Streit unter Noch-Ehepartnern landet vor Rahdener Amtsrichter

Rahden. Hat ein Mann seine Noch-Ehefrau im Oktober vorigen Jahres beleidigt und mit der Autotür das Bein eingeklemmt? Die Frau zeigte ihren Noch-Ehemann an. Nun musste sich der Mann, ein 36-jähriger Espelkamper, wegen fahrlässiger Körperverletzung, Beleidigung und Bedrohung, vor dem Rahdener Amtsgericht verantworten. An einem Abend Mitte Oktober soll der Mann laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld in einem Espelkamper Restaurant auf seine Noch-Ehefrau (42) getroffen sein, die mit ihrer Tochter (18) dort saß. Der Mann soll dann draußen vor dem Restaurant die Frau beleidigt und einen Schuh nach ihr geworfen haben. Die Frau soll dann in ihr Auto gestiegen sein. Dabei soll der Mann laut Anklage die Autotür zugeworfen haben – und die Frau soll am linken Bein, das zwischen Tür und Fahrzeug war, ein Hämatom erlitten haben. Als die Frau dann später dem Mann gesagt haben soll, zur Polizei zu gehen, soll er sie laut Anklage am Telefon beleidigt und ihr gedroht haben, ihr die Kehle aufzuschneiden. Was der Angeklagte von der Frau wissen wollte Er habe gemeinsam mit dem Kumpel in dem Restaurant das Essen abholen wollen, das er dort bestellt habe, sagte der angeklagte Espelkamper. Durch das Fenster habe er seine Noch-Ehefrau und deren Tochter gesehen, die im Restaurant gesessen und Bier getrunken hätten. Die Frau sei dann herausgekommen und er habe sie gefragt, wo der kleine gemeinsame Sohn sei, wenn sie im Gasthaus sitze und Bier trinke. Die Frau habe ihm gesagt, dass ihn dies nichts angehe. Die Tochter sei auch noch frech geworden und habe ihn beleidigt, sagte der Angeklagte gegenüber Richter Bastian Janotta. &bdquo;Aber es geht doch nicht, dass sie den Kleinen allein zu Hause lässt, der war damals vier Jahre alt.“ Es habe sich alles hochgeschaukelt und es sei laut geworden, räumte der Angeklagte ein. Sein Kumpel habe ihn beiseitegenommen. Der angeklagte Espelkamper räumte den Wurf mit dem Schuh ein. Sein Kumpel habe sich dann zwischen Tür und Auto gestellt, &bdquo;damit ich keinen Blödsinn mache“. Der Mann räumte auch die Beleidigungen und die telefonische Bedrohung des Kehleaufschneidens ein. &bdquo;So etwas hätte ich aber nie getan“, beteuerte er. &bdquo;Ich habe sie nicht angegriffen“ Der Mann bestritt aber, die Autotür zugeschlagen und die Frau dabei am Bein verletzt zu haben. &bdquo;Ich habe sie nicht angegriffen. Warum sollte ich das tun?“ Er habe viel zu verlieren. Seine nun in Scheidung lebende Frau sei arbeitslos. Für sie sei das vielleicht &bdquo;eine willkommene Sache, Schmerzensgeld zu bekommen“, spekulierte der Angeklagte. Sie habe in dem Restaurant Pizza zum Mitnehmen bestellt und habe das Essen gemeinsam mit ihrer Tochter abholen wollen, sagte die Noch-Ehefrau des Angeklagten. In dieser Zeit habe ihr älterer Sohn auf den kleinen Vierjährigen aufgepasst. Das Essen sei dann fertig gewesen und sie hätten nach Hause fahren wollen, berichtete die Frau weiter. Der Angeklagte sei dann angefangen, herumzuschreien und habe einen Schuh nach ihr geworfen. Ganz nah habe der Mann dann neben ihrem Auto gestanden und die Tür zugeknallt, als ihr linkes Bein noch nicht im Auto gewesen sei. &bdquo;Meine Tochter und ich wollten einfach nur weg, weil ich sein Geschrei leid bin.“ &bdquo;Glauben Sie, dass ich das geträumt habe?“ Der Anwalt des angeklagten Espelkampers zweifelte die Verletzung durch das angebliche Zuschlagen der Autotür an. Die Tür schlage seitlich ein und nicht am hinteren Bein, hielt der Anwalt der Frau vor und zog ihre Aussage in Zweifel. &bdquo;Glauben Sie, dass ich das geträumt habe?“, hielt die Frau dagegen und zeigte Handy-Fotos eines ärztlichen Berichts. Die Tochter der Frau bestätigte im Zeugenstand die Angaben ihrer Mutter und sprach davon, dass der Angeklagte die Autotür zugeworfen habe. Dem widersprach als Zeuge der Kumpel (40) des Angeklagten. Er habe doch in der Tür gestanden, deshalb habe der Angeklagte die doch nicht zuschlagen können. Nach einem Rechtsgespräch einigten sich Richter Janotta, Staatsanwältin Zeidler und der Anwalt des Beschuldigten auf eine Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage. Endgültig geschlossen wird die Akte, wenn der Espelkamper binnen sechs Monaten 1.000 Euro an die Landeskasse zahlt. &bdquo;Dann möchte ich Sie hier nicht mehr sehen“, sagte der Richter zum Angeklagten. &bdquo;Ich möchte hier auch nicht sein“, meinte der.

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