. Als Heilerziehungspflegerin arbeitete sie sieben Jahre in der forensischen Psychiatrie in Eickelborn und seit 2024 ist sie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der LWL-Klinik in Marsberg tätig. &bdquo;Ich wollte schon immer in die Pflege. Ich arbeite gerne mit Menschen“, berichtet sie. Dass sie sich in der Verwaltung noch nicht auskennt, sieht sie nicht als Nachteil. &bdquo;Es wird ja ein Bürgermeister gewählt, nicht ein Verwaltungsmeister. In Borchen sind wir in der Verwaltung sehr gut mit Fachpersonal aufgestellt.“ Ein besonderes Traumziel hat die Bürgermeisterkandidatin Konkrete Ziele als Bürgermeisterin will sie noch nicht definieren. &bdquo;Die SPD steht schon immer für Soziales und Gerechtigkeit, das will ich natürlich umsetzen. Ich will aber erst einmal mit vielen Menschen im Gemeindegebiet ins Gespräch kommen und hören, wo sie Probleme sehen, wo man was verbessern kann. Ich will ja Entscheidungen für die Menschen treffen“, sagt die 28-Jährige. Dass sich aktuell auch andere Frauen als Bürgermeisterkandidatinnen - in Delbrück, Bad Wünnenberg und in Salzkotten - aufstellen lassen und es in Lichtenau mit Ute Dülfer sogar die einzige Bürgermeisterin im Hochstift gibt, findet sie sehr gut. &bdquo;Aber daran orientiere ich mich nicht. Ich schaue mir eher die Männer, die kandidieren, an und denke, das kann ich auch“, stellt die Ettelnerin, die auch vier Jahre lang die Cheerleader-Abteilung beim Footballclub Paderborn Dolphins leitete, klar. Ein Traumziel als Bürgermeisterin hat sie aber schon. Sie möchte einen Ausbildungscampus in Borchen realisieren und vor allem auch Familien und Senioren in der künftigen Politik mitnehmen, denn die kämen oft zu kurz. Bei der Aufstellungskonferenz der Borchener SPD bekam sie auch volle Unterstützung. Dort wurden die Kandidatinnen und Kandidaten für alle 16 Wahlkreise gewählt. &bdquo;Ich freue mich über das große Vertrauen und die Unterstützung der SPD-Mitglieder. Gemeinsam werden wir für ein starkes, solidarisches und lebenswertes Borchen kämpfen. Unser Anspruch für die nächsten fünf Jahre ist hoch: Wir wollen nicht nur verwalten – wir wollen gestalten“, so Lea Berndt. Auch der frühere Bürgermeister Rainer Allerdissen war dabei und sieht für Borchen &bdquo;eine große Chance, eine junge und so engagierte Frau als Führungskraft zu bekommen.“ Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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