Altenbeken

Löschteiche bei Altenbeken sind noch nicht notfalltauglich

Das Regionalforstamt Hochstift will in den nächsten Wochen zwei Wasserreservoire säubern, um für den Fall eines großen Waldbrandes in der Egge bereit zu sein. Dafür ist viel Geld notwendig.

Das Team des Regionalforstamts Hochstifts mit (v.l.) Forstwirt Sascha Schink, Fachgebietsleiter Dirk Kreienmeier, Forstwirtschaftsmeister Wilfried Kröger, Förster Joachim Padberg und Revierförster Wilhelm Brandenburg bei den Vorbereitungen der Arbeiten am Teich „Unteres Bodental“. | © Wald und Holz NRW

02.08.2022 | 02.08.2022, 03:30

Kreis Paderborn. Die Bilder der verheerenden Waldbrände in der Sächsischen Schweiz, in Brandenburg und auch in Tschechien zeigen, wie nah diese Gefahr an Ostwestfalen-Lippe heranrückt. Eine Übung mit 60 Feuerwehrleuten aus dem Kreis Paderborn hat am Wochenende bei Buke den Helfern den Umgang mit dem neuen Vegetationsbrand-Modul OWL näher gebracht, mit Werkzeugen und Ausrüstung sollen Wald- und Vegetationsbrände bekämpft werden.

Damit in der Egge aber auch genug Wasser zum Löschen zur Verfügung steht und die großen Feuerwehrfahrzeuge problemlos an Einsatzstellen gelangen können, greift nun auch die Forstverwaltung bei der Waldbrandvorbeugung mit ein. Wie das Regionalforstamt Hochstift mitteilt, will es in den kommenden Monaten die zwei wichtigen Feuerlöschteiche „Buker Meer“ und „Unteres Bodental“ in der Egge östlich von Schwaney in Stand setzen.

Das sei „dringend notwendig“, weil die Teiche über die Jahre verschlammt und zugewachsen sind und eine Wasserentnahme „für die Feuerwehr nur noch schwer möglich ist“. Für die Wehrleute ist es eben essenziell, im Fall der Fälle genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben. Eine am Wochenende bei der Übung erprobte Wasserwand, die über Düsenschläuche auf einer Strecke von bis zu 400 Metern rund sechs Meter hoch eine feuchte Barriere aufbauen kann, verbraucht laut Feuerwehr etwa 9.000 Liter Wasser pro Stunde.

„Mit Blick auf die zunehmenden Dürreperioden müssen wir mit häufigeren und auch größeren Waldbränden in unserer Region rechnen. Die Sanierung der beiden Teiche ist dabei ein Baustein zur Gefahrenabwehr“, sagt Dirk Kreienmeier, Fachgebietsleiter für den Staatswald im Regionalforstamt von Wald und Holz NRW.

Die Arbeiten an den Löschteichen sollen in enger Abstimmung mit der unteren Naturschutz- und Wasserbehörde des Kreises Paderborn geplant und durchgeführt werden.

Wege wurden bereits verbessert

Zur Durchführung der verschiedenen Arbeiten würden ab August zunächst Sträucher und Bäume an den Teichen gekürzt, die Fachleute sprechen von „auf den Stock setzen“. „Diese Arbeiten haben wir bewusst so weit wie möglich in den Sommer geschoben, um die Brut unser heimischen Vögel nicht zu gefährden.“, teilt Wilhelm Brandenburg, zuständiger Förster vor Ort, mit.

Bei der Waldbrand-Übung am Wochenende wurde die Löschwasserentnahme mit eine Tragkraftspritze am Buker Meer durchgeführt. Damit im Fall der Fälle genug Wasser angesaugt werden kann, müssen Löschteiche nun dafür gesäubert werden. - © Ralph Meyer
Bei der Waldbrand-Übung am Wochenende wurde die Löschwasserentnahme mit eine Tragkraftspritze am Buker Meer durchgeführt. Damit im Fall der Fälle genug Wasser angesaugt werden kann, müssen Löschteiche nun dafür gesäubert werden. | © Ralph Meyer

Die Infrastruktur um die Teiche herum sei bereits verbessert worden. „Wir haben vor den Wasserentnahmestellen Rangierplätze für Feuerwehrfahrzeuge hergerichtet. Außerdem gibt es im Wegenetz jetzt Ausweichbuchten, damit die Fahrzeuge beim Löschwassertransport aneinander vorbei kommen“, erläutert Kreienmeier. Damit soll die Feuerwehr im Ernstfall deutlich schneller und effektiver löschen können. Das ist wichtig, denn Waldbrände können sich schnell ausbreiten, vor allem wenn zur Trockenheit Wind dazukommt.

Der Aufwand ist groß, allein die Instandsetzung der Teiche habe ein Planungsvolumen von mindestens 200.000 Euro. „Wir wissen, dass die Trockenheit und damit die Brände zunehmend zum Problem werden. Wir müssen nur ein Blick nach Südeuropa werfen. Nichts zu tun ist keine Alternative“, ist Kreienmeier überzeugt. Ergänzend zu den Infrastrukturmaßnahmen soll es auch zukünftig wieder Feuerlöschübungen geben – so wie am vergangenen Wochenende.