Mobile Türsteher sollen die Lübbecker Kneipenmeile attraktiver machen

Lübbecke. Die Niedernstraße, als Lübbecker &bdquo;Partymeile“ bekannt und in den zurückliegenden Jahren durch verschiedene Vorkommnisse etwas in Verruf geraten, soll &bdquo;aus eigener Kraft ein attraktiverer Ort mit besserem Verhältnis zwischen Gästen, Wirten und Anwohnern werden“. Das ist das Ziel einer gemeinsamen Initiative der ansässigen Wirte und des heimischen Sicherheitsunternehmers Michael Bertys. Die Sicherheitslage in der Lübbecker Innenstadt sei &bdquo;viel besser als ihr Ruf“, betont Bertys in einer Mitteilung. Bertys ist Geschäftsführer des Unternehmens Portguard GmbH, das eigenen Angaben zufolge ganzheitliche Sicherheitskonzepte und maßgeschneiderte Dienstleistungen für Privat- und Gewerbekunden anbietet. In jeder belebten Ausgehmeile komme es gelegentlich zu Vorfällen wie Streitigkeiten oder Lärmbelästigungen, sagt Bertys: &bdquo;Der eigentliche Knackpunkt liegt darin, dass Anwohner sich in ihrem berechtigten Ruhebedürfnis verletzt fühlen“. Unter anderem dort setzt der Mitteilung zufolge das gemeinsame Modellprojekt der Wirte und der Portguard GmbH an. Innerhalb weniger Minuten vor Ort Bei den &bdquo;Mobilen Türstehern“ handelt sich demnach um eine Rufbereitschaft, die zu den Öffnungszeiten der Kneipen erreichbar ist. Seit einigen Tagen verkünden Aufkleber an den Türen der Gastro-Betriebe die dazugehörige Telefonnummer. Aufgrund ihrer Nähe zur Innenstadt können Bertys oder einer seiner Mitarbeiter innerhalb weniger Minuten vor Ort sein, um bei Bedarf für schnelle und gezielte Unterstützung zu sorgen. Er sehe seine Rolle als &bdquo;Schnittstelle zwischen Gästen, Wirten und Anwohnern“, sagt Bertys: &bdquo;Wir wollen Ansprechpartner für alle sein, die der Schuh drückt, ob es sich um einen Konflikt handelt, ein ungebührliches Verhalten oder eine Lärmbelästigung“. Nach seiner Erfahrung seien die allermeisten Situationen schnell und unkompliziert lösbar, wenn dafür geschultes Personal vor Ort sei, das eine geeignete Ansprache beherrsche und deeskalierend wirken könne. &bdquo;Wir können das“, zeigt Bertys sich zuversichtlich. Für die Wirte schließt das Angebot eine Lücke, die in der Vergangenheit vielleicht für den einen oder anderen Ärger gesorgt habe. &bdquo;Für keinen von uns würde sich eine eigene Security rechnen“, sagt Basel Kanjo, Mitinitiator und Betreiber des &bdquo;Chill Out“: &bdquo;Aber für uns alle zusammen macht das schon Sinn“. Neben Kanjos Sportsbar sind den Angaben zufolge die Diamonds-Bar, die Restaurants Am Kamin, Twentyone, LaMexi, Fattoria und Pizza King, der Kiosk Almaz und die Shishabar Mawa beteiligt. Geordnete Verhältnisse und eine funktionierende Nachbarschaft Geordnete Verhältnisse in der &bdquo;Kneipenmeile“ im Allgemeinen und eine funktionierende Nachbarschaft im Besonderen lägen im Interesse aller Wirte, wird Kanjo in der Mitteilung zitiert. In der Zusammenarbeit mit Bertys scheine ein vielversprechender Weg gefunden, die Attraktivität zu verbessern. Mit den Anwohnern vor allem der Niedern- und der Gerichtsstraße, von denen einige sich in der Vergangenheit mehrfach an die Polizei oder das Lübbecker Ordnungsamt gewandt hatten, wolle man in einen Austausch kommen, um den unterschiedlichen Interessen Rechnung tragen zu können. Als weiteren Schritt in diese Richtung planen die Wirte für den kommenden Frühsommer deshalb ein