Borchen

Borchens Bürgermeister kündigt beim Neujahrsempfang Investitionen an

Borchens Gemeindeoberhaupt Reiner Allerdissen kritisiert zudem das medial entworfene Bürgermeisterbild. Ehrungen für sieben verdiente Damen und Herren.

Bürgermeister Reiner Allerdissen (l.) verliest den Text der Ehrenurkunde für den prämierten Ferdi Claes. | © Dietmar Gröbing

Dietmar Gröbing
20.01.2020 | 20.01.2020, 08:55

Borchen. Rund 150 Personen wohnten dem Neujahrsempfang der Gemeinde Borchen bei. Während des Festakts im Rathaus verlieh Bürgermeister Reiner Allerdissen vier Ehrennadeln und zeichnete zudem drei Jugendliche aus. Vor der Prämierung ließ das Gemeindeoberhaupt die vergangenen Monate Revue passieren.

„Man muss angesichts der Dinge, die sich in diesem Land abspielen, Angst kriegen", spielte Allerdings auf die zunehmende Gewalt gegen Amtsträger an. Auch er sei betroffen, hätte doch Unbekannte sein Auto zerkratzt. Als Ursache der Taten führte Reiner Allerdissen unter anderem das medial gezeichnete Bild von Bürgermeistern an, die mitunter als „grenzdebil" dargestellt würden. Trotz „bedenklicher Zustände" will sich Allerdissen „nicht bewaffnen". Täten das alle Verantwortlichen, hätten wir „irgendwann amerikanische Verhältnisse".

Kritik und erfreuliche Entwicklungen

Auch das Thema Windenergie und der von höherer Gerichtsbarkeit kassierte Flächennutzungsplan stimmten Allerdissen alles andere als freudig. „Das kann niemand verstehen", fehlte Reiner Allerdissen die Einsicht in das justiziable Ränkespiel, das von Land und Bund kritiklos geduldet würde. Klare Forderung des ersten Borchener Bürgers: „Mehr Raum für kommunale Selbstentscheidungen."

Mit Urkunden und Ehrennadeln wurden (hinten, v. l.) Sophie Henksmeier, Stefanie Koch, Manuel Kleber sowie (vorn, v. l.) Sigrun Böer, Wilma Waltemate, Sigrid Meyer und Ferdi Claes ausgezeichnet. - © Dietmar Gröbing
Mit Urkunden und Ehrennadeln wurden (hinten, v. l.) Sophie Henksmeier, Stefanie Koch, Manuel Kleber sowie (vorn, v. l.) Sigrun Böer, Wilma Waltemate, Sigrid Meyer und Ferdi Claes ausgezeichnet. | © Dietmar Gröbing

Hingegen stimmten die Punkte Haushalt und Glasfaserausbau Reiner Allerdissen freudig. „Es geht voran", befeuerte Allerdissen den unmittelbar bevorstehenden Anschluss des Industriegebietes an das Glasfasernetz. Es folgt der Ortsteil Etteln, bevor das restliche Borchen mit schnellem Internet versorgt wird.

Abgesehen von der gestiegenen Kreisumlage, die die Gemeinde Borchen „schwer getroffen" habe, sei die Entwicklung im Bezug auf den Haushalt „positiv", so Reiner Allerdissen. Unter anderem, weil die liquiden Mittel zum 31. Dezember bei sechs Millionen Euro lagen. Allerdings werden notwendige Investitionen die Mittel künftig abschmelzen lassen.

Engagierte Bürger geehrt

Die Ehrennadel-Preisträgerinnen Sigrun Böer (l.) und Wilma Waltemate mit ihren Urkunden. - © Dietmar Gröbing
Die Ehrennadel-Preisträgerinnen Sigrun Böer (l.) und Wilma Waltemate mit ihren Urkunden. | © Dietmar Gröbing

Die ersten Ehrennadeln erhielten Wilma Waltemate (Nordborchen) und Sigrun Böer (Kirchborchen). Beide sind ehrenamtlich „Aktivposten" bei der evangelischen Stephanus-Kirchengemeinde. Für das katholische Pendant, die Frauengemeinschaft St. Laurentius Nordborchen, ist Sigrid Meyer tätig. Ach sie erhielt Ehrennadel und Urkunde. Was ebenso für Ferdi Claes gilt. Der Ettelner engagiert sich für verschiedene Vereine und Organisationen.

Die Jugendehrungen rückten zunächst die Aktivitäten des in Elsen wohnhaften, aber in Borchen wirkenden Manuel Kleber in den Fokus der Öffentlichkeit. Er ist in der offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig. Was auch für Sophie Henksmeier und Stefanie Koch gilt. Beide halten die Fahne des Borchener Malteser-Hilfsdienstes hoch.

Die für jugendliches Engagement geehrten Sophie Henksmeier (l.) und Stefanie Koch zeigen ihre Ehrenurkunden. - © Dietmar Gröbing
Die für jugendliches Engagement geehrten Sophie Henksmeier (l.) und Stefanie Koch zeigen ihre Ehrenurkunden. | © Dietmar Gröbing

Das Duo ist von Kindesbeinen an in der Jugendsektion der Malteser aktiv und fest verwurzelt. Selbst schulische beziehungsweise berufliche Veränderungen hinderten Sophie Henksmeier und Stefanie Koch nicht daran, ihre Arbeit vor Ort fortzusetzen.