Borchener Hauptstraße macht Platz für Radfahrer

Borchen. Die Ortsdurchfahrt in Nordborchen wird wohl nie eine Panoramaroute von internationaler Schönheit, doch ab dem nächsten Jahr soll sie erneuert und mit diversen Maßnahmen besonders für Radfahrer und Fußgänger gefälliger und sicherer werden. Der Landesbetrieb Straßen NRW kümmert sich um die Deckensanierung der Landesstraße L 755 (Paderborner Straße), die Gemeinde will in einem Zuge die Geh- und Radwege verbessern. Unklar ist laut Projektleiterin Sandra Buschkühl von Straßen NRW noch der Kostenumfang für den Landesteil, da die Planungen noch nicht abgeschlossen sind. Die Gemeinde kalkuliert für ihren Anteil mit Haushaltsmitteln von zusammen 1,35 Millionen Euro in diesem und dem nächsten Jahr. Bei der Vorstellung des aktuellen Planungsstands gibt es im Bauausschuss viel Lob – aber auch so manche Mahnung, dass die Planer sich möglichst an der Verkehrsrealität im Ort orientieren mögen. Donald Welling vom Bürener Ingenieurbüro Welling und Partner präsentiert die Ergebnisse einer Überarbeitung der rund 1,7 Kilometer langen Trasse und erntet Zuspruch aus allen Fraktionen. Im März war ein Entwurf noch auf Zurückhaltung in der Politik gestoßen. Tempo-30-Zone könnte entstehen Das Ziel der Maßnahme sind auch auf Wunsch der Bürger breite Fahrbahnen für Radfahrer. Innerorts sollen, wenn möglich so genannte Schutzstreifen auf der Straße entstehen, außerorts ein separater Fuß-/Radweg. Selbst an Engstellen wie der Altenaubrücke nördlich des Lidl soll durch Veränderungen an der Brücke ein Radstreifen gelingen. Einen deutlichen Eingriff soll es auf Höhe des Mallinckrodtparks geben. Um die Trasse breit genug gestalten zu können, sei es notwendig, so Welling, einen Meter ins Gelände hinein zu bauen und den Zaun entsprechend auf 240 Metern rund einen Meter zu versetzen. Zu einer Veränderung könnte es zusätzlich auf Höhe des Stadtwegs kommen. Ein Zebrastreifen inklusive Mittelinsel soll Fußgängern die Querung der viel befahrenen Straße erleichtern, zudem wird das Rechtsabbiegen in den Stadtring untersagt. Ob auch der Stadtweg selbst noch einen Zebrastreifen erhält, wollen die Planer noch prüfen. Vom Stadtring weiter in Richtung Norden ist die Fahrbahn laut Welling zu schmal für Fahrrad-Schutzstreifen, so dass sich Zweiräder und Kraftfahrzeuge die Straße teilen müssen. Dafür könnte hier eine Tempo-30-Zone bis zur Einmündung Laurentiusstraße entstehen, wenn der Kreis als Straßenverkehrsbehörde mitspielt. Dadurch sollen Radler geschützt werden. Eine Mittelinsel ist auch vor der Einmündung Liethberg am Hotel Pfeffermühle vorgesehen. Die vier Bäume an der westlichen Fahrbahnseite müssen laut Welling aller Wahrscheinlichkeit nach weichen, es sollte aber Ersatz angepflanzt werden. Die Baumaßnahme von Straßen NRW endet hier am Ortseingang, der Radweg soll nach dem Willen der Gemeinde jedoch bis zum Höhenweg weitergeführt werden. Bauziel sind neun bis zehn Monate Größter Kritikpunkt aus der Politik ist der Versuch der Planer, die Radfahrer in Richtung Paderborn mit dem Ende der Ausbaustrecke über Radwege am Liethberg oder am Höhenweg weiterzuleiten. &bdquo;Dort fährt aber niemand hoch, weil es einfach zu steil ist. Alle würden durch die S-Kurve weiterfahren", mutmaßt Peter Altenbernd (Bündnis 90/Die Grünen). Sein Fraktionschef Guido Reitmeyer erahnt, dass es durch die Radfahrer &bdquo;eine Abstimmung mit den Pedalen" geben wird, die klar zeige, wie notwendig eine Fortführung des Radweges in der S-Kurve der Paderborner Straße ist. Projektkoordinatorin Buschkühl, sieht wenig Chancen, diese Erweiterung ins aktuelle Vorhaben noch zu integrieren, da im Frühjahr bereits mit dem Ausbau begonnen werden soll. Als Bauzeit sind neun bis zehn Monate vorgesehen. Buschkühl: &bdquo;Wir wollen unbedingt eine Winterbaustelle vermeiden." Auch die CDU ist zufrieden. Hansjörg Frewer spricht von einem &bdquo;stimmigen Konzept". Für die SPD meint Volker Tschischke, dass nun nur noch die komplett modernisierte Anbindung nach Paderborn und bis zum Gewerbegebiet fehle.

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