Das sind die Tierbabys im Tierpark Ströhen

Rahden/Ströhen. Zaghaft sprießt das Grün, die ersten Sonnenstrahlen kommen hinter den Wolken hervor und locken die Tiere aus ihren Häusern. Die Pumas rekeln sich - alle viere von sich gestreckt - im warmen Licht und auch der Serval hat es sich auf dem Rücken bequem gemacht und genießt die Sonne. Mit den steigenden Temperaturen erwacht der Tierpark Ströhen nach und nach wieder zum Leben und startet in die Saison. Und immer wieder kommt neues Leben hinzu. Ungewöhnlich viele Tierbabys haben in den vergangenen Wochen das Licht der Welt erblickt - ganz zur Freude von Tierparkbetreibern und -besuchern. Da sind zum einen die Kattas, bei denen die Familie vor wenigen Tagen um drei Jungtiere, darunter ein Zwillingspärchen, wuchs. Wer einen guten Blick auf die gelenkigen Primaten mit dem geringelten Schwanz erhaschen kann, sieht die Jungtiere wie Klammeräffchen an Mamas Brust kleben. Ebenfalls vor wenigen Tagen kam ein Goldkopf-Löwenäffchen zur Welt. Das Jungtier entwickelt sich bislang gut an der Seite der Mutter, das Geschlecht lässt sich derzeit allerdings noch nicht bestimmen. &bdquo;Wir möchten Mutter und Kind eine stressfreie Kennlernzeit ermöglichen und interagieren mit der Gruppe zurzeit so wenig wie nur möglich“, erklärt Tierpflegerin Frauke Niehus. Erst im vergangenen Jahr eingezogen Die Elterntiere und ihre Gruppe kamen erst im vergangenen Jahr aus dem Zoo Braunschweig nach Ströhen. Dass sich die Tiere bereits so gut eingelebt und nun sogar Nachwuchs bekommen haben, ist für das Team ein besonderer Erfolg: &bdquo;Es zeigt, dass sich die Äffchen bei uns wohlfühlen. Darüber freuen wir uns sehr“, so Niehus weiter.Goldkopf-Löwenäffchen gehören zur Gattung der Löwenäffchen und sind die größte Art der Krallenaffen. Charakteristisch ist ihre namensgebende goldene Mähne. Ursprünglich stammen sie aus dem tropischen Regenwald Südostbrasiliens, wo sie in Familiengruppen leben. Nach der Roten Liste der International Union for Conservation of Nature (IUCN) gilt diese Primatenart als stark gefährdet, da die Population in freier Wildbahn stetig schrumpft. Aktuell wird von der Organisation der Bestand in freier Wildbahn lebender Tiere auf unter 2.500 Tiere geschätzt. Auch ein Kamelfohlen erblickt kürzlich im Tierpark das Licht der Welt. Es musste mit der Flasche aufgezogen werden und ist jetzt auch außerhalb des Stalls zu sehen. Zwar schon im November geboren, aber jetzt erst zu erblicken ist das kleine Gibbon-Äffchen, das nun munter das Gehege erkundet. Weitere Tierbabys sind ebenfalls bei den Antilopen, den Hochlandrindern oder den Muffeln, Eseln und natürlich den Pferden zu sehen. Auch die Störche sind zurückgekehrt, die Brutzeit beginnt. Publikumslieblinge sind nach wie vor die beiden Tiger. Sie hätten sich prächtig entwickelt, sagt Nils Ismer. Mittlerweile gebe es schon Anfragen von anderen Zoos, unter anderem aus Südafrika, aber derzeit habe man noch keine konkreten Pläne, die beiden Samtpfoten, die noch namenlos sind, im Rahmen des Artenschutzprogramms abzugeben. Ladesäulen für E-Autos entstehen Aber auch hinter den Kulissen wurden in den vergangenen Monaten ordentlich gewerkelt: Der Tierpark bekam eine neue Heizungsanlage mit Holzhackschnitzeltechnologie. Im eigenen Wald falle viel Alt- bzw. Totholz an, mit dem die Heizung betrieben werden kann, sagt Nils Ismer. &bdquo;70 Prozent des Wärmebedarfs bekommen wir nun über Holz aus eigenem Bestand.“ Das sei viel Arbeit, aber eine große Investition in die Zukunft, so dass man in diesem Bereich lange nicht mehr aktiv werden müsse. Nächstes Projekt ist der Bau von Ladesäulen für Elektroautos. Drei Schnellladesäulen mit insgesamt sechs Stationen sollen auf dem Parkplatz nahe der Entdeckerhäuser entstehen. &bdquo;Der Bedarf ist auf jeden Fall da“, sagt Ismer. Es habe schon vereinzelt Nachfragen von E-Autos-Besitzern gegeben. Auch der Innenbereich des Fasanenhauses ist neu gestaltet worden. Hier gab es nicht nur neue Licht- und Lüftungstechnik, sondern auch neue Fütterungsbereiche, sodass die Tierpflegerinnen und -pfleger nicht mehr zur Fütterung ins Gehege hineingehen müssen und so der Stress für die Vögel reduziert werden kann. Auch die zahlreichen Brutkästen im Außenbereich wurden erneuert. &bdquo;Wir hoffen natürlich auf viele Küken“, sagt Nils Ismer. Viel in Infrastruktur investiert &bdquo;Wir haben in den vergangenen Jahren viel in unsere Infrastruktur investiert, es war auch ein gewisser Investitionsstau da, aber jetzt sind wir dort, wo wir hinwollten“, so der Tierparkchef. Mit den Besucherzahlen ist er derzeit sehr zufrieden. &bdquo;Es ist schon fast Hauptsaison.“ Das warme Wetter im März habe dem Tierpark zeitweise einen Besucheransturm beschert. Die gestiegenen Eintrittspreise hätten bisher keine Beschwerden nach sich gezogen. Der besucherstärkste Tag werde aber der 1. Mai bleiben, wenn die Gestütsschau wieder Pferdefans aus Nah und Fern nach Ströhen lockt. Mit den Kanu- und Kajaktouren auf der Großen Aue geht es ab April wieder los. &bdquo;Vor allem Vereine buchen die Aue-Touren“, so Ismer. Auch ein Schlauchboot mit E-Motor für bis zu 16 Personen steht bereit, neu dabei sind auch Stand-up-Paddle-Bords. Viele Vereine buchen Aue-Touren Besonderes Augenmerk legt der Tierpark auf die mögliche Ausbreitung von Krankheiten wie der Blauzungen-Krankheit oder der Maul- und Klauenseuche. Letztere war im Januar in Brandenburg ausgebrochen, viele Tierparks haben daraufhin als Vorsichtsmaßnahme ihre Streichelzoos geschlossen. In Ströhen blieb die Streichelwiese geöffnet. Man beobachte die aktuelle Situation aufmerksam und stehe in engem Austausch mit den zuständigen Behörden und regionalen Landwirten, so Ismer. Mittlerweile gebe es Impfstoffe gegen die Seuche, die seien aber in Deutschland nicht zugelassen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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