
Rahden. In diesen Tagen jährt sich die Einweihung der Bahnstrecke Bünde-Rahden zum 125. Mal. Mit der Verlängerung der Bahnstrecke von Rahden weiter über Sulingen und Bassum im Jahr 1901 und der Einweihung der Strecke Rahden-Nienburg (Weser) wurde Rahden zum wichtigen Nebenbahn-Knoten und zur Eisenbahnerstadt im Lübbecker Land. Das 125. Jubiläum der Linie Bünde-Rahden wird am Samstag, 5. Oktober, ab 12 Uhr am Bahnhof Rahden mit einem bunten Fest für die ganze Familie gefeiert. Vieles dreht sich um die Eisenbahn, zahlreiche Betriebe und Institutionen sind dabei. Es gibt auch Musik, Aktionen für die Jüngsten sowie Speisen und Getränke.
In Sichtweite der Bahnstrecke wurde Achim Post geboren. Das Geburtshaus des heimischen Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden SPD-Bundesvorsitzenden steht unweit des Bahnübergangs Weher Straße in Rahden. Gegenüber der Redaktion äußert sich Post, der sich seit vielen Jahren für die Reaktivierung der Strecke von Rahden Richtung Bremen engagiert, über Grundsätzliches und Persönliches zur heimischen Bahnstrecke.
Welche Bedeutung hat die Bahnstrecke Bünde-Rahden-Bassum aus Ihrer Sicht?
ACHIM POST: Die Bahnstrecke wäre eine wichtige Nord-Süd-Verbindung durch OWL, die die stark belasteten Strecken Osnabrück-Bremen und Minden-Nienburg entlasten würde. Deshalb fordere ich seit langem gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in Land- und Bundestag, unseren örtlichen Bürgermeistern und dem Aktionsbündnis die Reaktivierung der Strecke.
Warum muss der Abschnitt Rahden-Bassum reaktiviert werden?
Die Reaktivierung der Bahnstrecke würde unsere Region deutlich stärken – das wäre sowohl gut für die Bürgerinnen und Bürger als auch für Betriebe und Beschäftigte nicht nur bei uns im Mühlenkreis. Die Bahn sollte sich nicht nur dringend auf Ausbesserung und Ausbau im Fernverkehr konzentrieren, sondern auch Reaktivierung und Ausbau von Strecken vor Ort vorantreiben. Eine gute Verkehrswende – und damit eine Stärkung der Schiene – kann nur gelingen, wenn die Deutsche Bahn wieder stärker in der Fläche vertreten ist.
Welche persönlichen Erinnerungen haben Sie an die Bahnstrecke, in deren Sichtweite Sie geboren sind?
Richtig schöne Kindheitserinnerungen: Ich durfte schon sehr früh mit meinen Freunden mit dem Rad zu den Bahnhöfen in Rahden, Espelkamp und Lübbecke fahren.
Gibt es eine Begebenheit mit der Bahn, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
In der Tat: Wir fühlten uns als Jungs ziemlich groß, als wir das erste Mal mit der Bahn zum Bremer Freimarkt fuhren. Und ich hatte das erste Mal – mit Unterstützung meiner Eltern und Großeltern – 50 Mark in der Tasche!
Was wäre das erste Ziel/die erste Veranstaltung, die Sie nach einer Reaktivierung des Nord-Abschnittes ansteuern würden?
Ohne Frage das Weserstadion: Am besten zu einem Sieg von Werder gegen die Bayern.
Was wünschen Sie dem Bahnhofsfest zum 125. Jubiläum am Samstag in Rahden? Welche Impulse sollten davon ausgehen?
Dem Bahnhofsfest wünsche ich große öffentliche Aufmerksamkeit – nicht nur bei uns in NRW, sondern auch in Niedersachsen und Bremen. Ich hoffe, dass danach weitere intensive Gespräche zwischen den Verantwortlichen über die Realisierung einer Streckenreaktivierung geführt werden.