Fegt ein Tornado durch Stemwede? Video kursiert in den Sozialen Medien

Stemwede. Nachdem der Maifeiertag warm und sonnig daherkam, zogen am Folgetag Unwetter über Deutschland, so auch über den Kreis Minden-Lübbecke. Dabei wurde es mitunter sehr stürmisch. Ein Video, das am Freitag, 2. Mai, nachmittags um 15.23 Uhr in Stemwede-Oppenwehe aufgenommen und in den Sozialen Netzwerken geteilt wurde, sorgt seitdem für Aufregung, denn Experten bestätigen: Es handelt sich hierbei um einen Tornado. Das Original-Video wurde von dem User @deadrat66747933 ursprünglich auf der Onlineplattform X (ehemals Twitter) mit Zeitraffer-Effekt gepostet und danach unter anderem auch vom WTINFO Tornado Research Project geteilt. Das Projekt beschäftigt sich unter anderem mit Tornado-Verdachtsfällen und sammelt Bilder und Informationen zu Sturmschäden. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Letzter bestätigter Tornado im Kreis zog 2023 durch Getmold Gute Rotation im Zeitraffer erkennbar. 32351 Oppenwehe 15.23 Uhr. @Kachelmannwettr @DWD_presse pic.twitter.com/PQ6IG9mkYk Deadrat667 (@deadrat66747933) May 2, 2025 Dass es sich tatsächlich um einen Tornado handelte, bestätigt auch der Lübbecker Meteorologe Friedrich Föst in den Sozialen Medien, wo er den Beitrag des WTINFO Tornado Research Project teilte. Dazu schrieb er am 3. Mai: &bdquo;Kein Zweifel: Deutschland und insbesondere Ostwestfalen sind Tornadoland. Am gestrigen Freitag gab es im Zuge durchziehender Gewitter im Mühlenkreis einen Tornado bei Oppenwehe. Im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2023 gibt es rund 45 Tornados in Deutschland pro Jahr und auch im Kreis Minden-Lübbecke kommen die Dinger regelmäßig vor. Der letzte bestätigte Tornado zog am 1. Februar 2023 in Getmold durch, letztes Jahr steht für den 12. Juli ein Verdachtsfall in Preußisch Oldendorf zu Buche. Das Auftreten von Tornados ist jährlichen starken Schwankungen unterworfen, eine Zunahme von Tornados im Zuge des Klimawandels beobachten wir aber derzeit nicht.“ Mehr zum Thema: Tornadoverdacht in Getmold - auf Spurensuche mit Friedrich Föst Größere Sturmschäden scheint der Tornado in Oppenwehe nicht hinterlassen zu haben. Die Feuerwehr Stemwede rückte am 2. Mai zu drei gemeldeten Sturmschäden in Westrup, Niedermehnen und Haldem aus. &bdquo;Zunächst wurde ein Baum an der Westruper Straße beseitigt, an der Straße Mehner Wald musste eine Baumkrone entfernt werden und in Haldem an der Ritzenburger Straße musste ebenfalls ein Baum beseitigt werden“, berichtet die Feuerwehr in den Sozialen Medien. Ein Tornado braucht bestimmte &bdquo;Zutaten“ Auf Nachfrage der Neuen Westfälischen gibt Friedrich Föst weitere Einschätzungen zu dem Tornado in Oppenwehe ab: &bdquo;Das war ein eher schwacher Tornado. Er war relativ kurzlebig und hat sich schnell wieder aufgelöst.“ Es gebe Stufen von F0 bis F5, der Tornado aus Oppenwehe sei wahrscheinlich unter der Kategorie F0 einzuordnen. Dieser richte in der Regel nur geringe Schäden an, könne auch mal einen Baum entwurzeln, Äste abbrechen oder ein paar Dachziegel herunterfegen. Nicht alle Sturmschäden vom 2. Mai könne man auf den Tornado zurückführen, betont der Wetterexperte. Es habe auch &bdquo;starke Windböen bis hin zur Sturmstärke“ gegeben, die ähnliche Schäden verursachen können. &bdquo;Ein Tornado braucht unterschiedliche Zutaten, damit er entsteht - ähnlich wie beim Backen“, erklärt Föst. Feuchtigkeit durch Gewitterwolken, Labilität (unten ist es warm, oben kalt) und Windscherung (unterschiedliche Windrichtungen) seien in diesem Fall die Zutaten, die ein Tornado brauche. Fehle eine Zutat &bdquo;gelinge“ der Kuchen beziehungsweise der Tornado nicht. Von einem Tornado spreche man erst dann, wenn die Rotation am Boden sichtbar sei - diese sei in dem Video aus Oppenwehe gut zu erkennen. Außerdem stünde dieses Wetterphänomen immer im Zusammenhang mit Schauer- oder Gewitterwolken. Grundsätzlich handele es sich um ein gefährliches Wetterphänomen; Menschen sollten sich möglichst in ein festes Gebäude, am besten in den Keller, begeben, um sich zu schützen, empfiehlt der Meteorologe. Draußen sollten Menschen sich möglichst klein machen und einen Graben aufsuchen. Nicht nur der Tornado selbst sei gefährlich, es werde oft unterschätzt, dass große Schäden auch im Umfeld entstehen können durch Trümmerteile. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Feuerwehr Stemwede (@feuerwehr_stemwede)

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