Lübbecker soll seiner Ex-Freundin nachgestellt haben: "Mir wurde permanent aufgelauert"

Rahden/Lübbecke. Wenn eine Beziehung zu Ende geht, finden damit nicht unbedingt beide Seiten sofort ihren Frieden. Im Rahdener Amtsgericht warf die Staatsanwältin einem 40-Jährigen aus Lübbecke jetzt vor, seiner Ex-Freundin nachgestellt zu haben, sodass diese dadurch nicht unerheblich in ihrem Leben eingeschränkt worden sei. Zwischen Mai und Oktober 2022 habe der Mann immer wieder die räumliche Nähe zu seiner Ex-Freundin gesucht, so die Staatsanwältin. Er habe sie angerufen und ihr Nachrichten gesendet. Und das, obwohl die Frau unmissverständlich klar gemacht habe, dass sie das nicht wolle. Nachdem die Frau ihn auf ihrem Smartphone blockiert habe, habe er Freunde und Familienmitglieder kontaktiert und sie morgens am Parkplatz am Arbeitsplatz aufgelauert. Das sei Nachstellung und strafbar. Angeklagter war über Vorladung "erschrocken" &bdquo;Ich wurde zum Polizeiverhör eingeladen. Über die Post war ich total erschrocken. Ich wusste gar nicht, was mir vorgeworfen wird“, erklärte der Angeklagte, um dann zu betonen: &bdquo;Das stimmt alles gar nicht.“ Es sei ein Hin und Her in der Beziehung gewesen. &bdquo;Sie hatte Depressionen. Sie wollte gegen einen Baum fahren.“ Er habe ihr geraten, Hilfe bei Psychologen zu suchen, sagte der 40-Jährige. Als sie nicht ans Telefon gegangen sei, habe er sich Sorgen gemacht. &bdquo;Ich bin für sie da. Ich wollte ihr beistehen.“ Kennengelernt habe er die Frau im Sommer 2021 im Fitnessstudio. &bdquo;Da war sie noch verheiratet. Es sah nach einer harmonischen Beziehung aus. Das war aber wohl nicht so“, erzählte der Lübbecker. Im Oktober 2021 sei er mit ihr etwas angefangen. &bdquo;Wir haben uns jeden Tag gesehen“, berichtete der 40-Jährige. Staatsanwältin erinnert an früheres Verfahren Ob es bei ihm schon einmal Probleme nach Ende einer Beziehung gegeben habe, wollte die Staatsanwältin wissen. &bdquo;Ja, aber nicht so extrem“, gab der Angeklagte zu. Die Staatsanwältin erinnerte: &bdquo;Es gab schon ein Verfahren wegen Nachstellung gegen Sie. Eine andere Frau hat Sie angezeigt.“ Das Verfahren sei eingestellt worden wegen geringer Schuld. Die Zeugin erklärte, trotz mehrfacher Bitten sei sie nicht in Ruhe gelassen worden. &bdquo;Mir wurde permanent aufgelauert, so habe ich das empfunden, obwohl ich gesagt habe, dass ich nicht mehr kontaktiert werden möchte“, betonte die 31-Jährige. Der Angeklagte habe sie selbst auf dem Parkplatz an ihrer Arbeitsstelle aufgelauert. &bdquo;Da, wo ich jetzt wohne, habe ich ihn auch schon gesehen.“ Vom Balkon habe sie beobachtet, wie er vorbeigefahren sei und aus dem Auto gefilmt habe. Immer wieder Anrufe und Nachrichten Im Mai 2022 hätten sie sich getrennt. Sie habe das aus einem Streit heraus beendet, erzählte die Espelkamperin. &bdquo;Anfangs denkt man, der Partner will einen zurück.“ Deshalb habe sie zunächst Kontakte noch zugelassen. Dann habe er aber immer wieder angerufen und ihr Nachrichten gesendet. Darum habe sie ihn blockiert. &bdquo;Als er mich nicht mehr erreichen konnte, hat er angefangen, mir aufzulauern und bei mir vorbeizufahren“, berichtete die 31-Jährige. &bdquo;Ich fange mal von hinten an“, sagte die Staatsanwältin und wollte wissen: &bdquo;Wie ist die Situation aktuell?“ &bdquo;Ich nehme ihn nicht mehr wahr“, erklärte die 31-Jährige. Sie habe noch daran zu knabbern, aber mit dem Ende Frieden gefunden. Sie habe sich im Frauenhaus beraten lassen. &bdquo;Ich schlafe seit zwei Monaten wieder durch.“ Jetzt durch den Gerichtstermin werde alles wieder aufgewühlt. &bdquo;Ich hoffe, dass ich jetzt damit abschießen kann“, betonte die Espelkamperin. Wie der Richter entschieden hat Nach einer Sitzungsunterbrechung erklärte Richter Bastian Janotta: &bdquo;Sie wollen mit der Sache abschließen. Es ist Ruhe eingekehrt.“ Deswegen sei er bereit, das Verfahren gegen eine Geldauflage einzustellen. 900 Euro soll der Angeklagte an den Kinderschutzbund Minden zahlen. &bdquo;Passiert das nicht, geht das hier weiter“, ermahnte der Richter den 40-Jährigen. Die Staatsanwältin appellierte an die Zeugin: &bdquo;Die Einstellung des Verfahrens heißt nicht, dass wir nicht weiterhin draufschauen. Wenn Sie es wieder für nötig halten, wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Anzeige.“

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