Mordkommission ermittelt nach Brand in Mehrfamilienhaus: So hat ein Betroffener den Einsatz erlebt

Minden. Daniel Franke hat sich gewundert, warum plötzlich der Fernseher ausging und kein Strom mehr da war. Er war zu Besuch bei seinem Vater, als er den Rauchgeruch bemerkte und umgehend nachts die Feuerwehr alarmierte. &bdquo;Die hat uns mit einer Drehleiter über das Fenster geholt - das hätte hier viel schlimmer ausgehen können“, blickte Franke zurück, während er am Donnerstagnachmittag einen Sack in der Hand hielt. Zusammen mit seinem Vater durfte er die Wohnung bereits betreten. Die Polizei hat das Haus mit Flatterband abgesperrt. Alle Bewohner des Mehrfamilienhauses in Bärenkämpen müssen sich vorübergehend neue Unterkünfte suchen, ihre Wohnungen sind nicht bewohnbar. Ein Fenster ist eingeschlagen, viele stehen für das Entlüften offen. Bei der Feuerwehr ging der Alarm um kurz nach Mitternacht ein. Nicht nur Franke hatte bemerkt, dass sich ein Feuer in der Waschküche gebildet hatte. Nach Angaben der Feuerwehr hatten mehrere Anwohner den Geruch wahrgenommen. Auch die Mordkommission &bdquo;Bären“ hat die Ermittlungen aufgenommen, teilen die Staatsanwaltschaft Bielefeld und die Polizei Bielefeld im Laufe des Donnerstags mit. Nach den vorliegenden Erkenntnissen zu dem Brand, könne derzeit nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Brandstiftung und ein versuchtes Tötungsdelikt handeln könnte, heißt es. Die Polizei hat fünf verletzte Menschen registriert. Niemand ist schwer verletzt worden Franke und ein Hausmeister, der am Donnerstag vor Ort war, können sich auf Anhieb nicht erklären, weshalb eine Mordkommission gebildet wurde. Eine Manipulation an der Gasanlage schließt der Hausmeister aus. &bdquo;Wir beziehen hier Fernwärme.“ Auch hätten beide nichts davon gehört, dass jemand schwer verletzt wurde. &bdquo;Alle Bewohner waren heute hier, um Sachen abzuholen, auch die, die ins Krankenhaus mussten“, so der Hausmeister. Franke berichtet, dass die Schäden vor allem im Treppenhaus zu sehen seien. Als die Einsatzkräfte der Polizei in der Nacht eintrafen, befanden sich bereits erste Bewohner sowie Zeugen vor dem Haus, während weitere Mieter über das Treppenhaus ins Freie flüchteten, teilt Polizeisprecher Thomas Bensch mit. Das Feuer im Keller konnte schnell gelöscht werden, doch aufgrund der starken Rauchentwicklung war es den Einsatzkräften nicht mehr möglich, weitere Anwohner wie Franke und seinen Vater über das Treppenhaus nach draußen zu bringen. Eine Drehleiter kam zum Einsatz. Sieben Personen retteten die Kräfte dadurch aus dem Haus. Weil es so viele Personen waren, sei laut der Feuerwehr im Verlauf des Einsatzes der Alarm &bdquo;Massenanfall von zwanzig Verletzten“ ausgelöst worden. Deshalb rückte zusätzlich ein großes Aufgebot an Einsatzkräften nach. Insgesamt waren neben fünf Feuerwehrtrupps eine organisatorische Leitung sowie sieben Rettungswagen und drei Notärzte vor Ort. Alle Anwohner mussten evakuiert werden Der Rettungsdienst kümmerte sich um die Erstversorgung der Betroffenen. Von den 16 dort gemeldeten Personen waren 13 anwesend, gibt Bensch weiter bekannt. Vier Bewohner im Alter von 16 bis 79 Jahren und ein Ersthelfer (20) erlitten eine Rauchgasvergiftung. Drei von ihnen wurden im Klinikum Minden stationär aufgenommen. Während des Einsatzes musste das Haus stromlos geschaltet werden. Hierzu wurde die gesamte Straße für rund anderthalb Stunden von der Stromversorgung abgekoppelt. Das Mehrfamilienhaus ist wegen der massiven Rauchausbreitung im gesamten Treppenraum, für die sechs Wohnungen bis auf Weiteres unbewohnbar, teilt die Feuerwehr mit. Alle Bewohner konnten bei Angehörigen untergebracht werden. Nach etwa zwei Stunden war der Einsatz beendet. Brandursache nicht geklärt Bensch bestätigt, dass das Feuer im Keller ausgebrochen sei. Die Flammen hätten ersten Erkenntnissen nach auf einen Schaltschrank und die an der Decke verlaufenden Stromkabel übergegriffen. So sei die starke Rauchentwicklung zu erklären. Zudem würden die Ermittler Zusammenhänge zu den Müllcontainerbränden vom Wochenende prüfen, sagt Bensch auf MT-Nachfrage. In der Nacht von Freitag auf Samstag musste die Feuerwehr mehrmals ausrücken, weil Müllbehälter in Flammen standen. Diese waren zum Teil nur wenige Meter von Wohnhäusern entfernt gewesen und befanden sich in dem nahen Umkreis der Straße &bdquo;In den Bärenkämpen“. Hier ging die Polizei von Brandstiftung aus und hatte entsprechende Strafanzeigen gefertigt. Die Mordkommission &bdquo;Bären“ wird von dem Kriminalhauptkommissar Moritz Rawe geleitet. Sein Ermittlerteam setzt sich aus Mindener und Bielefelder Kriminalbeamten zusammen. Sie untersuchen die Ursache zu dem Brand an dem Mehrfamilienhaus. Die Polizei bildete zuletzt im vergangenen Jahr zwei Mordkommissionen aufgrund des Tötungsdelikts an der Hahler Straße und eines weiteren Gewaltdelikts in der Obermarktstraße. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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