gemeinsames Straßenfest, das ein gutes Miteinander in der Niedernstraße befördern und sich an Anwohner, Gäste und Bürger gleichermaßen richten soll. Eine erste Kontaktaufnahme dazu mit der Stadt und dem Verein Lübbecke Marketing sei bereits erfolgt. An der Finanzierung der &bdquo;Mobilen Türsteher“ beteiligen sich die Wirte, einen Teil trägt der Sicherheitsunternehmer selbst. Wann immer es geht, werde er bei Anrufen selbst ausrücken und darüber hinaus zu unregelmäßigen Zeiten Präsenz zeigen. &bdquo;Die positive Entwicklung Lübbeckes ist mir ein Herzensanliegen“, sagt Michael Bertys. &bdquo;Und mit diesem Projekt will ich einen aktiven Beitrag dazu leisten.“ Lesen Sie auch: Blama-Alltag eines Lübbecker Security-Manns Schwerpunkt des aktuellen Wahlkampfes Und wie ordnen Lübbecke Marketing und die örtliche Polizei die Initiative ein? Bedeutet diese Initiative möglicherweise, dass die Ordnungspartnerschaft zwischen Polizei und Ordnungsamt nicht ausreicht, damit die Bürger und auswärtige Gäste sich auch nach Einbruch der Dunkelheit in der Niedernstraße noch sicher fühlen? Die CDU und ihr Bürgermeisterkandidat Bent-Maria Grote haben die Themen Sicherheit und Ordnung zu einem Schwerpunkt des aktuellen Wahlkampfes gemacht. Und Grote hatte mehrfach von Menschen gesprochen, die sich abends in der Niedernstraße nicht mehr sicher fühlen. Für Lübbecke Marketing sagt Geschäftsführer Peter Schmüser auf Anfrage: &bdquo;Lübbecke Marketing begrüßt jede Initiative, die den Austausch zwischen den Wirten, den Anwohnern und den weiteren Anliegern in der Niedernstraße fördert. Dies insbesondere dann, wenn sie auch dazu beiträgt, das Sicherheitsempfinden und die Aufenthaltsqualität in dieser Straße bzw. in der Stadt zu steigern.“ Aus Erfahrungen in der Zusammenarbeit, unter anderem beim Bierbrunnenfest 2025, könne man Michael Bertys eine hohe Kommunikationskompetenz zusprechen, besonders wenn es darum gehe, im Vorfeld von Veranstaltungen kritische Themen herauszuarbeiten und im Gespräch zu klären. &bdquo;Neue, gemeinsame Aktivitäten der Gastronomen in der Niedernstraße unterstützen wir gern und stehen einem Austausch über mögliche zukünftige Veranstaltungen selbstverständlich offen gegenüber“, so Schmüser. Mehr an Sicherheit durch verantwortliche Akteure Auch die um eine Stellungnahme gebetene Polizei hat geantwortet: &bdquo;Zunächst möchten wir klarstellen, dass die Niedernstraße aus polizeilicher Sicht weder als kriminogener noch als gefährlicher Ort einzustufen ist. Die dortigen Lokalitäten führen zu einem üblichen Einsatzaufkommen; besondere Auffälligkeiten können wir aus polizeilicher Sicht nicht feststellen“, so Nils Schröder von der Pressestelle der Polizei Minden-Lübbecke. Türsteher, auch mobile, könnten – wie vielerorts in Deutschland üblich – die im Rahmen des Hausrechts anfallenden Aufgaben des jeweiligen Gastgewerbes übernehmen. Die Wahrnehmung hoheitlicher Aufgaben im öffentlichen Raum hingegen obliege ausschließlich der Zuständigkeit von Polizei und Ordnungsamt. Der Leiter der Polizeiwache Lübbecke, Thomas Wiesinger, stehe in diesem Zusammenhang in engem Austausch mit Portguard und der Stadt Lübbecke. &bdquo;Grundsätzlich bleibt es zu begrüßen, wenn ein Mehr an Sicherheit durch verantwortliche Akteure entsteht, so Schröder abschließend. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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