ÖPNV auf dem Land

Bestelltaxi-Verbindung stößt im Altenbekener Rat auf Ablehnung

Aufgrund unverhältnismäßig hoher Kosten lehnt es der Gemeinderat ab, versuchsweise einen On-Demand-Verkehr einzurichten. Der Sozialverband VdK hatte diesen gefordert.

Der Holibri fährt schon im Kreis Paderborn, in Altenbeken wurde das Bestell-Taxi allerdings abgelehnt. | © Nph

24.09.2024 | 24.09.2024, 12:02

Altenbeken. Im Frühjahr hatte sich der Sozialverband VdK in Altenbeken an den Gemeinderat gewandt und die Einrichtung eines Bestelltaxis auf der Strecke Altenbeken – Neuenbeken gefordert, weil dort eine Busverbindung weggebrochen war. Der Rat beauftragte die Verwaltung, Optionen und Kosten für einen On-Demand-Verkehr auf der Strecke zu prüfen. Das Ergebnis präsentierte die Verwaltung in der jüngsten Ratssitzung, wie die Gemeinde nun mitteilte.

Die Verwaltung empfahl, den Einsatz des Bestelltaxis an Wochentagen zwischen 8 und 12.30 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr einzurichten. Das entspräche den derzeitigen Lücken im Fahrplan, der auf dieser Strecke im Moment lediglich Schülerverkehr anbietet. Die jeweilige Fahrt hätte mindestens 30 Minuten vor dem Start angemeldet werden müssen.

Die Verwaltung schlug einen Probebetrieb für sechs Monate vor, um in dieser Zeit den tatsächlichen Bedarf auf dieser Strecke zu ermitteln. Die Kosten für den halbjährigen Probebetrieb wurden mit rund 63.000 Euro kalkuliert, denen voraussichtlich nur geringe Fahrkartenerlöse gegenüberstünden.

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Ein regulärer Bus würde nur 20.000 Euro mehr kosten

Unterm Strich müsste bei zehn angenommenen Fahrten pro Tag mit Gesamtkosten von rund 50.000 Euro gerechnet werden. Für den Rat standen diese Kosten aber in keinem Verhältnis zu den Kosten, die ein regulärer Bus auf der Verbindung gekostet hätte. Hierfür wurde in der letzten Linien-Vergabe für die Gemeinde Altenbeken ein Kostenanteil von rund 70.000 Euro für ein Kalenderjahr kalkuliert.

Beide Zahlen müsse man, so war man sich im Rat einig, natürlich auch im Verhältnis zu den gesamten ÖPNV-Kosten der Gemeinde Altenbeken sehen, die im nächsten Jahr rund 140.000 Euro betragen werden. So fand diese Lösung letztendlich keine Zustimmung und wurde bei zwei Enthaltungen einstimmig abgelehnt.

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Außer des VdK-Antrags habe es aber laut Bürgermeister Matthias Möllers in diesem Jahr keinerlei Beschwerden bezüglich des Busverkehrs gegeben. Die Vernetzung an den Knotenpunkten Bahnhof Altenbeken sowie Busbahnhof Buke funktionierten sehr gut, damit verfüge die Gemeinde über zwei schnelle und attraktive Anbindungen an Paderborn.

Verkehrsversuch von Schwaney nach Dahl wurde auch eingestellt

Dort habe man zum Beispiel am Bahnhof oder auch am Westerntor sehr gute Umsteigemöglichkeiten in den Padersprinter, mit dem man jeden Paderborner Ortsteil gut erreichen könne.

In der Ratssitzung wurde auch noch einmal an den letzten Verkehrsversuch erinnert, mit dem vor wenigen Jahren eine Bus-Verbindung von Schwaney nach Dahl geschaffen wurde. Diese wurde noch eigenwirtschaftlich durch das Busunternehmen betrieben, später aber aufgrund der schwachen Resonanz wieder eingestellt.