Stemwede-Levern. Hinter dem Mühlengelände in Levern in südlicher Richtung, zwischen Westerholtweg und Bruchweg, befindet sich eingerahmt von Feldern und einem Wäldchen ein Biotop. Erreicht wird das Biotop über einen Feldweg. Dieser Feldweg ist Teil des Naturerlebnispfads „Poggenpad.“
Ausgewiesen hat den Pfad seinerzeit der Heimatverein Levern, der auch das Biotop pflegt. Bei Spaziergängern ist dieser Rundweg beliebt. Diese waren jetzt überrascht, dass der Feldweg durch die Gemeinde Stemwede planiert, geschottert und, wie es aussieht, auch verbreitert wurde. Denn er reicht nun bis dicht an die angrenzenden Bäume heran. Das gefällt nicht jedem.
"Fehlendes Schottermaterial ergänzt"
Der Weg sei nicht verbreitert worden, teilt die Gemeinde Stemwede auf Nachfrage der Neuen Westfälischen mit. „Der Weg wurde nur insoweit befestigt, dass fehlendes Schottermaterial ergänzt wurde. Die derzeitige Schotteroberfläche dort ist vorhanden gewesen und war komplett von Gras überwuchert. Spurrinnen sind von uns egalisiert und das vorhandene Material ist verdichtet worden“, heißt es in der Stellungnahme der Verwaltung weiter.
Die Maßnahme sei vom Betriebsausschuss und der Arbeitsgruppe Straßen abgesegnet, erklärt die Verwaltung. Die Planung stehe seit dem 23. Februar 2021 im Sitzungsdienst. Ein Hinweis auf ein Treffen der AG Straßen lässt sich allerdings im Ratsinformationssystem seit der Kommunalwahl im Herbst 2020 nicht finden.
Vorlage für Ausschuss ist nicht eindeutig
In der Anlage „Wegepflege- und Rückbauprogramm 2021“ zur Mitteilungsvorlage 2021/23 zum Betriebsausschuss im Februar 2021 werden Maßnahmen am Westerholtweg und Bruchweg in Levern erwähnt. Dass es sich dabei um besagten Feldweg handelt, wird daraus nicht explizit ersichtlich.
Die Wegebau-Arbeiten in Levern seien Teil einer großen Maßnahme von rund 300.000 Euro. Für den Abschnitt in Levern würden Kosten in Höhe von rund 7.000 Euro anfallen. Mit dem Heimatverein sei nicht gesprochen worden.
"Sparsam mit Flächen umgehen"
„Der Weg war schon immer befestigt, diese Befestigung wird lediglich unterhalten“, teilt die Verwaltung mit. Er diene der land- und forstwirtschaftlichen Erschließung. „Der Weg wurde nicht erweitert, sondern lediglich um Schotter ergänzt, da wo er fehlt. Eine Brechsandschicht von 0-8 mm dient dem komfortablen Radfahren und Spazierengehen. Der Weg wird auf jeden Fall besser als vorher - auch für die Naherholung“, heißt seitens der Gemeinde Stemwede.
Der Heimatverein sagt auf Anfrage dieser Zeitung dazu: „Unter den Mitgliedern des Heimatvereins gibt es sowohl Zustimmung für die Maßnahme als auch Kritik. Augenscheinlich ist der Weg nun verbreitert worden. Der Vorstand des Heimatvereins erinnert generell an Aussagen aus der Politik und aus der Landwirtschaft, sparsam mit Flächen umzugehen.“