Überfall mit Machete auf Kiosk: Mindener zu Haftstrafe mit Sicherungsverwahrung verurteilt

Minden/Bielefeld. Zu vier Jahren und sechs Monaten Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung ist Tim K. (Name von der Redaktion geändert) aus Minden am Donnerstag vor dem Landgericht Bielefeld verurteilt worden. Der 34-Jährige, der das Urteil der Kammer fast regungslos entgegennimmt, muss sich unter anderem für den versuchten Überfall mit einer Machete auf einen Kiosk in der Mindener Innenstadt, schwerer räuberischer Erpressung und dem Angriff auf eine JVA-Ärztin verantworten. Die Kammer bleibt somit unter dem geforderten Strafmaß der Staatsanwältin, die eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren und anschließender Sicherungsverwahrung gefordert hatte. Die Verteidigerin des Mindeners hatte dagegen dafür plädiert, die Haftstrafe auszusetzen und K. in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen. Lesen Sie auch: Überfall mit Machete in Minden: Mutmaßlicher Täter in Lübbecke verhaftet .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-BHUVFAKKnBqDsnmt-bar-vertical-straftaten-im-kreis-minden { padding-top: 142.86%; } } Angeklagter zeigt Hang zu schweren Gewalttaten Dem folgt die Kammer nicht. Nach mehrstündiger Beratung kommt sie zu dem Schluss, dass aufgrund der ausgeprägten Persönlichkeitsstörung des Angeklagten ein Hang zu besonders schweren Straf- und Gewalttaten bestehe, der sich auch an jenem Novembertag vergangenen Jahres zeigt. Ein Rückblick: Tim K. trinkt seit den Mittagsstunden erhebliche Mengen Alkohol und konsumiert Kokain. Zu der Zeit befindet er sich wegen der schwierigen Beziehung zu seiner Ex-Lebensgefährtin und der gemeinsamen Tochter in einer emotionalen Ausnahmesituation. Außerdem beschäftigt ihn, dass sich Unbekannte an seinem Roller zu schaffen machten. Im Verdacht hat er eine Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund, die sich regelmäßig in der Nähe seiner Wohnung aufhält. In dem Wohnviertel klingelt Tim K. schließlich wahllos bei einem Mann mit einem fremdländischen Nachnamen, droht ihm mit dem Tod und macht sich danach auf den Weg in die Innenstadt. Dort versucht er, einen Kiosk mit einer Machete zu überfallen, um auf schnellem Weg an Bargeld zu kommen. Mit der Reaktion des Besitzers hat er aber nicht gerechnet - denn dieser wehrt sich mit einer Bierflasche und kann den 34-Jährigen vertreiben. Anschließend trifft Tim K. wenige Meter weiter erneut auf sein erstes Opfer und es kommt zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung. Ehe die Polizei kommt, flüchtet Tim K. und kann später von den Beamten gestellt werden. In der Untersuchungshaft attackiert er schließlich noch die JVA-Ärztin mit einem spitzen Gegenstand. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Angeklagter hat lange Liste an Vorstrafen Doch die Taten sind bei Weitem keine Einzelfälle. In der Urteilsbegründung erwähnt der Vorsitzende Richter auch die lange Liste an zum Teil schweren Vorstrafen des Mindeners, die in der Höhe des Strafmaßes berücksichtigt werden. So saß der 34-Jährige bereits mehrere Jahre in Haft, ist wegen seiner diversen Gewaltdelikte bekannt und hat verschiedene Therapien hinter sich. &bdquo;Deswegen sehen wir die Anordnung einer anschließenden Sicherungsverwahrung gerechtfertigt. Das heißt aber nicht, dass wir Sie als Person aufgeben“, heißt es vom Vorsitzenden Richter in Richtung des Mindeners. Zum Ende der Verhandlung nutzt Tim K. nämlich die Chance, letzte Worte an die Kammer zu richten. &bdquo;Ich hoffe, dass Sie mir noch eine Chance geben.“ Er wolle ein vernünftiges Leben führen und eine Therapie beginnen. &bdquo;Ich bin bereit, mich dieser Aufgabe zu stellen, und bereue meine Fehler“, sagt er. Schon zum Prozessauftakt hat er die Vorwürfe gegen seine Person eingeräumt und sich bei den Betroffenen, die zum Teil als Zeugen aussagten, entschuldigt. Für seine Taten wolle er nun die Verantwortung tragen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Binnen einer Woche kann Revision eingelegt werden. Auch interessant: &bdquo;Es war wie in einem Horrorfilm“: Männer-Gruppe verfolgt und greift Paar aus Minden an

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