Großes Schützenfest: Lübbecke bekommt im Jubiläumsjahr neue Könige

Lübbecke. Es ist das Fest der ältesten bürgerschaftlichen Vereinigung in Lübbecke. Seit Jahrhunderten wird es gefeiert. Stand im Mittelalter beim Schießen noch die Verteidigung Lübbeckes vor Feinden im Mittelpunkt, so hat sich das gewandelt. An die Stelle der Verteidigung ist die Pflege des Brauchtums und der Gemeinschaft getreten. Und in diesem Jahr wird es ganz besonders werden. Das 533. Schützenfest der Lübbecker Bürgerschützen wird von Freitag, 13. Juni, bis Sonntag, 15. Juni, gefeiert. Das Fest wartet mit mehreren Jubiläen auf. Eines davon überstrahlt die anderen. Festwirt ist auch in diesem Jahr die bekannte Stemweder Gastronomie-Familie Meier. Das Bürgerschützen-Bataillon lädt alle Lübbeckerinnen und Lübbecker ein, beim 533. Bürgerschützenfest dabei zu sein. Vier Kompanien des Lübbecker Bürgerschützen-Bataillons feiern in diesem Jahr Null-Geburtstage. Vor 50 Jahren wurde der Kutscherzug ins Leben gerufen. In jenem Jahr gründeten engagierte Lübbecker auch die Wiehengebirgsschützen und die Westkompanie. Seit 40 Jahren gehören die Heuschrecken zum Bürgerbataillon. Über den Jubiläen dieser vier Kompanien aber steht das 1.250. Jubiläum der Stadt Lübbecke. Das könnte beim Königsschießen am Fest-Sonntag für einen besonders großen Andrang auf dem Schießstand unweit des früheren Church Houses sorgen. Und auch im Jubiläumsjahr ermitteln die Lübbecker Bürgerschützen wieder ihre Könige der geraden und der ungeraden Hausnummern. Geschossen wird wie immer mit Vorderladern. So ein Schießen sucht weit und breit seinesgleichen. Bataillon ist Teil der Lübbecker Geschichte Vier Jubiläen, das sei schon außergewöhnlich, sagte Christoph Barre, Oberst und Kommandeur des Lübbecker Bürgerschützen-Bataillons. Das herausragende Ereignis sei das 1.250. Jubiläum Lübbeckes. Die Geschichte der Bürgerschützen reiche sicherlich deutlich weiter zurück als bis zur urkundlichen Ersterwähnung 1492. Die Bürgerschützen spielten eine große Rolle für Lübbecke, machte Barre deutlich. &bdquo;Mindestens die Hälfte der Zeit begleitet das Bataillon die Geschichte der Stadt.“ Das Bataillon sei ein Teil der Stadt, mit dem Bürgermeister als oberstem Dienstherren, betonte Christoph Barre. Daher sei es klar, dass das Bataillon in das Jubiläum eingebunden sei, etwa beim Theater-Spektakel Anfang Juli. Auch beim Kommers am Freitagabend wird das Jubiläum Lübbeckes eine Rolle spielen. Bewährt habe sich, dass der Kommers eine halbe Stunde eher beginne als früher, nämlich schon um 20 Uhr, sagte Barre. Beim Kommers würden die vier Zugjubiläen gewürdigt und es werde zahlreiche Ehrungen langjähriger Ausmarschierer geben - auch außergewöhnliche Ehrungen. Beim Kommers sind auch die befreundeten Bataillone aus Minden und Nienburg vertreten. Jubiläen verbinden in diesem Jahr die Städte Lübbecke und Nienburg. Lübbecke feiere den 1.250. Geburtstag, Nienburg werde 1.000 Jahre alt. Mit dem Treffen der Bataillone anlässlich des Bürgerschützenfestes werde die Freundschaft weiter gefördert. Lesen Sie auch: Große Übersicht: Die Schützenfeste im Lübbecker Land (2024) &bdquo;Der Kommers ist einzigartig“ Christoph Barre: &bdquo;Der Kommers ist ziemlich einzigartig“. Ein Kommers habe in Lübbecke eine ziemlich lange Tradition. Das gelte auch für das Liedgut. &bdquo;Der Kommers hat so eine Anziehungskraft, es ist eine Lübbecker Spezialität.