Grundschulen in Bad Lippspringe stoßen an ihre Grenzen

Bad Lippspringe. Die beiden Bad Lippspringer Grundschulen stoßen an ihre räumlichen Kapazitätsgrenzen. Statt der ursprünglich erwarteten sieben Eingangsklassen geht die Stadtverwaltung für das kommende Schuljahr 2021/22 von insgesamt acht aus. In den kommenden Jahren dürfte sich diese Zahl sogar auf bis zu neun Eingangsklassen erhöhen. Die Politik sieht dringenden Handlungsbedarf. Acht Eingangsklassen werden erwartet Bisher orientierte sich die Stadt bei ihren Schulplanungen auch an den Zahlen der Landesstatistiker von IT-NRW. &bdquo;Infolge dessen sind wir im Schulentwicklungsplan 2018 von einer Siebenzügigkeit an beiden Grundschulen für 2021 ausgegangen", betonte der zuständige Sachgebietsleiter David Tyler im Schulausschuss. Die Badestadt kommt mit Blick auf die aktuellen Anmeldezahlen inzwischen aber zu einem deutlich anderen Ergebnis. Die seit Jahren steigenden Geburtenzahlen und Zuzüge von außerhalb haben zur Folge, dass die beiden Grundschulen nach den Sommerferien 2021 mit acht Eingangsklassen starten werden. Diese Entwicklung dürfte sich auch in der Folgezeit fortsetzen. Für die Jahre 2022, 2023 und 2025 geht die Verwaltung sogar von neun Eingangsklassen aus mit jeweils 23 Schülerinnen und Schülern. Concordia-Schule kann nicht erweitert werden Die Stadt ist Tyler zufolge nicht untätig geblieben. Beide Schulstandorte seien bereits auf den möglichen Bau von zusätzlichen Klassenräumen überprüft worden. Das Ergebnis ist laut Sachgebietsleiter zwiespältig: Eine Schulerweiterung im Bereich der Concordia-Grundschule kommt demnach aus Platzmangel nicht in Frage. Die zusätzlichen Eingangsklassen müssten folglich an der evangelischen Grundschule entstehen. Eine kurzfristige Lösung des Raumproblems ist aktuell nicht in Sicht. Planung und Bau neuer Räumlichkeiten werden sich Tyler zufolge voraussichtlich in Etappen bis in das Jahr 2025 hinziehen. Deshalb soll in einem ersten Schritt (2021) ein Teil der Offenen Ganztagsschule vorübergehend in die Dreifachturnhalle umziehen. Der freiwerdende Raum würde dann der zusätzlichen achten Eingangsklasse zur Verfügung stehen. 2022 ist die Situation noch schwieriger Schwieriger ist die Situation im darauf folgenden Jahr 2022, wenn neun Eingangsklassen an den Start gehen. &bdquo;Für diesen Fall schlagen wir vor, die Offene Ganztagsschule in einen voll funktionstüchtigen Container unterzubringen. Im Schulgebäude würde dann ausreichend Platz für die zwei zusätzlich benötigten Eingangsklassen bestehen", so Tyler. Soweit ist es aber noch lange nicht: Momentan ist das Schulplanungsbüro Grabe und Lexis damit beschäftigt, den genauen Raumbedarf an den Bad Lippspringer Schulen insgesamt zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Schulausschusssitzung am 14. April präsentiert werden. Ausschussvorsitzende ist sprachlos So lange wollten die Ausschussmitglieder nicht warten und machten in der Sitzung ihrem Unmut Luft. Norika Creuzmann (Die Grünen) und Jürgen Nölken (SPD) übten vor allem am Planungsbüro Garbe und Lexis harte Kritik. Beide vermissen ein schlüssiges wie langfristiges Planungskonzept für die Bad Lippspinger Schulen. Der Ausschussvorsitzende Hans Jürgen Schaefer (CDU) sah das ähnlich: &bdquo;Was ich heute gehört habe, macht mich wirklich sprachlos." Seit einiger Zeit stehen in der Badestadt auch die Landesstatistiker von IT-NRW in der Kritik. Die hatten zuletzt in einer Prognose für den Regionalplan berechnet, dass die Einwohnerzahl von Bad Lippspringe bis zum Jahre 2040 um 10,8 Prozent schrumpfen werde. Wie berichtet, wird diese Annahme von den Verantwortlichen der Badestadt vehement bestritten.

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