Neues Thermal-Freibad in Bad Lippspringe wird deutlich teurer

Bad Lippspringe. Aktuell denkt man eher an Pfefferminztee als an einen Cocktail und eher an einen Saunabesuch als an Freibad-Feeling. Auch im Thermal-Freibad in Bad Lippspringe herrscht noch kein Andrang. Zum Ferienbeginn ist aber besseres Wetter angesagt - dann startet die letzte Saison des alten Freibades. Denn im September sollen nach einer Abrissparty die Bagger rollen für den kompletten Neubau des in die Jahre gekommenen Freibades. Die neuesten Planungen und auch die gestiegenen Kosten wurden am Mittwochabend beim Ausschuss für Bauen, Planen und Mobilität vorgestellt. Die Kosten sind seit Beginn der Planungen erheblich gestiegen. 2020 sprach der damalige Bürgermeister Andreas Bee noch von einem Investitionsvolumen von rund 4,5 Millionen Euro. Nach einigen Änderungen in den Plänen sollte der Neubau im Jahr 2022 dann 7,76 Millionen Euro kosten. Und da bekam Bad Lippspringe auch eine Förderzusage der Bezirksregierung in Höhe von 5,4 Millionen Euro. Nach den neuesten Planungen liegt das Investitionsvolumen aufgrund von allgemeinen Baukostensteigerungen deutlich über den Baukosten zur Zeit des Förderantrags - 9,6 Millionen Euro wurden im November 2023 veranschlagt. Diese hohe Summe konnte Wolfgang Hein, Geschäftsführer der Projektentwicklungs- und Planungs-GmbH &bdquo;Vision 12!“, nun noch um 350.000 Euro drücken. 875-Quadratmeter großes Mehrzweckbecken ist geplant Unter anderem wurde gespart an der Höhe des Technikraumes im Keller. Gewünscht waren von den Technikern 4,5 Meter. Hein versicherte, dass vier Meter ausreichten. So spare man beim Aushub. &bdquo;Man sollte lieber Geld ausgeben für die Attraktivität des Bades“, meinte Hein. Als Beispiel präsentierte er eine Ansicht der neuen Räumlichkeiten, die in Anlehnung an den benachbarten Heilwald in Holzoptik gehalten sind. Der Eingangsbereich, die Umkleiden und sanitären Einrichtung werden allesamt abgerissen. Auch die Becken werden dann Geschichte sein. Das neue Thermal-Freibad soll ein 875-Quadratmeter großes Mehrzweckbecken erhalten - mit Nichtschwimmer-, Schwimmer- und Sprungbereich. Es wird unter anderem mit vier 50-Meter-Bahnen, einem Sprungturm, einer Breitrutsche, einem Wasserfall und Massagedüsen sowie einem Holzdeck und einem Sonnendeck ausgestattet. Darüber hinaus ist ein separates 85 Quadratmeter großes Kinderbecken mit eigenen Duschen geplant. Mögliche Extras zeigte Hein auch auf. Eine Dachbegrünung wurde zusätzlich 73.000 Euro kosten, die Einhausung für das mobile Blockheizkraftwerk und einen neuen Trafo würde 130.000 Euro kosten und ein neuer Trafo für sechs Ladesäulen 117.000 Euro. Das sei aber noch Zukunftsmusik und ebenso wie mögliche PV-Anlagen nicht im Gesamtpreis enthalten. Freibad-Sanierungsexperte schlägt eine Wärmepumpe anstatt eines Blockheizkraftwerkes vor Aber der Freibad-Sanierungsexperte würde auf den Einsatz des mobilen Blockheizkraftwerks von der Schule verzichten. Zum einen müssten die technischen Voraussetzungen dafür vor Ort noch geschaffen werden und zum anderen wäre es umständlich und mit viel Aufwand verbunden, das Blockheizkraftwerk immer von der Schule zum Freibad und zurück zu transportieren. Er favorisiere eine Wärmepumpe. Jetzt sollen die Ausschreibungen für die Abbrucharbeiten raus, die nach der Abrissparty Anfang Oktober starten sollen. Die Arbeiten an den neuen Gebäuden sind für März 2025 geplant, danach die Tiefbauarbeiten an den Becken und Anfang der Saison 2026 soll wieder im Thermal-Freibad geschwommen werden können, sagte Bauamtsleiterin Tanja Berghahn-Macken. Sascha Gödecke von den Grünen hatte noch Bedenken, dass die Abriss- und Umbaumaßnahmen zu Problemen auf den Parkplätzen des angrenzenden Hotels und der Westfalen-Therme führen könnten. Diese Bedenken räumten aber sowohl Wolfgang Hein als auch Berghahn-Macken aus. &bdquo;Wir sind immer in einem engen Austausch mit der Therme und dem Hotel, da wird es keine Probleme geben“, versicherte die Bauamtsleiterin. Unter anderem sei eine Baustraße auf dem Freibadgelände geplant. Da die Fördermittel nicht wie die Kosten gestiegen sind, muss die Stadt rund 3,9 Millionen Euro zuschießen. Diese Mehrkosten seien aber im Haushaltsplan eingepreist, wie Berghahn-Macken, erklärte. Man sei aber im Gespräch mit der Bezirksregierung aufgrund der immensen Kostensteigerung. &bdquo;Die Bezirksregierung zeigte sich sehr offen und will uns auch unterstützen. Die Zeichen sind positiv“, sagte sie. Eine Zusage gebe es allerdings aktuell nicht.

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