Heinrichsflut 1965: Land unter auch im Eggedorf Schwaney

Altenbeken-Schwaney. Die Heinrichsflut war die größte Naturkatastrophe im Kreis Paderborn. Vor 60 Jahren traten mehrere Bäche und Flüsse über die Ufer und überschwemmten Äcker und Wiesen und sorgten für große Zerstörungen in vielen Ortschaften - auch mehrere Menschen verloren beim Hochwasser ihr Leben. Wie berichtet traf es das Borchener Dorf Etteln besonders hart, dort starben vier kleine Kinder der Familie Thiele und auch deren Oma. Aber auch im Eggedorf Schwaney richtete das Hochwasser große Schäden an. Daran erinnert der Schwaneyer Ortsheimatpfleger Hans Josef Knoke mit Chronikauszügen vom damaligen Heimatpfleger und Chronist Heinz Küting. Heftige Regenschauer und Kälte hatten das ganze Frühjahr im Jahr 1965 schon begleitet, bis es dann Mitte Juli zu sintflutartigen Regenfällen kam. Wie die Ortschronik aus Schwaney berichtet, zogen schon am Donnerstag, 15. Juli, heftige Gewitter mit schweren Regenschauern über die damals noch eigenständige Gemeinde am Rande des Eggegebirges. Doch am Freitagmorgen sorgten dann schwere Wolkenbrüche, die über Stunden anhielten dafür, dass alle Bäche des Dorfes zu reißenden Flüssen wurden und über die Ufer traten. Das gesamte Unterdorf sei binnen weniger Stunden zu einer riesigen Seenplatte geworden. Straßen, Keller, Garagen, Ställe und Wohnungen standen von einem halben Meter bis teilweise einem Meter unter Wasser. Wie der Chronist berichtet, hielten die Brücke vom Zulauf des Rotenbachs an der nördlichen Ortseinfahrt von Buke und die Ellerbachbrücke im Osten des Dorfes den Wassermassen nicht mehr stand. Sie stürzten ganz oder teilweise ein und mussten gesperrt werden. Brücken stürzen ein und 100 Zentner Koks werden weggespült Die Schäden und Auswirkungen an den Häusern, Höfen und sogar der Kirche seien immens gewesen – bei der in der Dorfmitte ansässigen Genossenschaft seien 100 Zentner Koks einfach weggespült worden. In Folge wurden Balken, Bretter und Fässer und sonstiger Unrat mitgerissen und trieben über die Ellerwiesen in Richtung Dahl weiter. Auch Autos steckten fest und teilweise mussten auch Häuser evakuiert werden. Die Schwaneyer Feuerwehr und auch die Altenbekener Kameraden, die zeitweise zur Hilfe kamen, waren den ganzen Tag und über die Folgenacht im Einsatz, um wenn möglich, noch schlimmeres zu verhindern und Schäden zu beseitigen. Aus Sicht des damaligen Ortschronisten Heinz Küting sei es &bdquo;ein grausiges, unmenschliches und angsterregendes Bild“ gewesen. Aber trotzdem sei das Unwetter an Schwaney noch gnädig vorbeigegangen. &bdquo;Verheerender wirkte es sich in Paderborn, Neuhaus und einigen Orten des Kreises Büren, insbesondere in Etteln aus“, wird Küting zitiert. Um solchen Katastrophen in Schwaney vorzubeugen, wurde viel getan im Eggedorf. Wie der Ortsheimatpfleger Hans Josef Knoke berichtet, ließ die Gemeinde Altenbeken - unterstützt durch hohe Förderbeträge des Landes NRW - in zwei Bauabschnitten (2008 - 2009, 2024 - 2016) umfangreiche Absicherungen und teils Renaturierungen der wichtigsten Bachläufe der Gemeinde durchführen. Dabei seien unter anderem auch zahlreiche alte Brücken mit zu geringem Durchlassvolumen komplett abgerissen oder ersetzt worden. &bdquo;Die Schwaneyer Bürger hoffen nun, dass diese Maßnahmen auch in Zukunft bei den immer häufiger auftretenden Klimaereignissen noch wirksamen Schutz vor ähnlichen Katastrophen bieten“, so Knoke. Immer informiert bleiben: Hier gelangen Sie direkt zum Whatsapp-Kanal der NW Paderborn.

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