Planungen für XXL-Windräder: Preußisch Oldendorf will weitere Gebiete ausschließen

Preußisch Oldendorf. Die Windenergie soll zwischen Weser und Rhein massiv ausgebaut werden. Allein im Regierungsbezirk Detmold betrifft die überregionale Planung knapp 15.000 Hektar. Im Kreis Minden-Lübbecke aber sind davon nur zwei Kommunen betroffen: Preußisch Oldendorf und Stemwede mit jeweils 60 Hektar. In Preußisch Oldendorf gab es laut bisherigen Planungen drei Bereiche: Einer befindet sich nördlich von Getmold. Die beiden anderen liegen südlich von Schloss Hüffe. Über diese Regionalplanung hinaus sollen nun keine weiteren Flächen für Windkraft in Preußisch Oldendorf ausgewiesen werden. Das geht aus den Sitzungsunterlagen für die Sitzung des Ausschusses für Bauen und Stadtentwicklung am Donnerstag, 5. Juni, hervor. Mit der Regionalplanänderung wurden im Gebiet der Stadt Preußisch Oldendorf vier Windenergiebereiche festgelegt. Neben den beiden bestehenden Gebieten Schröttinghausen/Getmold wurden zwei neue Bereiche in Offelten/Engershausen als sogenannte Beschleunigungsgebiete ausgewiesen. Lesen Sie auch: &bdquo;Wildwest bei der Planung von Windkraftanlagen“ im Kreis Minden-Lübbecke Regionalplan Wind in Kraft getreten Die Stadt steuert im Verhältnis des Kreisgebietes damit &bdquo;einen erheblichen Beitrag zur Flächenkulisse im Regierungsbezirk bei“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Mit der Annahme, dass die beiden neuen Windenergiebereiche zeitnah projektiert und mit Windenergieanlagen bebaut werden, sieht die Verwaltung das Potenzial für erneuerbare Energien in Bezug auf den Ausbau von Windenergie ausreichend gefördert. Der Regionalplan Wind ist mittlerweile in Kraft getreten. Im Regionalplan Wind werden für Ostwestfalen-Lippe die Flächen benannt, die für den überregionalen Ausbau der Windenergie genutzt werden sollen. Außerhalb dieser Vorranggebiete sollen Windräder nicht mehr ohne gemeindliches Einvernehmen möglich sein. Die bislang geltende grundsätzliche Privilegierung für Windräder ist damit weg. Wegen der bisherigen Privilegierung waren Windräder überall dort möglich gewesen, wo sie die Vorgaben etwa hinsichtlich von Lärm oder Schattenwurf erfüllten. Auch interessant: Rahdener Gesellschaft hat Flächen für umstrittene neue Windräder gesichert Anlagen sollen eine Höhe von über 200 Metern haben Über die in der Regionalplanung genannten Flächenkulisse hinaus sollte daher keine weitere Fläche, auf Grundlage einer eigenen Potenzialflächenermittlung, beigesteuert werden, schlägt die Stadtverwaltung Preußisch Oldendorf dem Bauausschuss vor. Der Beschluss zur Erarbeitung eines Kriterienkatalogs für die Potenzialflächenermittlung vom 20. Juni 2024 soll damit aufgehoben werden. Die fünf Windräder in der Preußisch Oldendorfer Niederheide – dieser Bereich ist im Regionalplan Wind als Teil der überregionalen Planung ausgewiesen – waren bekanntlich nicht unumstritten. Der Bau der Anlagen beschäftigte Gerichte über Jahre, eine Bürgerinitiative wehrte sich gegen den Bau der Windräder. Umstrittene Windräder in der Niederheide Mittlerweile drehen sich die großen Windräder und in der Nähe sollen nun zwei weitere Windräder im Norden von Getmold nahe der Stemweder Grenze gebaut werden. Die Anlagen dürften kaum zu übersehen sein. Die letzten öffentlich gemachten Planungen sahen zwei Windräder des Typs &bdquo;Vestas V-162“ vor, mit einer Leistung von jeweils 7,2 Megawatt. Der Rotor soll einen Durchmesser von 162 Metern haben. Wegen unterschiedlicher Nabenhöhen sollen die nun geplanten beiden Windräder unterschiedliche Höhen haben. Die näher zur Oldendorfer Straße hin vorgesehene Anlage soll eine Gesamthöhe von 203 Metern haben. Die zweite Anlage südlich des Desteler Ortsteils Halingerort soll sogar 250 Meter hoch werden. Im März hatte sich der Stemweder Rat während einer Sondersitzung mit dem Thema Windenergie befasst. In Haldem und Sundern hatte eine Firma beim Kreis Minden-Lübbecke Bescheide für insgesamt sechs große Windräder beantragt. Diese Firma ist die Energiepark Stemwede GmbH. Sie hat ihren Sitz an der gleichen Adresse in Espelkamp-Vehlage wie die Firma Windconcept, die die umstrittenen Anlagen in der Preußisch Oldendorfer Niederheide plante. Der Stemweder Rat hatte für zwei Windräder, die räumlich dem auch überregional verzeichneten Vorranggebiet Tiefenriede zuzuordnen sind, das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Für die anderen Anlagen hatte der Rat mit großer Mehrheit das Einvernehmen verweigert. Drei Anfragen für neue Windräder in Sundern/Haldem hatte die Energiepark Stemwede GmbH dann im April zurückgezogen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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