Kreis Paderborn. Bei einem in Bad Lippspringe tot aufgefundenen Feldhasen ist die sogenannte Hasenpest (Tularämie) festgestellt worden. Das hat der Kreis Paderborn am Dienstagmittag mitgeteilt. Die Erkrankung könne bei zahlreichen Tierarten vorkommen, trete aber überwiegend bei wildlebenden Hasen und Wildkaninchen auf. Auffälligste Krankheitszeichen sind demnach Schwäche, Mattigkeit, Abmagerung, verändertes Verhalten wie beispielsweise Ausbleiben des Fluchtreflexes. Infizierte Tiere verendeten meist innerhalb weniger Tage.
"Die Hasenpest kann vom Tier auf den Menschen übertragen werden und dann auch lebensbedrohlich verlaufen", schreibt der Kreis in seiner Mitteilung. Die Übertragung erfolgt den Angaben zufolge durch den Kontakt der Haut und Schleimhaut mit infektiösem Tiermaterial, über den Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Hasenfleisch sowie durch das Einatmen von Staub oder Tröpfchen. „Kranke, auffällige oder tote Wildtiere, insbesondere Hasen, sollten daher auf keinen Fall berührt werden“, warnt Kreisveterinärin Elisabeth Altfeld. Der Erreger ist sehr widerstandsfähig, bereits wenige Keime können zu einer Infektion führen.
Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) soll bei einem bis 14 Tagen liegen, in der Regel bewege sie sich bei drei bis fünf Tagen. Grundsymptome seien zum Beispiel Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Unwohlsein oder Muskelschmerzen. Zusätzlich könnten auch Geschwüre und Lymphknotenschwellungen auftreten.
Wer besonders gefährdet ist
„Die Erkrankung kann gut mit Antibiotika behandelt werden, wenn sie rechtzeitig erkannt wird“, erläutert Constanze Kuhnert, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes. Besonders gefährdet sind demnach Jäger, die deshalb Handschuhe und Mundschutz tragen sollten, weil durch die ungeschützte Berührung oder den Staub im Tierfell eine Ansteckung möglich ist.
Wenn Bürgerinnen und Bürger ein verdächtiges Tier entdecken, müssen der Revierinhaber verständigt werden. Eine Untersuchung könne über das Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen veranlasst werden.
Im Vorjahr hatte es nachgewiesene Hasenpest-Fälle sowohl im Kreis Paderborn als auch im Nachbarkreis Höxter gegeben.