Infrastruktur ausbauen: Stemweder Bürger fordern mehr Radwege

Stemwede. Ob als Verkehrsmittel für den Weg zur Arbeit oder Schule, für die Freizeit oder den Urlaub – viele Menschen haben in den vergangenen Jahren das Radfahren für sich entdeckt. Auch in Stemwede wird kräftig in die Pedale getreten. Beim Stadtradeln liegt die Kommune regelmäßig auf Platz eins. Damit das Fahrrad weiterhin beliebt bleibt, möchten engagierte Bürgerinnen und Bürger und die Verantwortlichen der Politik die Radinfrastruktur voranbringen. In der öffentlichen Sitzung des Betriebsausschusses für den Wirtschaftsbetrieb der Gemeinde Stemwede und das Wasserwerk sowie für Klimaschutz und Digitalisierung, die am Mittwoch, 30. Oktober, um 17 Uhr im Rathaus Levern stattfindet, geht es daher um den aktuellen Stand der Radwege und mögliche Lückenschlüsse. Ein durchgehender Radweg entlang der Stemwederberg-Straße wird seit Jahrzehnten gefordert. Trotz mehrfacher Versuche fehlt der Weg entlang der viel befahrenen Landstraße aus verschiedenen Gründen bis heute. Impulse erhoffte sich die Stemweder ZWAR-Fahrradgruppe kürzlich bei einem Vor-Ort-Termin von der heimischen Bundestagsabgeordneten Schahina Gambir. Die Grünen haben Antrag gestellt Die Fraktion der Grünen hat jetzt den Antrag gestellt, alle zur Verfügung stehenden Grundstücke für den Bau des Radweges zeitnah mit den Mitteln, die dafür bereits im Haushalt bereitgestellt worden seien, zu erwerben. Außerdem solle der Ausbau des Radweges durch die Gemeinde mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nachdrücklich vorangetrieben werden. Konkrete Ideen für mögliche Radweg-Lückenschlüsse an der Landesgrenze zu Niedersachsen sind ebenfalls seit einiger Zeit auf dem Tisch. Wirklich voran ging es bei den Projekten in Richtung Hunteburg, Bohmte und Lemförde jedoch nicht. Die Radverbindung vom Dümmer See nach Bad Essen im Abschnitt Drohne/Bohmte zu verbessern, hat die Gemeinde Bohmte bislang aus Kostengründen abgelehnt. Wie aus den Sitzungsunterlagen der Verwaltung hervorgeht, zeichnet sich jetzt eine günstigere Variante ab. Die Befürworter des Projekts haben erneut einen Antrag an die Gemeinde Bohmte gestellt, über den vom Bohmter Ortsrat aber noch nicht entschieden wurde. Von Anfang an hat die Gemeinde Stemwede deutlich gemacht, dass eine Routenoptimierung nur als gemeinsames Projekt mit Bohmte möglich ist. Ebenfalls seit Längerem bemühen sich Bürgern aus Dielingen und Stemshorn um einen Radweg entlang der Bundesbahnstrecke von Dielingen nach Lemförde. Auf niedersächsischer Seite war eine Umsetzung bislang nicht vorgesehen. Jetzt werde von Stemshorner Ratsmitgliedern überlegt, ob kostengünstigere Varianten möglich seien, heißt es in den Sitzungsvorlagen. Weitere Schutzstreifen für Radfahrer werden auf drei Landstraßen in Stemwede gewünscht. Zuständig ist hier Straßen NRW. Voraussichtlich 2025 dürfte ein Schutzstreifen auf der L766 vom Ortsausgang Levern bis zum vorhandenen Radweg in Destel aufmarkiert werden. Auf der L766 in der Ortsdurchfahrt Levern soll der Schutzstreifen erst mit der nächsten Deckenerneuerung umgesetzt werden, für die es noch keinen Termin gibt. Änderung der Wasser- und Abwassergebühren In Aussicht gestellt wird von Straßen NRW ein Schutzstreifen für Radfahrer auf der L769 außerorts von Haldem nach Dielingen, wenn die Fahrbahndecke erneuert wird. Die L767 (Maschstraße) von Levern bis zum Sportplatz sei nicht breit genug für einen Schutzstreifen, so die Aussage von Straßen NRW. Des Weiteren geht es in der Sitzung unter anderem um die Änderung der Wasser- und Abwassergebühren. Die Verbrauchsgebühren pro Kubikmeter Frischwasser und Abwasser sollen mit 1,88 Euro beziehungsweise 4,35 Euro unverändert bleiben. Teurer werden soll die monatliche Grundgebühr sowohl für Frischwasser als auch für Abwasser. Die Grundgebühren seien innerhalb der vergangenen Jahre nicht verändert worden, so die Verwaltung. Jetzt sei eine Anpassung erforderlich, da die Fixkosten und hier insbesondere die Personalaufwendungen in den vergangenen Jahren stetig gestiegen seien. Auf die Grundgebühr für Niederschlagswasser soll dagegen künftig verzichtet werden.

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