Bad Oeynhausen. Der Norden ist schon ganz gespannt, der Süden hängt noch etwas durch. Die 24 Stahlseile, an denen die Werrebrücke der Nordumgehung in Rehme aufgehängt wird, sind montiert. Aber erst eine Hälfte hat auch schon Zug auf den Seilen.
Optisch lässt sich schon absehen, wie Bad Oeynhausens erste Schrägseilbrücke das Werretal kurz vor der Einmündung der Werre in die Weser prägen wird.
"Wir gehen stufenweise vor", erläutert Arnd Graeper und Straßen NRW. Nachdem nun die zwei Dutzend Seile montiert sind, haben die Bauarbeiter begonnen, die Fahrbahnfelder über dem Fluss mit Beton zu füllen. "Je nach Baufortschritt werden dafür auch die Seile gespannt", erläutert Graeper. Auf der Nordseite der Brücke ist das schon erledigt, die Südseite soll im Laufe dieses Monats folgen.
Bereits vor knapp einem Jahr, im Juli 2010, wurden die Pfeiler, die "Pylonen", an denen die Brücke aufgehängt wird, montiert. "Der Stahl läuft vorweg, der Beton kommt hinterher", erläutert Graeper das Prinzip des Brückenschlages.
Die Schrägseilbrücke in Bad Oeynhausen wird 150 Meter lang und rund 31 Meter breit. Die Pylonen ragen 20 Meter hoch über die Fahrbahn hinaus. Fertig soll die Werrebrücke in Rehme im Januar 2012 sein. Kostenpunkt: 17,3 Millionen Euro.
Der lange, kalte Winter hat die Brückenbauer dabei kaum gebremst. "Wir liegen gut im Zeitplan", sagt Graeper.
Die fast doppelt so lange "Schwesterbrücke" der Nordumgehung über die Werre in Löhne ist längst noch nicht so weit. Hier wurde gerade der vierte der sechs Pylone gesetzt.