Brandstiftung vor mehreren Monaten: Unbekannte zünden Fahrschulauto an

Minden. Gerade erst haben Unbekannte in unmittelbarer Nähe zum Mindener Ratsgymnasium einen Brand gelegt, bereits vor zwei Monaten standen etliche Autos auf dem Hof einer Kfz-Werkstatt in der Pionierstraße in Flammen - und jetzt wird ein nächster, krasser Fall von Brandstiftung bekannt. Bereits in der Nacht vom 24. auf den 25. September 2022 haben unbekannte Täter ein abgestelltes Fahrzeugauto an der Hahler Straße in Brand gesetzt. Dies bestätigt die Polizei Minden-Lübbecke auf Anfrage des Mindener Tageblatts (MT) Monate nach der Tat und erklärt, dass sich bis heute keine konkreten Täterhinweise ergeben haben. "Den Ermittlungen zufolge ergab sich der Verdacht auf eine vorsätzliche Brandlegung", heißt es von Polizei-Pressesprecher Thomas Bensch zu dem Fall. Konkreter wird Mathias Janowiak, dessen Fahrschulauto in der besagten Nacht gebrannt hat. "Es wurden Kanister mit Brandbeschleuniger gefunden", sagt der Inhaber der Fahrschule Mathias, dessen Hauptgeschäftsstelle sich seit 2021 an der Hahler Straße 21 befindet. Zuvor war hier das "Haus der Landwirtschaft" zuhause. Das besagte Fahrzeug, ein Mini Cooper, war in einer Parkbucht gegenüber der Fahrschule abgestellt. In den späten Abendstunden des 24. September muss das Feuer dann gelegt worden sein. Nachbarin erinnert sich an den Brand "Es hat plötzlich laut geknallt", erinnert sich eine Nachbarin, die in unmittelbarer Nähe wohnt und eigenen Angaben zufolge auch die Feuerwehr alarmiert hat. Zunächst habe sie gar nicht an ein Feuer, sondern vielmehr an einen lauten Böller gedacht. "Die werden hier öfters gezündet", sagt sie. Erst als ihre Mieterin regelrecht panisch bei ihr klingelte und auf die meterhohen Flammen aufmerksam machte, realisierte sie, was los ist und wählte die 112. "Die war dann auch schnell da, genauso wie die Polizei", sagt die Frau. Noch heute sind die Überreste davon nicht zu übersehen. "Meine Hecke hat auch viel abbekommen, aber wir haben Glück gehabt", sagt sie und spielt auf einen großen Pavillon an, der unmittelbar dahinter steht. "Wären die Flammen darauf übergegriffen, wäre es richtig gefährlich geworden." Mathias Janowiak sieht das ähnlich und bringt einen anderen Fakt ins Spiel. "Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass es in dieser Zeit unfassbar trocken war. Eine Woche eher und es wäre sicherlich deutlich dramatischer gewesen", sagt der Fahrlehrer rückblickend. Und in der Tat war der August 2022 der trockenste der letzten 130 Jahre, erst wenige Tage vor der Brandstiftung gab es starke Regenfälle. Ein Schock für den Fahrschulinhaber Für Janowiak selbst war die Tatsache, dass sein Fahrschulauto Ziel eines Brandanschlags geworden ist, natürlich zunächst ein Schock - zumal zuvor schon einmal die Reifen eines Fahrzeugs in der Nähe des Herdergymnasiums zerstochen worden waren. "Kacke, was hast du gemacht?", habe er sich gefragt und überlegt, wer es auf ihn und seine Fahrschule abgesehen haben könnte. Die Polizei beruhigte ihn eigenen Angaben zufolge jedoch und verwies auf weitere mutmaßliche Brandstiftungen in diesem Zeitraum. Es sei wohl keine gezielte Attacke gegen ihn und seine Fahrschule gewesen, hätten die Ermittler ihm gegenüber geäußert. Der Fahrlehrer ist rückblickend froh, dass nicht mehr passiert ist. "Der Schaden ist von der Versicherung reguliert worden", erklärt er im MT-Gespräch und bedauert, dass die mutmaßlichen Täter nicht gefasst werden konnten. "Ich habe auf dem Fahrschulgelände Kameras installiert, doch die sind nicht auf den öffentlichen Raum ausgerichtet, weshalb man da nichts sehen konnte", sagt Janowiak. Noch heute sind in der Parkbucht schwarze Rußflecken zu sehen und zeugen von der mutmaßlichen Brandstiftung.

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