Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf in der Haushaltssicherung - wie geht es weiter?

Preußisch Oldendorf. Seit Monaten informieren Pfarrer und Presbyterium immer wieder über die schwierige finanzielle Lage, in der sich die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf befindet. Anfang Juli verhängte der Kirchenkreis Lübbecke schließlich die Haushaltssicherung für die Kirchengemeinde. Damit sei das eingetreten, was Pfarrer Michael Weber schon seit Monaten als mögliche Konsequenz der finanziellen Schieflage angekündigt habe, so das Presbyterium in einer Mitteilung. &bdquo;Alles, was Pflicht ist, läuft natürlich weiter, alles, was Kür ist, werden wir uns vorläufig nicht mehr erlauben können“, wird Michael Weber darin zitiert. Vorerst wird die Kirchengemeinde deutliche Einsparungen vornehmen müssen, von denen auch das Personal betroffen sein wird. Welche Stellen in welchem Umfang betroffen sind, werde aktuell in persönlichen Gesprächen erörtert. Diese und weitere Einsparungen seien Teil des Sanierungskonzeptes, das die Kirchengemeinde nun vorlegen müsse. Das Presbyterium arbeite ein entsprechendes Konzept aus. Die Kindergärten sind von den Einsparungen nicht betroffen, da sich diese in der Verwaltung des Trägerbundes befinden. Andere Gebäude hingegen werden nun von Maßnahmen des finanziellen Sanierungskonzeptes betroffen sein, heißt es in der Mitteilung. Neben dem grundsanierten Küsterhaus, das vor der Corona-Pandemie als zukünftiges Jugendheim angedacht war und für das nun (gewerbliche) Mieter gesucht werden, rückt auch das Gemeindehaus wieder in den Fokus. Verkauf des Gemeindehauses bis Ende 2026 Ein Verkauf hätte aus Sicht des Presbyteriums zu einer massiven Verbesserung der Situation beigetragen, ein entsprechendes Angebot an die Stadt Preußisch Oldendorf sei auf Druck der &bdquo;Initiative zum Erhalt des Gemeindehauses“ zunächst zurückgezogen worden, heißt es weiter in der Mitteilung. Die Initiative hatte sich bereit erklärt, einmalig 45.000 Euro notariell zu hinterlegen und damit den finanziellen Unterhalt des Gemeindehauses für ein Jahr zu sichern. Die angekündigten finanziellen Sicherheiten der Initiative seien aber bislang ausgeblieben und die finanzielle Lage der Gemeinde habe sich in der Zwischenzeit weiter verschärft, teilte das Presbyterium mit. In der Konsequenz soll das Gemeindehaus bis Ende 2026 verkauft werden. Möglicherweise könnte es auch schon früher verkauft werden. Es herrscht auch ein gewisser Zeitdruck. Bis zum 30. September müsse das Haushaltssicherungskonzept vorgelegt werden, erklärt Presbyter und Stellvertretender Vorsitzender Bernd Kammann auf Nachfrage von nw.de. &bdquo;Da auch die Zukunft des Personals auf dem Spiel steht, besteht dringend Handlungsbedarf“, findet Kammann, denn: &bdquo;Menschen sind doch wichtiger als Gebäude.“ Geplante Baumaßnahmen an anderen Gebäuden, insbesondere die Kirchturmsanierung, seien durch zweckgebundene Spenden und Förderungen refinanziert und würden nur aus diesem Grunde in der aktuellen Situation noch durchgeführt. Wichtig sei neben strengen Einsparungen und einem durchdachten Sanierungskonzept jetzt auch der Zusammenhalt in der Gemeinde. So drastisch die Sparmaßnahmen wirken mögen und so sehr sie auch die Verantwortlichen in der Kirchengemeinde treffen, sei es wichtig, zu verstehen, dass sie in der aktuellen Situation unumgänglich seien, wird in der Mitteilung betont. &bdquo;Wir müssen schauen, was wir jetzt tun können, damit wir zukünftig gut weitermachen können“, wird Pfarrer Michael Weber zitiert. &bdquo;In letzter Konsequenz dient die finanzielle Sanierung nicht dem Abbau der Gemeindestrukturen, sondern ihrem langfristigen Erhalt“, so Bernd Kammann.

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