Bad Wünnenberg-Fürstenberg. Gegen diese Übermacht hatte Bürgermeister Christoph Rüther an seinem Amtssitz in Fürstenberg keine Chance. Bunt kostümierte Weiber übernahmen gestern Nachmittag das Regiment im Rathaus.
Und nach einer kleinen Büttenrede von Ruth Klaaßen vom Weiberfastnachtsgremium, in der die Inhaberin der Gaststätte Vesperthe noch einmal deutlich machte, dass Fürstenberg nach dem dreiteiligen Beschluss aus dem Jahr 1972 Verwaltungssitz ist und bleibt, musste nicht nur das Rathaus, sondern auch der Schlips vom Bürgermeister dran glauben. Beides sorgte für entsprechenden Jubel. Und Klaaßen freute sich über eine weitere Trophäe an Weiberfastnacht.
„Das ist mein fünfter Rathaussturm als Bürgermeister", sagte Christoph Rüther, und ich habe das Gefühl, es werden jedes Jahr mehr Frauen. Das muss wohl am Prinzen liegen", vermutete der Bürgermeister. Der Karnevalsprinz heißt in dieser Session Jörn I. Lange, ist nicht nur Elvis-Fan, sondern auch Schornsteinfeger. Entsprechend hatte sich das Mitarbeiterteam des Bürgermeisters als Schornsteinfeger und Schornsteinfegerinnen verkleidet.
Kleine Tochter als Popcorn-Tüte verkleidet
Unter den bewährten Klängen des Musikvereins Leiberg schunkelten und tanzten die Fürstenberger Weiber vor und im Rathaus nach Herzenslust. Viele hatten sich im Vorfeld Gedanken über ihre Kostümierung gemacht. Unter dem Motto „Magische Welten" waren der Fantasie in diesem Jahr kaum Grenzen gesetzt. So stürmten unter anderem Frauen als „Magische Welt der Fürstenberger Hexen" das Rathaus oder wollten fantasievoll als Badeschaum die Männer in ihren Bann ziehen.
Eine der vielen jecken Frauen war Julia Klimeck. Die junge Mutter hatte ihre dreimonatige Tochter Nele als Popcorntüte verkleidet, entsprechend dick verpackt war die Kleine. „Ich habe immer gesagt, wenn ich ein Mädchen bekomme, geht es an Weiberfastnacht als Popcorntüte", so die junge Frau. Warum sie beim Karneval mitmacht? „Ich komme aus Fürstenberg", sagt sie, „ich bin mit dem Karneval aufgewachsen, der gehört für mich einfach dazu", erzählt Julia Klimeck.
Party im Alten Schafstall
Nach rund zwei Stunden machten sich die närrischen Weiber per Shuttle-Bus oder auch zu Fuß auf den Weg zum Hexenweg. Denn dort setzten sie ihr buntes Treiben mit der Weiberfastnachtsparty im Alten Schafstall fort. „Ich gehe davon aus, dass der Schafstall aus allen Nähten platzen wird", sagte Uwe Feddermann, Präsident des Fürstenberger Carnevalsclubs (FCC). Wie die anderen Männer im FCC auch, war er während der Party für die Bewirtung der vielen weiblichen Gäste zuständig.
DJ Andy Noffz sorgte für entsprechende Stimmung, genauso wie Karnevalsprinz Jörn I. Lange. Denn der ist schließlich als Elvis-Imitator kein Unbekannter. Und, wenn dann noch das Männerballett aus Lichtenau über die Bühne wirbelt, gibt es endgültig bei den jecken Frauen aus Fürstenberg kein Halten mehr.