Minden. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel fordert mehr Geld für die Entwicklungspolitik und eine globale Abrüstung. Momentan gehe es auf der Welt leider genau andersrum. Sorgen macht sich der SPD-Politiker und es fallen auch die Namen Donald Trump und Kim Jong-Un. Es lasse sich zwischen dem US-Präsidenten und dem nordkoreanischen Machthaber zurzeit keine Vertrauensbasis herstellen, sagt er gegenüber nw.de. Er setze beispielsweise auf China, das in der angespannten Situation der beiden Länder eine Vermittlerrolle einnehmen könnte. Gabriel fordert, dass mit Nordkorea gesprochen werde. "Ein Militärschlag hätte verheerende Folgen."
Erst am Sonntag hatte der Außenminister eine Reise nach China angetreten, um dort über den Konflikt zu sprechen. Heute reist er bereits zu den UN nach New York - und die Bühne auf dem Johanniskirchhof in Minden ist für den Goslarer ein kleiner Zwischenstopp. In Minden spricht Gabriel unter Freunden. Mehr als 400 Menschen sind gekommen, um den Politiker und früheren SPD-Chef hautnah zu erleben. Der zeigt sich trotz der Reisestrapazen und einer Erkältung prima aufgelegt. "Lassen Sie uns zuerst über Achim Post reden", sagt er. Danach erklärt er seinen Zuhörern in markanten Sätzen, warum sie dem heimischen Bundestagsabgeordneten und der SPD am kommenden Sonntag ihre Stimme geben sollen.
Gabriel nennt es "erschreckend", dass im kommenden Bundestag möglicherweise erstmals seit 1945 wieder Nazis im Parlament sprechen dürften. Deutlich appelliert er an die Wähler, sich nicht durch rechte Parolen beeindrucken zu lassen. Allerdings räumt der Minister ein, dass die Sorgen und Ängste der Bevölkerung in Deutschland ernst zu nehmen sind. "Wir müssen darüber offen und ehrlich reden, um Rechts zu verhindern", erklärt er - und erntet dafür starken Beifall.