Hüllhorst. Die Fahrt durch das idyllische Nachtigallental wird für Verkehrsteilnehmer zunehmend gefährlicher. Dies ist jedenfalls die Auffassung von Rat und Verwaltung, die jetzt in einer Resolution an die nordrhein-westfälische Landesregierung auf den desolaten Zustand der L 876 ("Alte Straße") aufmerksam machen und mit Nachdruck Abhilfe fordern.
Die L 876 gilt als wichtige Ost-West-Verbindung zwischen der B 239 und der L 773, die durch das Hüllhorster Ortszentrum führt. Seit Jahren setzt sich die Gemeinde für einen Ausbau der "Alten Straße" und den Bau eines Radweges in diesem Streckenabschnitt ein. Bisher ohne Erfolg.
Die L 876 hat eine Breite von 5,50 Meter und einen schmalen Bankettstreifen von 80 Zentimetern. Dieser Fahrbahnquerschnitt erlaube den Begegnungsverkehr von Lkw nur bei geringen Geschwindigkeiten und auch nur dann, wenn der Seitenstreifen benutzt werde, heißt es in der Resolution unter anderem.
Inzwischen seien Fahrbahn und Seitenstreifen in einem "nicht mehr vertretbaren Zustand". Rat und Verwaltung werfen dem Land NRW als Straßenbaulastträger vor, die L 876 in den vergangenen Jahren nur unzureichend "betreut" zu haben. "Die Unterhaltungsmaßnahmen hätten sich auf eine Beschilderung der Gefahrenstellen sowie auf Hinweise auf den schlechten Zustand der Fahrbahn und der Seitenstreifen beschränkt, lautet ein weiterer Vorwurf in dem Schreiben an die Landesregierung. Noch schwerer wiegt für die Hüllhorster Parlamentarier die Tatsache, dass gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer extrem gefährdet seien, wenn sie den Weg durch das Nachtigallental nehmen. Da kein Rad- und Gehweg vorhanden sei, komme es regelmäßig zu kritischen Situationen. Fußgänger müssten ständig auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen und Zweiradfahrer könnten kaum mit dem erforderlichen Sicherheitsabstand von anderen Verkehrsteilnehmern überholt werden, heißt es. Als dringlichste Maßnahme appelliert der Rat an das Land NRW, kurzfristig die Teerdecke der L 876 zu erneuern, wobei der Bau eines Rad- und Gehweges nicht aus den Augen verloren werden dürfe.
Die Gemeinde Hüllhorst hat angekündigt, mit den Anliegern Gespräche über Grundstücksverkäufe zu führen.