Porta Westfalica/Oberhausen. Die Porta-Unternehmensgruppe wird wegen der anstehenden Übernahme durch den Möbelriesen XXXLutz aus Österreich schneller als von vielen Branchenkennern vermutet aus Deutschlands größtem Möbel-Einkaufsverband Begros mit Sitz in Oberhausen ausscheiden müssen. Das teilt der Verband nun mit. Sollte die europäische Kartellbehörde den Deal absegnen, scheidet Porta rückwirkend zum 31. Dezember 2024 als Gesellschafter aus dem Verband aus und nicht erst zum eigentlichen Zeitpunkt des Verkaufs. Das hat Auswirkungen auf das Sortiment.
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Zwar darf Porta aktuell weiterhin Marken aus dem Einkaufsverbund vertreiben. Die in diesem Jahr neu hinzugewonnenen Markenpartner dürfen allerdings nicht mehr im Sortiment auftauchen.
Verband hilft mittelständischen Unternehmen
In der Begros organisieren sich mittelständische Möbelhändler, um im Verbund im Preiskampf gegen größere Ketten mithalten zu können. Die im Verband zusammengeschlossenen Händler können den Lieferanten größere Stückzahlen einer Möbellinie garantieren. Damit sinken die Einkaufspreise. Weil Porta-Möbel nach der angestrebten Übernahme allerdings nicht mehr eigenständig einkaufen wird, sondern dann der Möbelriese XXXLutz die Ware ordert, scheidet Porta aus diesem Verband aus.
Dieses Szenario hatte bereits Prof. Dr. Rainer Lademann als Experte für Kartellrecht in einem MT-Interview kurz nach Bekanntwerden des geplanten Deals beleuchtet. Er ging im Gespräch bereits davon aus, dass Porta-Möbel seinen Einfluss in den Einkaufsverbänden verlieren könnte. „Wenn XXXLutz jetzt noch größer wird, kann es sein, dass hier vom Kartellamt ein Verbot ausgesprochen wird und das Unternehmen aus diesen Kooperationen austreten muss“, sagte Lademann Anfang Januar. Offenbar sollte er Recht behalten.
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Auf seiner Homepage hat der Einkaufsverband Begros Porta-Möbel übrigens schon aus der Liste gestrichen. Dort tauchen nur noch 14 Gesellschafter auf, darunter Hardeck, Möbel Heinrich und Höffner. Zu den Marken des Verbundes gehören unter anderem Mondo-Möbel, Livin-Möbel oder Casa-Nova für Haushaltsartikel. Theoretisch darf Porta diese Marken alle weiterführen, auch mit neuen Produktlinien. Die Preise aus dem Einkaufsverbund gelten für die Unternehmensgruppe allerdings nicht mehr.