Neues von den Tigerbabys und ein interaktives Gehege im Tierpark Ströhen

Ströhen. Der Vorteil von kleineren, familiären Tierparks wie dem in Ströhen: Man kommt den Tieren ganz nah. Das ist jetzt auch im neuen Streichelgehege des Tierparks unweit der Landesgrenze möglich. Es wurde vor Kurzem eröffnet. Den neuesten Bewohnern und Publikumslieblingen im Tierpark dagegen sollte man nicht zu nah kommen. Denn sie werden von ihrer Mutter gut bewacht. Die NW hat nachgefragt, wie es den im August geborenen Tigerbabys geht und was es sonst an Neuigkeiten gibt. Die kühleren Tage brechen an, die Blätter fallen: Die Hauptsaison mit besucherstarken Feiertagen ist vorbei, trotzdem möchte man den Besuchern im Tierpark Ströhen auch an den kälteren Tagen etwas Neues bieten. Rund 20 Tiere, große und kleine Ziegen sowie Schafe, warten in dem neu gestalteten Gehege unweit des Restaurants darauf, auf Tuchfühlung mit den Zweibeinern zu gehen. Zutraulich sind sie, auch das kleine und gerade einmal drei Monate alte schwarz-weiß gefleckt Ziegenkind. Klar, wer Futter dabei hat, ist natürlich besonders beliebt. Das gibt es vor dem Streichelgehege im Automaten zu kaufen. Interaktive Elemente im Gehege Drei Monate wurde an dem Projekt geplant und gebaut, erzählt Tierparkchef Nils Ismer. Nun ist das neue Gehege fertig. Es ist neu umzäunt, winterfest gestaltet und mit interaktiven Elementen versehen. So können Kinder zunächst in einen Holzturm klettern und über eine Art Feuerwehrstange ins Streichelgehege rutschen. Oder sie können durch einen Kriechtunnel ins Gehege krabbeln. Schon der Zugang soll zu einem kleinen Erlebnis werden, erklärt Ismer. Für die Tiere wurden Hügel zum Klettern und überdachte Rückzugsmöglichkeiten geschaffen - wenn sie denn genug Streicheleinheiten von den Zweibeinern hatten. Damit stressige Situationen vermieden werden können. Das Interesse von Kindern für Tiere schon früh wecken - und das spielerisch. Das hat sich der Tierpark auf die Fahnen geschrieben. Und daher im vergangenen Jahr die Entdeckerscheune eingerichtet. Hier kann auch bei Regenwetter ausgiebig getobt werden, die Eltern können währenddessen nebenan im Café eine Pause einlegen. &bdquo;Die Entdeckerscheune wird gut angenommen“, sagt Ismer. Ebenso auch die Entdecker-Route durch den Park, die zeitgleich angelegt wurde. Hier treffen Groß und Klein immer wieder auf Emil den Entdecker. Eine Figur, die man auch in persönlich im Tierpark antreffen kann, verrät Ismer. Erste große Untersuchung für Tigerbabys Besuchermagnet sind in diesen Tagen aber die jüngsten Bewohner im Tierpark: die beiden im August geborenen Tigerbabys, ein weibliches und ein männliches Tier. Die beiden entwickeln sich prächtig und sind bereits im Gehege zu sehen. An diesem Tag sind sie ausnahmsweise von Mutter Amara getrennt, da die erste große Untersuchung stattfindet. Die wird immer möglichst lange herausgezögert, um erst zu schauen, wie sich der Nachwuchs entwickelt und damit es nicht zu Stresssituationen kommt, erklärt Nils Ismer. Noch verkriechen die Kleinen sich gern in der Ecke des überdachten Geheges, schlafen viel und schauen sich mit ihren blauen Augen die Besucher aus sicherer Entfernung an. Ein zaghaftes Fauchen entfährt ihnen dennoch von Zeit zu Zeit. Lesen Sie auch: Mit Video: Tigerbabys