Waldbrandgefahr bereits im April: So sind Feuerwehren im Bünder Land gerüstet

Bünde/Rödinghausen. In den vergangenen Tagen gab es immer wieder Meldungen über Waldbrände in Nordrhein-Westfalen (NRW). Dass solche Ereignisse nicht mehr allein in Spanien, Italien oder einem anderen südeuropäischen Land auftreten, ist hinlänglich bekannt. Dass das aber bereits Anfang April in Deutschland zu Problemen führt, ist dann doch sehr ungewöhnlich. Grund ist die für diese Jahreszeit extreme Trockenheit. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fielen im März im Landesdurchschnitt nur zehn Liter Regen pro Quadratmeter. Normal sind 65 Liter. Und auch im Februar sah es nicht viel besser aus. Als Folge warnte der DWD vor einer erhöhten Waldbrandgefahr und generell vor einer erhöhten Brandgefahr in offenem Gelände in NRW. Seit etwa sechs Jahren, als es in Deutschland die extrem heißen Sommer gab, sei &bdquo;das Thema Waldbrand verstärkt in den Fokus gerückt“, berichtet Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Als Vorsitzender vom Kreisfeuerwehrverband Herford ist er zuständig für die Koordination von absoluten Großlagen wie einem Waldbrand. Feuerwehr in Hüllhorst und Porta mit Waldbrand-Einsätzen Dass so ein Szenario angesichts der Trockenheit aktuell nicht auszuschließen ist, zeigten neben zahlreichen, meist kleineren Bränden in Richtung Ruhrgebiet oder Rheinland auch zwei jüngere Einsätze in der näheren Umgebung. Anfang April verhinderte die Feuerwehr in Hüllhorst das Entstehen eines größeren Waldbrandes, genau wie Mitte März die Feuerwehr in Porta Westfalica bei einem Brand im Wiehengebirge in der Nähe vom Kaiser-Wilhelm-Denkmal. &bdquo;Wenn so etwas im Entstehen ist oder es einen Stoppelfeldbrand gibt, dann bekommen wir das auch mit unseren eigenen Mitteln hin. Aber bei einem großflächigen Waldbrand werden mehrere Feuerwehren zusammengezogen“, erläutert Matthias Brand, Leiter der Bünder Feuerwehr. Im Kreis Herford gibt es spezielle Waldbrandausrüstung In Herford gebe es für den Fall der Fälle einige spezielle Fahrzeuge sowie einen Container mit Spezialausrüstung wie kleinere Schläuche, die leichter in unwegsamem Gelände getragen werden könnten, berichtet Bernd Kröger. Zum Thema: Feuerwehr übt in Bünde Bekämpfung von Flächenbrand Außerdem stünden in zwei sogenannten Waldbrandmodulen &bdquo;aus unterschiedlichen Städten Einheiten mit speziellen Fähigkeiten“ bereit. Dazu gehörten unter anderem &bdquo;hochgeländegängige Fahrzeuge“, darunter auch Tanklastwagen. Denn aufgrund fehlender Hydranten im Wald und nur weniger öffentlicher Teiche sei die Logistik vom Löschwasser ein kritischer Faktor. Daher gebe es laut Kröger zwei sogenannte Pufferbehälter – einen mit einer Kapazität von 23.000 Litern und einen mit 8.000 Litern. Jährliche Waldbrandübungen im Kreis Herford Neben den technischen Anforderungen stelle ein Waldbrand aber auch die Feuerwehrleute selbst vor besondere Herausforderungen. &bdquo;Das ist nicht mit einem Hausbrand vergleichbar. Um sich bei wechselnden Winden nicht selbst zu gefährden, gibt es gesonderte Ausbildungen für Waldbrandeinheiten“, sagt Kröger. Auch Drohnen würden mittlerweile dabei helfen, nicht überraschend vom Feuer eingeschlossen zu werden. Außerdem würden seit ein paar Jahren jährliche Übungen abgehalten. Im Sommer 2023 beispielsweise im Wiehengebirge in Rödinghausen. Daran nahmen 140 Feuerwehrleute und 30 Fahrzeuge aus den verschiedenen Kommunen des Kreises teil. Zum Thema: Vermisste Person und Großbrand im Wald: Feuerwehr Kreis Herford übt für den Ernstfall Unter anderem auch die Feuerwehr Rödinghausen. Da der größte Teil des Gemeindegebietes aus Agrar- sowie Waldflächen bestehe, liege &bdquo;ein besonderes Augenmerk auf der Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung“, sagt Marcel Breitenfeld, Leiter der Feuerwehr Rödinghausen. Rödinghausen schafft spezielles Tanklöschfahrzeug an Erst kürzlich sei deshalb ein neues – hochgeländegängiges – Tanklöschfahrzeug angeschafft worden. Dieses diene vorrangig &bdquo;als Erstangriffsfahrzeug für Einsatzstellen im unwegsamen Gelände“. Das Fahrzeug könne bis an den Brandherd vordringen. Mit weiteren Löschfahrzeugen der Feuerwehr Rödinghausen könne eine zusätzliche Brandbekämpfung, eine Wasserversorgung sowie ein Löschwassertransport aufgebaut werden. Dazu sei in die persönliche Schutzausrüstung investiert worden. &bdquo;Die Einsatzkräfte wurden mit einer leichteren Einsatzkleidung für die technische Hilfeleistung sowie die Außenbrandbekämpfung ausgestattet.“ Breitenfelds Bünder Kollege Matthias Brand berichtet ebenfalls davon, dass die Bünder Feuerwehr &bdquo;mit leichteren Waldbrandjacken ausgestattet worden ist“. Im Gegensatz zu den dickeren Jacken soll beim schweißtreibenden Einsatz in unwegsamem Gelände so &bdquo;sowohl eine Überanstrengung vermieden werden als auch die Einsatzzeit verlängert werden“, erklärt Breitenfeld. Drei einfache Regeln für die Vermeidung von Waldbränden Um die Atemwege und Augen der Feuerwehrfrauen und -männer besser schützen zu können, seien in Rödinghausen zudem &bdquo;ein leichter Atemschutz in Form einer Flammschutzhaube mit integriertem FFP3-Filter sowie Schutzbrillen für die Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung angeschafft“ worden. Doch was können Bürgerinnen und Bürger machen, um Wald- oder Vegetationsbrände gar nicht erst entstehen zu lassen? Für Samstag, 12. April, ist mit vorhergesagten 20 Grad immerhin der vorläufige Höhepunkt der Trockenperiode angekündigt. Es ist also zu erwarten, dass viele Menschen in der Natur unterwegs seien werden. Kreisbrandmeister Kröger hat drei einfache Regeln parat. Die sind wenig überraschend, werden aber trotzdem immer wieder gebrochen. &bdquo;Das Rauchverbot im Wald sollte zwingend beachtet werden. Außerdem sollte man sein Auto nicht auf trockenen Grasflächen abstellen, da besonders der Katalysator sehr heiß werden kann. Und gerade bei der momentanen Trockenheit sollte man im heimischen Garten das Unkraut nicht abflämmen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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