Besonderes Fotoprojekt in Bad Lippspringe: Kita-Kinder bauen Roboter fürs Fliewatüüt aus Schrott

Bad Lippspringe. Es ist ein weltweites Foto-Kunstprojekt, das die Hamburger Künstlerin Barbara Dombrowski vom 27. Juni bis zum 23. August in Bad Lippspringe präsentieren wird. Und auch ein Teil dieser besonderen Ausstellung werden die Werke von Nachwuchskünstlern sein – von sehr jungen sogar, denn die Kita MZG-Kinderland beteiligt sich an dem Projekt. Nachhaltigkeit ist das Thema, mit dem sich die fünf- bis sechsjährigen Kinder beschäftigen – angelehnt an das Kinderbuch &bdquo;Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ aus dem Jahr 1967. &bdquo;Das ist sogar schon etwas nachhaltig, wenn wir uns mit diesem älteren Buch beschäftigen“, muss Kita-Leiterin Eva-Marie Espasandin schmunzeln, als sie ihr Kita-Projekt der Künstlerin vorstellt. &bdquo;Mit den Kindern im letzten Kitajahr machen wir immer Projekte. Etwa Judo, um den Körper kennenzulernen, und wir nehmen auch am musikpädagogischen Präventionsprojekt Sonne im Bauch des Kreises Paderborn, das Kinder gegen sexualisierte Gewalt durch Erwachsene stark machen soll, teil. Ebenso gibt es bei uns das Achtsamkeitsprojekt Affenstill. Dabei lernen die Kinder mit Mitmenschen, Natur oder Essen achtsam umzugehen“, erklärt Espasandin. Lesen Sie auch: In Bad Lippspringe macht Kunst auf den Klimawandel aufmerksam Das sind auch Themen, auf die die international bekannte Künstlerin Barbara Dombrowski schon seit Jahren aufmerksam macht. &bdquo;Ich arbeite immer mit Menschen, das treibt mich an, das ist der Inhalt meines Lebens. Und ich arbeite natürlich auch mit Kindern. Wenn nicht, wäre das Projekt falsch gedacht, denn es geht um die Zukunft“, erklärt Dombrowski. Als Beispiel nennt sie auch die indigenen Völker in Amerika, die sogenannten Native Americans. Diese lebten immer mit dem Blick sieben Generationen voraus. &bdquo;Wenn wir das auch so machen würden, würden wir anders mit der Umwelt und den Menschen umgehen und achtsamer werden“, beschreibt sie. Kinder bauen Fahrzeug und Roboter aus Schrott Und mit der Geschichte &bdquo;Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“ haben die Kita-Kinder einen perfekten Einstieg in das Thema gefunden. Seit drei Wochen wird jeden Tag in dem Buch gelesen. Nachdem die Kinder das besondere Fahrzeug, das fliegen, auf dem Wasser und auf dem Land fahren kann, kennengelernt hatten, wurde auch fleißig gebaut und gebastelt. Das Fliewatüüt mit einem alten Bollerwagen als Untergestell ist fertig - nun fehlt nur noch der Robbi. Und den Roboter baut sich jedes Kind selbst zusammen - ganz im Sinne der Nachhaltigkeit aus gesammelten Schrott. &bdquo;Wir gehen auf Tour und schauen, wo wir etwas Passendes finden, die Kinder können auch etwas von zu Hause mitbringen, was nicht mehr gebraucht wird“, so die Kita-Leiterin. Unter anderem hat der fünfjährige Mirac altes Besteck und Schneebesen für seinen Robbi mitbracht. Der Fantasie der Kinder seien dabei keine Grenzen gesetzt, auch bei der Größe des Roboters, wie die Erzieherin Yvonne Drinkuth betont. &bdquo;Unser Ziel ist es, Tropic Ice stärker in die Stadtgesellschaft zu bekommen. Dafür machen neben dem MZG-Kinderland auch die Gesamtschule und die evangelische Grundschule mit. Alle Ergebnisse der verschiedenen Projekte wollen wir dann am Eröffnungstag am 27. Juni präsentieren“, sagt Matthias Hack, Vorstandsmitglied des Kulturfonds Bad Lippspringe. Dabei hat der Verein, der auch die Blaue Burg mit dem Aktionskünstler HA Schult organisierte, auch das Medizinische Zentrum für Gesundheit (MZG) an seiner Seite. Nachhaltigkeit sei für das MZG ein großes Thema, wie Geschäftsführer Achim Schäfer betonte. Daher unterstütze das Unternehmen dieses Projekt gerne. Auch interessant: Künstlerin zeigt in Bad Lippspringe Gesichter der Klimakrise Schäfer ließ sich dann – wie auch die Kita-Leiterin – spontan von der Fotokünstlerin ablichten. Sie werden Teil des Begleitprojekts &bdquo;Part of the art“. Dabei werden in der Fußgängerzone bis zum Ehrenhain großformatige Banner mit den Porträts verschiedener Menschen aus aller Welt und von weiteren sechs Bad Lippspringern zu sehen sein. Diese fotografierte Dombrowski am Montagnachmittag im Arminiuspark, wo das Foto-Kunstprojekt &bdquo;Tropic Ice“ sein Zentrum haben wird und wo auch die Kita- und Schulkinder ihre Art von Kunst zeigen werden.

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