Bad Wünnenberg Mit passender Hausnummer: Feuerwehr Bad Wünnenberg bekommt neues Gerätehaus

Bad Wünnenberg. Es war ein selten zu sehender Festzug, der an diesem Tag in Bad Wünnenberg unterwegs war. Beteiligt war am 1. Mai die gesamte Freiwillige Feuerwehr, musikalisch begleitet von Tambour-Corps und dem Musikverein der Badestadt, sowie von vielen Ehrengästen. Ihr Weg führte sie vom ehemaligen und längst zu eng gewordenen Feuerwehrhaus in der Schützenstraße hinauf in die Burgstraße zur passendsten Hausnummer von allen: Nummer 112 - dem Standort des neuen Gerätehauses. Feuerwehrmann Reimund Lesen führte den Zug vom äußersten Norden über die Bundesstraße 480 bis hin zur südlichsten Ortsgrenze. Gemeinsam ging es über einige Höhenmeter zur neuen Heimat der Wehr. Ebenfalls unterwegs waren die fünf Feuerwehrfahrzeuge aus dem Aatal. An der gesamten Wegstrecke versammelten sich Bürger und Familien, die ihre Feuerwehr auf dem Weg ins neue Zuhause begrüßten. In einer Feierstunde wurde das Feuerwehrhaus offiziell eröffnet. Löschzugführer Kevin Wells erinnerte daran, dass das alte Gerätehaus aus dem Jahr 1979 stammt und für den immer größer werdenden Ort zu klein wurde. Schutzkleidungen der Einsatzkräfte hingen neben Fahrzeugen und waren bei jedem Motorstart schädlichen Abgasen ausgesetzt.Zwei Fahrzeuge standen hintereinander, wodurch ein sicheres Ein- und Aussteigen bei zeitkritischen Einsätzen nicht mehr gegeben war. Energetisch wäre eine Sanierung ein Fass ohne Boden gewesen und ein nötiger Anbau aufgrund der Flächenprobleme überhaupt nicht zu realisieren, gab er zu Protokoll. Die Planungen für den Neubau begannen 2019. Die Fertigstellung erfolgte im Vorjahr. Untergebracht sind in der neuen Fahrzeughalle ein Einsatzwagen, ein Hilfeleistungslöschgruppen-Fahrzeug, eine Drehleiter, ein Löschgruppenfahrzeug und ein Gerätewagen Dekon-P für den überörtlichen Einsatzschwerpunkt für ABC-Gefahrenlagen im Kreis Paderborn. Dazu gehört ein Anhänger zur Wasserrettung mit verlastendem Schlauchboot. Doch die notwendige Ausstattung kann auch der neue Standort schon nicht mehr unterbringen. So befindet sich im alten Feuerwehrhaus noch ein Anhänger Umweltschutz. Dort werde künftig auch ein Notstrom-Aggregat gelagert. Gratulation zum Doppel-Jubiläum Das neue Feuerwehrgerätehaus kostete nach Angaben der Stadt inklusive 44 Stellplatzflächen, zwei Lärmschutzwänden und eigener Ampelanlage rund 2,5 Millionen Euro. Bürgermeister Christian Carl erinnerte an die coronabedingt kleine bereits vollzogene Einweihung des Gerätehauses, doch sei es wichtig, das neue Gebäude und die wichtige Arbeit der Feuerwehr nun auch der Bevölkerung vorzustellen. Gratulationen überbrachte er zum Doppel-Jubiläum &bdquo;95 Jahre Löschzug in Wünnenberg und 45 Jahre Jugendfeuerwehr“.Der Landrat und frühere Bad Wünnenberger Bürgermeister, Christoph Rüther, stellte in seiner Begrüßungsrede die Frage: &bdquo;Muss ein Feuerwehrhaus so viel Geld kosten“? Diese Frage beantwortet er überzeugt mit Ja, denn es sei ein großes Plus für die Feuerwehrkräfte, die zu jeder Tages- und Nachtzeit die Bedeutung ihrer lebensrettenden und unermüdlichen Einsatzbereitschaft unter Beweis stellten.Als stellvertretender Kreisbrandmeister begrlückwünschte Andreas Müller die Wünnenberger Kameraden zum neuen Haus. Er wünschte den Feuerwehrkräften allzeit eine gute Heimkehr nach dem Einsatz. Auch Bad Wünnenbergs Stadtbrandmeister Martin Liebing und der Vorsitzende des Feuerwehrausschusses wünschten dem Löschzug gutes Gelingen bei der Arbeit. Beim anschließenden Tag der offenen Tür zeigte die Jugendfeuerwehr eine Löschübung und eine Atemschutz-Belastungs-Übung. Zudem gab es eine Rally für Kinder sowie Führungen durch das Feuerwehrgerätehaus.

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