Bad Lippspringe

Bad Lippspringe bereitet Innenstadt-Offensive vor

Der Wirtschaftsförderungsausschuss bringt zahlreiche Maßnahmen auf den Weg, um die Fußgängerzone aus dem Dornröschenschlaf zu holen. Auch das Outlet ist ein großes Thema.

Nicht nur wegen Corona ist in der Arminiusstraße in Bad Lippspringe so gut wie nichts los. Die Verwaltung arbeitet daran, die gesamte Innenstadt wiederzubeleben. | © Jens Reddeker

27.03.2021 | 27.03.2021, 14:00

Bad Lippspringe. Wie kann die Bad Lippspringer Innenstadt trotz Corona-Pandemie nachhaltig aufgewertet und belebt werden? Diese Frage stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses am Donnerstagabend. Neben dem Leuchtturmprojekt City-Outlet diskutierten die Politiker über zahlreiche weitere Ideen, die die Fußgängerzone aus dem Dornröschenschlaf holen sollen.

Innenstadtmanagerin Daniela Freyer stellte den Ausschussmitgliedern zunächst ein Förderprogramm des Landes NRW vor, für das die Verwaltung sich aktuell bewirbt. Mit dessen Hilfe können Kommunen Leerstände in den Innenstädten anmieten, um neue Projekte und Ideen auszuprobieren. Im Falle eines positiven Förderbescheids müsste die Stadtverwaltung lediglich zehn Prozent der anfallenden Mietkosten selbst tragen, der Rest wird vom Land NRW finanziert.

Zahlreiche Ideen zur Nutzung der angemieteten Räumlichkeiten liegen bereits vor: „Man könnte zum Beispiel so genannte Co-Working-Spaces einrichten. Das sind fertig eingerichtete Gemeinschaftsbüros, die zeitweise von neu gegründeten Unternehmen oder Selbstständigen gebucht werden können. Auch Pop Up-Stores mit einem zeitlich befristeten Warenangebot sind denkbar, genauso wie ein sozialer Begegnungsraum", erläuterte Freyer. Darüber hinaus laufen aktuell Gespräche mit verschiedenen Anbietern von Info City Screens. Die digitalen Informationstafeln können sowohl in der Fußgängerzone als auch an den Ortseingängen zum Einsatz kommen, um Informationen für Bürger und Touristen oder auch lokale Werbung auszuspielen.

Imagefilm befindet sich in Produktion

Ein Imagefilm für den Bad Lippspringer Einzelhandel befindet sich bereits in Produktion. Eine weitere Idee zur Belebung der Innenstadt kam vom Paderborner Unternehmen Scalerion. Inhaber Thomas Wetzlar erläuterte den Politikern, wie Ladeninhaber ihre Schaufenster mithilfe von QR-Codes in einen rund um die Uhr erreichbaren Online-Shop verwandeln können.

Wenn Passanten beim Bummeln etwas Schönes entdecken, dass sie kaufen möchten, können sie den entsprechenden Code ganz einfach mit dem Handy scannen und sich das Produkt bequem nach Hause liefern lassen. In Paderborn werde dieses System bereits von einigen Geschäften erfolgreich genutzt.

QR-Codes in den Schaufenstern

Und auch in Bad Lippspringe gibt er erste Interessenten, wie Bürgermeister Ulrich Lange verriet. „Mit Scalerion können wir unsere Stadt in einen großen Online-Marktplatz verwandeln. Auch in der Gartenschau wäre das umsetzbar. Man sieht beim Spazierengehen eine schöne Pflanze, die einem gefällt und bestellt sie sich einfach nach Hause.

Da steckt ganz viel Potenzial drin", zeigte sich Lange begeistert. Sascha Gödecke von den Grünen bekräftige, dass der lokale Einzelhandel dringend neue Wege gehen müsse. Er schlug vor, Scalerion im nächsten Schritt der Werbegemeinschaft und allen Einzelhändlern vorzustellen, was auf breite Zustimmung stieß.

Projektgesellschaft fürs City-Outlet

Abschließend gab Sylvia Schubert (CDU) noch einen aktuellen Einblick in die Planungen für das City-Outlet: „Unsere Projektgruppe trifft sich einmal in der Woche und ist aktuell mit den Verkaufsflächen beschäftigt. Wir sprechen mit den Immobilienbesitzern, um herauszufinden, ob sie ihre Räumlichkeiten für das City-Outlet zur Verfügung stellen würden. Wenn wir die erforderlichen 7.000 Quadratmeter zusammen bekommen, können wir im Sommer die Projektgesellschaft gründen." In Sachen Parkflächen strebt die Projektgruppe eine dezentrale Lösung mit mehreren Parkplätzen in Innenstadtnähe an.

Auf Nachfrage hin erläuterte Bürgermeister Ulrich Lange, dass die Politik bei der Entscheidung für oder gegen das City-Outlet außen vor sei: „Wenn die nötigen Verkaufs- und Parkflächen vorhanden sind, geht es automatisch weiter. Eine Genehmigung ist nicht erforderlich. Sobald es um das Verkehrskonzept und das Parkleitsystem geht, sind Verwaltung, Bauausschuss und Rat aber natürlich wieder mit im Boot." Und Sylvia Schubert ergänzte: „Die Stadt kann sich natürlich an der zu gründenden Projektgesellschaft beteiligen. Das gilt übrigens auch für alle Bürgerinnen und Bürger. Jeder, der sich einbringen möchte, ist herzlich willkommen und hat dann auch eine Stimme."