“ Auch die Gäste würden immer wieder sagen, dass der Kommers nicht zu toppen sei, merkte Christoph Barre an. Anlässlich des Lübbecker Stadtjubiläums wird es mit Unterstützung der Stadt am späten Freitagabend ein Feuerwerk auf dem Gallenkamp geben, kündigte Barre an. Zuletzt habe es 2017 anlässlich des Bataillons-Jubiläums ein Feuerwerk gegeben. Zum Feuerwerk seien alle Lübbeckerinnen und Lübbecker eingeladen. Am Samstag marschiert das Bataillon durch die Stadt und schlägt dann auf dem Schützenplatz unter den alten Eichen sein Feldlager aus. Die Lübbecker im Alter zwischen 10 und 15 Jahren ermitteln dann die Jungkönige, die um 19 Uhr proklamiert werden sollen. Anschließend ist bei freiem Eintritt Party mit der Band Cross Fader aus Hameln. Die Band habe bei den vergangenen Schützenfesten für ein volles Haus und gute Zustimmung gesorgt, merkte Michael Palenberg vom Kommando der Bürgerschützen an. Bürgermeister übergibt die Waffen Der Sonntag steht dann ganz im Zeichen des Königsschießens. Die Stadt empfängt im alten Rathaus Ehrengäste, daran schließt sich ein Festakt mit Ansprachen auf dem Marktplatz an. Oberst Christoph Barre wird dann die alten Statuten für das Schießen verlesen und Bürgermeister Frank Haberbosch wird als oberster Dienstherr dem Bataillon die beiden Vorderlader für das Schießen überreichen. Danach marschiert das Bataillon zum Schützenplatz und um 13.30 Uhr beginnt das Königsschießen. Beginn ist wie immer mit dem Ausrufen der geraden Hausnummern. Dass die Lübbecker Könige durch ein Schießen mit Vorderladern ermittelt werden, das ist nach Angaben von Christoph Barre, Michael Palenberg und Holger Kleffmann (2. Adjutant) eine Besonderheit und weit und breit einmalig. Dass sich diese Tradition in Lübbecke erhielt und 1966 durch Wilhelm Reisebrink wieder eingeführt wurde, das lag auch daran, dass der Schießstand damals exterritoriales Gebiet war: Das Areal gehörte nicht Lübbecke, sondern war britisches Gebiet. Am Sonntag werden Karl-Friedrich Reisebrink und Freddy Henke als Lademeister für die Vorderlader wieder viel zu tun haben. Michael Palenberg rechnet mit rund 200 Schützen beim Königsschießen. Die neuen Majestäten werden dann um 18 Uhr auf der Bühne unter den Eichen des Schützenplatzes proklamiert. Es gibt übrigens wieder einen Uniform-Fundus, das Bataillon hat neue Uniformen anfertigen lassen. Die stehen nach Angaben Barres nun in allen relevanten Größen zur Verfügung. Beim ersten Mal können sich Interessierte gegen Pfand kostenlos eine Uniform leihen. Wenn sie Gefallen am Bataillon finden und dabei bleiben möchten, können sie die Uniform käuflich erwerben. Ansprechpartner ist Jörg Weymann. Am Samstag und Sonntag wird es auch wieder einen Bataillons-Shop auf dem Schützenplatz geben. Hier sind unter anderem die Chronik und die Pins der Jubiläums-Züge erhältlich. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Nachfolgend eine Übersicht des Programms: Freitag, 13. Juni: 18.45 Uhr Antreten des Bataillons auf dem Marktplatz. 19.10 Uhr großer Marsch durch die Stadt zum Schützenplatz 20 Uhr Kommers für alle Ausmarschierer im Festzelt auf dem Schützenplatz 23.30 Uhr großes Musik-Feuerwerk auf dem Gallenkamp zum Stadtjubiläum 0 Uhr Abmarsch mit Fackeln zum Burgmannshof Samstag, 14. Juni: 15.45 Uhr Antreten des Bataillons auf dem Marktplatz 16 Uhr großer Marsch durch die Stadt zum Schützenplatz 16.45 Uhr Feldlager unter den Eichen 17.15 Uhr Beginn des Königsschießens für Jungschützen (10 bis 15 Jahre) 19 Uhr Proklamation der Jungschützenkönige 20 Uhr Party im Festzelt mit der Live-Band Cross Fader Sonntag, 15. Juni: 11 Uhr Antreten des Bataillons auf dem Marktplatz 11.10 Uhr Festakt mit Ehrengästen auf dem Marktplatz 11.45 Uhr großer Marsch durch die Stadt zum Schützenplatz 12.30 Uhr Feldlager unter den Eichen, für Speisen und Getränke für die Gäste ist gesorgt, der CVJM Lübbecke gestaltet auf dem Platz ein Kinderprogramm 13.30 Uhr Beginn des Königsschießens 18 Uhr Proklamation der neuen Könige auf der Bühne unter den Eichen

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