Stemwede. Die Depenbrock-Gruppe mit Stammsitz im Stemweder Ortsteil Arrenkamp blickt bezogen auf die Aufträge auf das erfolgreichste Jahr ihrer 95-jährigen Geschichte zurück: Das Unternehmen freut sich nach eigenen Angaben über einen Rekord-Auftragsbestand im Inland mit einer Auftragsreichweite von rund zehn Monaten und einer Betriebsleistung von rund 750 Millionen Euro im vorigen Jahr.
Im Bereich Ingenieurwasserbau mit dem Großauftrag zum Bau eines neuen Hafens zum Umschlag von verflüssigten Gasen (unter anderem LNG) bei Bützfleht in Stade läuft der Auftrag sogar über drei Jahre.
Stemweder werden europäischer
Seit Jahresbeginn firmiert die Muttergesellschaft der Gruppe als Depenbrock Holding SE & Co. KG und trägt damit laut Unternehmens-Angaben eine europäische Rechtsform: „Wir werden europäischer und damit noch globaler aufgestellt sein als bisher“, wird in einer Mitteilung Geschäftsführer Karl-Heinrich Depenbrock zitiert. Man blicke positiv auf das neue Jahr.
Die Bewirtschaftung der eigenen Immobilien von Depenbrock werden durch die aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen in Folge von Ukrainekrieg und Energiekrise nicht wesentlich beeinflusst, da das Unternehmen nach eigenen Angaben die Energieversorgung bereits vor Jahren auf regenerative Erzeugung umgestellt hat. Das gilt nicht nur für den Stammsitz in Stemwede, sondern auch für die Standorte Bielefeld, Hatten und Osnabrück und bald auch Hannover.
Rund 1.400 Mitarbeiter an 19 Standorten aktiv
Ebenso habe das Bauunternehmen die Lieferketten gut im Griff, sodass auch hier keine Engpässe entstünden, teilte Depenbrock mit.
Die Depenbrock-Gruppe mit Stammsitz in Stemwede-Arrenkamp ist ein seit 1928 familiengeführtes Bauunternehmen. Fast 1.400 Mitarbeiter sind an 19 Niederlassungen in allen Bereichen des Bauens im Einsatz. Im Jahr 2021 hat Depenbrock lau eigener Mitteilung eine Betriebsleistung von mehr als 675 Millionen Euro erzielt.
Was das Unternehmen anbietet
Das breite Leistungsportfolio des Unternehmens reicht vom komplexen Schlüsselfertig- und Industriebau über Tief-, Kanal- und Straßenbau, Ingenieur-, Hafen- und Wasserbau, Projektentwicklung, Bauen im Bestand sowie Gebäudemanagement bis hin zu öffentlich-privaten-Partnerschaften. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette, von der Planung über die Errichtung bis hin zur Finanzierung und Bewirtschaftung einer Immobilie wirtschaftlich abgedeckt und das zum Festpreis.
Mit der Abteilung „Technische Gebäudeausrüstung“ verfügt das Unternehmen laut Mitteilung zudem über bedeutendes Know-How im Bereich des energieeffizienten Bauens. Für eine umfassende Optimierung der Projekte sorgt die eigene Tragwerksplanung.
Nur 194 Tage Bauzeit
Aktiv waren die Stemweder voriges Jahr auch im Zusammenhang mit den Anstrengungen, Infrastruktur für neue Energie-Lieferungen zu schaffen und sich so von russischer Energie unabhängig zu machen. Voriges Jahr hat Depenbrock nach eigenen Angaben in Rekordzeit das LNG-Terminal in Wilhelmshaven fertiggestellt. Depenbrock errichtete in der Stadt an der Nordsee nach eigenen Angaben im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit Kurt Fredrich Spezialtiefbau in nur 194 Tagen das erste deutsche LNG-Terminal.
LNG-Terminals an Nordsee und Ostsee gebaut
Der Erfolg des Projekts sei durch den umfangreichen Gerätepark, den Depenbrock zur Verfügung stellen konnte, die Fachexpertise des Unternehmens im Bereich Ingenieurwasserbau sowie den Einsatz eines kompetenten Teams aus rund 60 Mitarbeitern ermöglicht worden. Es wurden auch Pontons und Spezialbagger eingesetzt In der Arbeitsgemeinschaft trug Depenbrock die technische und kaufmännische Federführung und damit einen Großteil der Verantwortlichkeiten. Das Terminal hat eine Kapazität zur Erzeugung von bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas jährlich.
Was in Lubmin gebaut wurde
Depenbrock hat zudem die wasserseitigen Bauarbeiten am Anleger für das neue LNG-Terminal in Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern) von Anfang September bis Mitte November ausgeführt. Für den Import von Flüssiggas wurde der Industriehafen vor Ort ertüchtigt und ein gesicherter Liegeplatz für die schwimmende Anlandestation geschaffen. Depenbrock Ingenieurwasserbau übernahm dabei die Gründungsarbeiten zur Herstellung einer 95 Meter langen Hauptkaiwand inklusive Abweisedalben, um das Terminal innerhalb des bestehenden Hafenbeckens einzupassen.
Zudem plante das technische Büro von Depenbrock den kompletten Liegeplatz des Schiffes. Für die landseitige Infrastruktur zeigte die PRB Spezialtiefbau GmbH Verantwortung. Nach Inbetriebnahme soll das Terminal zunächst eine jährliche LNG-Regasifizierungskapazität von bis zu 5,2 Milliarden Kubikmeter Erdgas bieten, hatte das Stemweder Bauunternehmen mitgeteilt. Dies entspricht dem Energiebedarf von rund zwei Millionen Haushalten.