Kandidatur als Bürgermeisterin: Katrin Klugmann will frischen Wind für Borchen

Borchen. Beschäftigt im Prüfungsaußendienst beim Finanzamt Paderborn, Fitness-Trainerin im Sportverein, dort auch Vorstandsmitglied, Schöffin am Landgericht, sachkundige Einwohnerin im Schul-, Kultur-, Jugend- und Sportausschuss und auch noch ein Familienleben mit Mann und vier Jungs: Katrin Klugmann hat Power genug. Die sportliche 52-Jährige will diese Kraft nun neu einsetzen und möchte Bürgermeisterin ihrer Heimatgemeinde werden. Sie tritt als Kandidatin der Freien Wählergemeinschaft Borchen (FWB) an. &bdquo;Ich habe durch Familie und Beruf einen guten Blick auf Borchen. Mir ist es wichtig, dass wir behutsam mit Steuergeldern umgehen und ein liebenswerter Ort mit Treffpunkten für Jung und Alt sind. Dafür möchte ich Verantwortung übernehmen“, sagt Klugmann im Gespräch mit der NW. Sie setzt auf die Weiterentwicklung der Gemeinde: &bdquo;Wir müssen das Wachstum im Ort behutsam vorantreiben, etwa bei der Erschließung von Baugebieten, so dass die Infrastruktur mitwachsen kann.“ Bürgermeister Uwe Gockel (parteilos) will die Kandidatin nicht attackieren, sondern stattdessen ihre eigene Herangehensweise in den Mittelpunkt stellen: &bdquo;Ich bin gut vernetzt, viele Menschen kennen mich und wissen, dass ich verlässlich bin.“ Inhaltlich will die Steuerfachfrau auch auf eine &bdquo;serviceorientierte, bürgernahe und offene Verwaltung“ setzen. Sie sagt: &bdquo;Da können wir noch besser werden.“ Wunsch nach einem subventionierten Strompreis für Borchen Wichtig sei gerade in der ländlich geprägten Region eine konsequente Unterstützung des Ehrenamts, das &bdquo;mit so vielen Regularien zu kämpfen hat“, wie Klugmann kritisiert. Wichtiges Thema in Borchen ist die Windkraft. &bdquo;Wir sind als Gemeinde durch die Windräder zu 200 Prozent mit Strom versorgt. Wir haben genug Anlagen im Gemeindegebiet. Wichtig wäre es, einen subventionierten Strompreis, wie in Etteln, auch für das gesamte Gemeindegebiet anbieten zu können.“ Klugmann würde auch auf auf diese Weise versuchen, die Akzeptanz der Windkraft in den Orten zu erhöhen. Lesen Sie auch: 28-jährige Ettelnerin will Bürgermeisterin in Borchen werden Im ÖPNV - Ihr Mann Marcus ist Geschäftsführer des Nahverkehrsverbunds Paderborn/Höxter - sieht die Nordborchenerin Nachholbedarf beim bedarfsorientierten Verkehr zwischen den Ortschaften. Auf dem Feld des Klimaschutzes seien lokale Maßnahmen nötig, wie die Entsiegelung von Flächen. Die betagten öffentlichen Gebäude der Gemeinde müssten zudem dringend saniert werden. Am Wirtschaftsstandort Borchen will die Landesbeamtin &bdquo;gute Bedingungen für Gründer und Unternehmer“ schaffen. Dazu zählt sie das Stärken von Netzwerken und die Förderung ortsnaher Ausbildung. Im Gewerbegebiet würde sie als Bürgermeisterin &bdquo;mehr Präsenz zeigen“. Klugmann erhält &bdquo;positive Reaktionen“ in Borchen Der FWB trat Klugmann 2014 bei und kandidierte damals auf der Reserveliste zum Gemeinderat. 2020 habe sie sich bereits mit der Kandidatur fürs Bürgermeisteramt befasst, der Schritt sei damals aber noch zu früh gekommen: &bdquo;Jetzt habe ich Lust darauf, frischen Wind in die Borchener Politik zu bringen - unabhängig von Parteibindungen.“ Die FWB, so betont Klugmann, sei nur dem Ort verpflichtet und gehöre nicht dem Landes- oder Bundesverband Freier Wähler an. &bdquo;Wir merken, dass wir Dinge bewegen können. Unser Ziel ist es, die Gemeinde so zu entwickeln, dass wir sie guten Gewissens unseren Kindern und Enkeln überlassen können.“ Auf der Reserveliste für den Gemeinderat kandidiert sie nun auf der aussichtsreichen Position zwei. Zum Thema: CDU und Grüne geben Rückenwind für Borchens parteilosen Bürgermeister Ihre Bürgermeisterkandidatur habe bislang über Social Media und in persönlichen Kontakten zu &bdquo;vielen positiven Reaktionen“ geführt. Neben dem parteilosen Amtsinhaber Gockel, der von CDU und Grünen unterstützt wird, tritt für die SPD Lea Berndt an. Klugmann will es am 14. September in eine Stichwahl schaffen. Dazu kommt es, wenn keine Kandidatin und auch nicht der Kandidat die absolute Mehrheit einfährt. Klugmann sieht dem Wahlkampf souverän entgegen: &bdquo;Die Borchener wissen, was ich auf die Beine gestellt habe, daher ist mir nicht bange zumute.“ Und vor allem ist ihr eine Botschaft mit Blick auf die gesamte Kommune wichtig: &bdquo;Bei uns in Borchen hat niemand einen Grund dafür, die AfD zu wählen.“

Meistgelesen