Geschäftsleute sehen City-Outlet als große Chance für Bad Lippspringe

Bad Lippspringe. Die Zeiten, als die Fußgängerzone in Bad Lippspringe fast jeden Tag gut besucht war, sind schon lange vorbei. Damals lief der Kurbetrieb noch auf Hochtouren, das Angebot in der Innenstadt von inhabergeführten Geschäften, über Kneipen, Cafés bis hin zu Restaurants war noch groß und vielfältig. Jetzt prägt viel Leerstand die rund 1,2 Kilometer lange Fußgängerzone. Rettung ist aber in Sicht: Das geplante City-Outlet soll die Innenstadt wiederbeleben und fit für die Zukunft machen. Es gibt durchaus kritische Stimmen, aber auch viele Befürworter. Wie Wolfgang Peters, Konrad Scherf und Paul-Michael Schröder. Die drei Geschäftsmänner aus der Kur- und Badestadt stehen voll hinter dem Großprojekt und erklären, warum sie mitmachen und was sie vom City-Outlet erwarten. Der Termin zur Eröffnung steht: Die City-Outlet Bad Lippspringe Projekt GmbH hat kürzlich bekannt gegeben, dass am 24. September 2026 das City-Outlet eröffnet wird. Rund 40 Ladenlokale stehen bereits für eine Vermietung an verschiedene Markenpartner zur Verfügung. Einer der Ersten, der den Vertrag mit der Projektgesellschaft unterschrieben hat, war Konrad Scherf. Der Hotelier sei von Anfang an &bdquo;Feuer und Flamme für dieses Projekt gewesen und voller Überzeugung“, wie er betont. Lesen Sie auch: City-Outlet in Bad Lippspringe: Werbegemeinschaft sieht Herausforderung und Chance Vorfreude auf Tausende Besucher in der Innenstadt von Bad Lipppsringe &bdquo;Ein City-Outlet wird unserer ganzen Stadt guttun. Auch für unsere Hotelgäste wird es viele Vorzüge mit sich bringen. Sie können in der Innenstadt attraktiv Zeit verbringen und von der Hotelterrasse das Treiben in der Fußgängerzone verfolgen“, sagt Scherf und denkt dabei an die Landesgartenschau 2017 zurück: &bdquo;Auch da war unsere Innenstadt voll. Wenn ich daran denke, dass hier bald 3.000 bis 4.000 Menschen durch die Stadt laufen, freue ich mich schon.“ Neben seinem Hotel hat Scherf noch ein verwaistes Ladenlokal, das in gut einem Jahr Markenwaren anbieten soll. &bdquo;Ohne das City-Outlet hätte ich das nicht vernünftig vermieten können“, nennt der Hotelier einen weiteren Grund, warum er sich an dem Projekt beteiligt. Auch Fleischermeister Paul-Michael Schröder sieht das City-Outlet als große Chance, Bad Lippspringe voranzubringen. &bdquo;Und zwar auf Jahre“, wie er betont. Er vermietet zwar keine Räume, plant aber eine Erweiterung seines Geschäfts am Rathausplatz. Ihm schwebt eine Erlebnismetzgerei vor mit einem Imbiss. &bdquo;Diese Investition würde ich ohne das City-Outlet nicht machen“, sagt er klar und deutlich und erhofft sich ähnliche Besucherzahlen wie bei der Landesgartenschau. Nur wenige Skeptiker in Bad Lippspringe Schröder ist auch Mit-Gesellschafter und aktiv in der Stadt unterwegs, um möglichst viele zu überzeugen, mitzumachen. &bdquo;Ich habe nur bei leer stehenden Geschäften angefragt. Da gab es natürlich auch viele Nachfragen, aber unterm Strich sehen alle die Vorteile eines City-Outlets und machen mit – nur einen Skeptiker gibt es, der will sich nicht beteiligen“, so Schröder. Auch interessant: Stadt Paderborn sieht City-Outlet Bad Lippspringe als Risiko Es müsse auch nicht jeder in der Innenstadt von Anfang an dabei sein, für den Start im September 2026 seien es genügend Ladenlokale, wie Matthias Hack sagt, der zusammen mit Sylvia Schubert und Wolfgang Zündorf den dreiköpfigen Beirat der Projektgesellschaft bildet. &bdquo;Es wird auch den einen oder anderen geben, der das erst einmal beobachten wird – das ist völlig normal. Jeder, auch die bestehenden Läden, können sich gerne auch später noch unserer Gesellschaft anschließen. Es wird auf jeden Fall eine ungeheure Dynamik in die Stadt kommen“, so Hack. Parken und Verkehr sehen die Geschäftsleute nicht als großes Problem Wolfgang Peters, der mehrere Immobilien in der Innenstadt besitzt, tun die leeren Schaufenster richtig weh. &bdquo;Aber ich bin davon überzeugt, dass wir mit dem City-Outlet den Leerstand und die hohe Fluktuation in unseren Läden beseitigen können“, sagt er. Fünf Ladenflächen hat Peters bereits an die Projekt GmbH vermietet. Schon sein Vater, der 15 Jahre lang Vorsitzender der Werbegemeinschaft war, hatte Ideen, die einem Outlet nahekamen. &bdquo;Wenn er das Lager voll hatte, verkaufte er seine Ware auch an anderen Standorten, wo Geschäfte leer standen.“ Peters hat mit vielen Menschen über das City-Outlet gesprochen: &bdquo;Einige wussten nicht, was das genau ist. Manche dachten an einen großen Komplex. Wenn man konkreter wird und alles erklärt, dann ist das Interesse groß – auch bei Menschen, die eher skeptisch waren.“ Er begrüßt auch die Zusammenarbeit mit der Projektgesellschaft. &bdquo;Das bringt viele Vorteile. Einzeln zu vermieten, ist immer schwieriger“, weiß er aus Erfahrung. Lesen Sie auch: Verkehrsplanung fürs City-Outlet in Bad Lippspringe wird scharf diskutiert In der Politik wird auch über das Thema Verkehr und Parken durchaus auch kritisch diskutiert. Das sehen die drei Geschäftsmänner allerdings nicht als großes Problem. Alle verweisen auf die Landesgartenschau, zu der in einem halben Jahr rund 600.000 Besucher kamen. &bdquo;Den Ansturm haben wir durch die Parkplätze im Gewerbegebiet und mit den Shuttlebussen doch gut bewältigt“, sagt Scherf und setzt weiter auf das bewährte Park-and-Ride-Konzept. &bdquo;Vom City-Outlet wird auch Paderborn profitieren“ In vielen Gesprächen sei hier und da auch eine Neiddebatte aufgeploppt. &bdquo;Sicher verdient man als Vermieter, allerdings muss man auch vorher investieren“, entgegnet Peters. Das bestätigt Scherf: &bdquo;Man muss auch was tun. Zur Landesgartenschau haben wir zum Beispiel die Terrasse an das Hotel gebaut.“ Auch von Paderborn rüberschwappende Kritik und Bedenken nehmen die Bad Lippspringer sportlich. &bdquo;Das spornt uns eher noch an“, meint Wolfgang Peters. &bdquo;Außerdem sehen wir da eher eine Symbiose. Vom City-Outlet werden beide Städte profitieren.“ Das sieht auch Matthias Hack so und nennt ein Beispiel: &bdquo;Paderborn hatte die höchsten Übernachtungszahlen 2017, als in Bad Lippspringe die Landesgartenschau war.“

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