im Tierpark Ströhen sind Bruder und Schwester Die Geburt der seltenen Sibirischen Tiger sei ein wichtiger Schritt zur Erhaltung der bedrohten Art, heißt es aus dem Tierpark. Sobald die Geschwister alt genug sind, ist geplant, sie in einen anderen Zoo zu bringen, um die genetische Vielfalt durch gezielte Zucht zu erhalten. Dafür werde aktuell nach einem genetisch passenden Zuhause gesucht. Ein neues Zuhause haben auch die 2022 im Tierpark Ströhen geborenen Tigerbabys Anouk und Aris. Sie sind in einem riesigen Privatzoo mit 2.500 Mitarbeitern in Indien umgezogen. Selbstverständlich verfolge man die Entwicklung der beiden auch dort weiter, sagt Nils Ismer. Eine neue Tierart ist eingezogen Eine ganz neue Tierart hat der Tierpark hingegen mit den Goldkopflöwenäffchen, einer stark gefährdeten Primatenart, bekommen. Die sechsköpfige Äffchen-Familie lebt jetzt zusammen mit den Agutis, den meerschweinchenartigen Nagern, in einem Gehege - und haben sich gut eingelebt. &bdquo;Sie sind sehr aktiv und interagieren gern mit den Besuchern“, sagt Nils Ismer. Auch eine neue Geparden-Katze lebt in Ströhen. Sie kommt aus dem Tierpark Bernburg (Saale) und soll mit dem bereits hier lebenden Kater Nachwuchs züchten. &bdquo;Da die Katze noch sehr jung ist, wird das noch ein wenig dauern“, schätzt der Tierparkchef. Zudem werden die beiden nur zum Paaren zusammen in ein Gehege gelassen. Ansonsten leben die Geparde in Männergruppen zusammen. Stark gefährdete Wildesel sind umgezogen Zwei weibliche Kulane hat der Tierpark dagegen im Rahmen eines Zuchterhaltungsprogramms in den Zoo nach Prag abgegeben. Diese Maßnahme ist Teil eines umfangreichen europäischen Abkommens, das darauf abziele, die stark gefährdete Art des Asiatischen Wildesels zu erhalten. Nicht alle Zuchtprogramme seien so sinnvoll wie dieses, bei manchen könne man nicht einmal mitbestimmen, wohin die eigenen Tiere umziehen. Eine unvermeidbare Neuerung wird es im kommenden Jahr allerdings geben, sagt der Tierparkchef. &bdquo;Wir müssen die Eintrittspreise moderat erhöhen.“ Rund acht Jahre hat sich an der Preistafel nichts geändert, doch aufgrund der Inflationsrate sei jetzt der Punkt gekommen, an dem es nicht andere ginge. &bdquo;Wir merken das besonders bei den Lohn- und Energiekosten“, so Ismer. So steigt der Preis beim Einzeleintritt Erwachsene von derzeit 15 auf 18 Euro, für Kinder von 10 auf 12 Euro. Die Familienjahreskarte kostet dann 179 statt 139 Euro. Preisentwicklung und besondere Aktion An diesem Wochenende, 28. und 29. September, nimmt der Tierpark wieder an einer landesweiten Aktion teil: den niedersächsischen Zootagen. An diesen Tagen erkennen die Zoos die Jahreskarten der jeweils anderen mitmachenden Einrichtungen an. Wer also im Besitz einer Jahreskarte eines der teilnehmenden Zoos ist, hat an diesen Tagen auch freien Eintritt in den anderen teilnehmenden Einrichtungen. Insgesamt 23 Zoos sind in diesem Jahr dabei – auch der Tierpark Ströhen. Ismer: &bdquo;Wir freuen uns, unseren treuen Stammkunden die Möglichkeit zu bieten, an den Niedersächsischen Zootagen auch andere Parks kennenzulernen. Ebenso freuen wir uns über Besucherinnen und Besucher aus dem ganzen Land. Das ist ein absoluter Mehrwert“, erklärt Ismer.

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