„Ein bisschen historisch“: Neuer Grenzverlauf und neue Grenzbrücke in Rahden

Rahden-Pr. Ströhen. Die Landesgrenze ist in Pr. Ströhen in vielen Bereichen nicht zu sehen. Dabei ist es eine alte Grenze. Teilweise gibt es sie seit dem Vertrag von Nienburg, den im Jahr 1627 das Bistum Minden und die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg als Nachfolger der Diepholzer Grafen schlossen. Im 19. Jahrhundert markierten die Preußen die Grenze zwischen den damaligen Königreichen Preußen und Hannover. Nun wird die Grenze in einem Teil von Pr. Ströhen angepasst. Die teilweise in &bdquo;Zacken“ auf beiden Ufern der Aue verlaufende Landesgrenze wird hier begradigt, Und die Mühlenbrücke zwischen Ströhen (Hann.) und Pr. Ströhen wird neu gebaut. Diesen Bau an der Grenze unterstützen das Land Nordrhein-Westfalen und der Bund. Im hohen Norden Westfalens überreichte Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling an Matthias Schubert von der Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung Ströhen-Süd einen aus Steuergeld finanzierten Förderbescheid für den Brückenbau in Höhe von 792.000 Euro. Dabei waren auch die beiden Bürgermeister Bert Honsel (Rahden) und Matthias Kreye (Wagenfeld) sowie Vertreter der Stadt Rahden, Vertreter niedersächsischer Behörden und die Pr. Ströher CDU-Landtagsabgeordnete Bianca Winkelmann. &bdquo;Brückenschlag im wahrsten Sinn des Wortes“ Die Landesregierungen in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen wollten gute Zuwegungen und gute Infrastruktur im ländlichen Raum fördern, sagte Anna Katharina Bölling. Deshalb gebe es den Förderbescheid &bdquo;für diese wunderbare Brücke“, über die künftig nicht mehr nur maximal zwölf Tonnen schwere Fahrzeuge fahren könnten, meinte die Detmolder Regierungspräsidentin. Die neue Brücke werde eine Traglast von 40 Tonnen haben. Fahrzeuge auf dem Weg zur Biogas-Anlage müssten dann nicht mehr durch das Dorf fahren, sondern könnten den direkten Weg nehmen. Ein grenzüberschreitendes Flurbereinigungsverfahren wie zwischen Ströhen (Hann.) und Pr. Ströhen gibt es nach Einschätzung Böllings selten. Auch eine Veränderung der Grenze sei selten. &bdquo;So ist es ein bisschen auch historisch.“ Bessere Qualität für die Gewässer Flurbereinigungen kämen nicht plötzlich, sondern es gebe es gebe schon Jahre in Voraus Gespräche dazu, merkte Olaf Stührmann vom Amt für regionale Entwicklung in Sulingen an. &bdquo;Wir haben dabei nur nicht an die Nachbarn gedacht.“ Die jetzige Zwölf-Tonnen-Brücke mit ihrer geringen Traglast zwischen den beiden Orten sei für die Unterhaltungsverbände der Gewässer ein Problem. Die Aue und die Wickriede sollten ja ökologisch verbessert werden, sagte Stührmann. Und dafür sind Niedersachsen und Westfalen zuständig. &bdquo;Die Gewässer gehören keinem ganz.“ In die ökologische Verbesserung der Gewässer sollten rund acht Millionen Euro investiert werden. Die Gesamtkosten für die Flurbereinigung in Ströhen-Süd, die auch 44 Hektar in Pr. Ströhen betrifft, gab Stührmann mit rund 15 Millionen Euro an. Die Grundeigentümer aus Ströhen leisteten dafür einen &bdquo;hohen sechsstelligen Betrag“. Zuschuss entlastet die Stadt An den Kosten für den Brückenbau beteiligen sich auch die Stadt Rahden und die Gemeinde Wagenfeld. Ohne die Förderung von Land und Bund hätte die Stadt Rahden nach Angaben von Bürgermeister Bert Honsel einen wesentlich höheren Anteil zahlen müssen – was angesichts der derzeitigen Kassenlage deutlich spürbar gewesen wäre. Olaf Stührmann, Bert Honsel, Matthias Kreye und Matthias Schubert dankten dem Land NRW und dem Bund für die finanzielle Unterstützung und der Pr. Ströher Landtagsabgeordneten Bianca Winkelmann für deren Hilfe. Winkelmann sprach von einem &bdquo;Brückenschlag im wahrsten Sinn des Wortes“. Das komme auch der Nahrungsmittel erzeugenden Landwirtschaft zugute.

Meistgelesen