Espelkamper beleidigt wiederholt Polizisten: Amtsgericht Rahden findet deutliche Worte

Rahden. Mit dem Gesetz war ein 34-jähriger Mann aus Espelkamp offenbar schon mehrfach in Konflikt geraten. Offenbar spielte dabei auch Alkohol immer wieder eine Rolle. Auch an einem Tag im Juni vorigen Jahres war der Mann nicht mehr nüchtern, als er erst Stress mit einer Espelkamperin hatte und dann mit der Polizei. Vor dem Rahdener Amtsgericht gab es nun deutliche Worte in Richtung des Angeklagten. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Bielefeld soll der heute 34-jährige Mann in den Mittagsstunden jenes Juni-Tages im Zustand verminderter Schuldfähigkeit Eigentum einer Espelkamperin beschädigt haben. Herbeigerufene Polizeibeamte sprachen gegen den Mann einen Platzverweis aus, dem der aber nicht nachkam. Deshalb nahmen die Beamten den Mann mit zur Wache. Welche Werte die Blutproben ergaben Laut Anklage soll der Mann dann im Streifenwagen mit seinem Kopf einen Schlag gegen eine Kopfstütze in Richtung eines Beamten ausgeführt haben. Gegenüber den Beamten soll er beleidigend geworden sein und auch gespuckt haben. Eine anschließend genommene Blutprobe ergab eine Alkoholkonzentration von 2,13 Promille. Wenige Wochen später soll der Mann dann an einem Nachmittag Mitte Juli mit seinem Auto unterwegs gewesen sein, obwohl er das mangels Führerschein gar nicht durfte. Der Führerschein war nämlich Ende Mai vorigen Jahres sichergestellt worden. An jenem Juli-Nachmittag war der Mann trotzdem unterwegs mit dem Auto. Nach dem Einparken soll der Espelkamper einen Mann geschubst haben, der stürzte dann laut Anklage auf die Straße. Die Polizei kam, wieder soll der Mann die Beamten beleidigt haben und sich die ganze Zeit aggressiv verhalten haben. Der Wert der Blutprobe an diesem Nachmittag: 2,17 Promille. &bdquo;Ich kenne das Video der Bodycam“ Über seine Anwältin räumte der Espelkamper die Anklage-Vorwurfe gegenüber Richter Bastian Janotta und Staatsanwältin Große Wortmann im Wesentlichen ein. Er ließ allerdings bestreiten, den Mann geschubst zu haben. Vielmehr will der Espelkamper ihn nach eigenem Bekunden nur &bdquo;zur Seite geschoben“ haben. &bdquo;Hintergrund der Taten ist ein massives Alkoholproblem“, sagte die Anwältin des Espelkampers. Ihr Mandant habe eine Entgiftung hinter sich und warte nun auf den Antritt der Therapie. &bdquo;Es tut ihm sehr leid, auch die Beleidigungen. Das ist ihm sehr unangenehm im nüchternen Zustand.“ Nach einer Unterbrechung der Sitzung erinnerte Richter Janotta gegenüber dem Angeklagten und dessen Anwältin an die Vorstrafen des Mannes. Alkohol sei das grundsätzliche Problem. &bdquo;Ich kenne das Video der Bodycam“, wandte sich der Richter an den Angeklagten. &bdquo;Das ist zu Ihrem jetzigen Verhalten ein Unterschied wie Tag und Nacht.“ "Dann reden wir über Freiheitsstrafen" Die Verurteilen wegen vorheriger Verurteilungen seien schon vollstreckt, der Mann zum Tatzeitpunkt vermindert schuldfähig, merkte Richter Janotta an. Zudem bemühe sich der Espelkamper um eine Therapie. &bdquo;Wir geben Ihnen einen Vertrauensvorschuss“, sagte der Richter und eröffnete die Überlegung, das Verfahren mit Blick auf ein Urteil mit einer erheblichen Geldstraße im Vorjahr einzustellen. &bdquo;In der Hoffnung, dass nichts mehr passiert.“ Janotta: &bdquo;Wir glauben jetzt einmal an Sie.“ Dieses Vertrauen müsse der Angeklagte nun zurückzahlen. Sollte er den Espelkamper in ein paar Monaten wieder im Gericht treffen, dann werde er nicht mehr freundlich sein und die Zügel anziehen. Er habe eigentlich kein gutes Namensgedächtnis, so Janotta. &bdquo;Aber Ihren Namen, den kenne ich.“ Dann werde es ernst, mahnte auch die Anwältin ihren Mandanten. &bdquo;Dann reden wir über Freiheitsstrafen.“

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