Unternehmen investiert 20 Millionen Euro in seniorengerechtes Wohnen in Lübbecke

Lübbecke. Die Zukunft des ehemaligen evangelischen Alten und Pflegeheims am Kirchplatz 3 ist gesichert. Die Trias Gmbh aus Herford wird das Gebäude umfassend sanieren und die Brina Holding GmbH aus Meppen das Haus betreiben. Die Senioren-Wohnanlage wird 100 bis 110 Menschen mit und ohne Pflegebedarf moderne und seniorengerechte Wohnungen mit individuellen Services und Pflegelösungen anbieten, wie Brina-Geschäftsführer Can Chory ausführte. Am Montagmorgen stellten Pastorin Sabine Heinrich und Baukirchmeister Eyke Blöbaum von der evangelischen Kirchengemeinde Lübbecke zusammen mit Trias-Geschäftsführer Timo Dieckmann und Can Chory das 20-Millionen-Euro-Projekt vor. &bdquo;Wir sind froh, einen Investor gefunden zu haben“, unterstrich Sabine Heinrich. Im November 2023 hatte aufgrund der insolventen Die Diakonie – Pflege und Gesundheitsdienst gGmbH der letzte Bewohner aus dem Pflegeheim am Kirchplatz ausziehen müssen. Seitdem stand das Gebäude leer. Baukirchmeister Eyke Blöbaum hat die ganze Zeit über dafür gesorgt, dass es weiterhin gut in Schuss bleibt und das Inventar veräußert werden konnte. &bdquo;Ein Objekt, eine Wandwaage, wurde sogar über E-Bay angeboten und an einem Fleischermeister in Bayern verkauft“, erzählt er. Lesen Sie auch: Investor für Lübbecker Pflegeheim nach 16 Monaten Leerstand gefunden Darüber hinaus bemühte sich die Kirchengemeinde um eine nachhaltige Nachnutzung der Immobilie. Mit mehreren Interessenten war man im Gespräch. Nach langem Suchen und Verhandeln ist es nun gelungen, mit der Trias GmbH aus Herford einen Investor zu finden, der die Liegenschaft übernehmen wird. 2024 erstmals in Augenschein genommen Die Trias, spezialisiert auf Umbauten und Renovierungsvorhaben, ist im Spätsommer 2024 erstmals zusammen mit Eyke Blöbaum durch das Haus gegangen, hat das Gebäude in Augenschein genommen, in der Folgezeit auf Herz und Nieren geprüft und ein umfassendes Konzept zur Neugestaltung dieses Geländes für modernes seniorengerechtes Wohnen erarbeitet. &bdquo;Das hat uns überzeugt“, sagt der Baukirchmeister. Die Nutzung des Hauses als moderne Seniorenwohnanlage sei ganz in ihrem Sinn, betonten Blöbaum und Heinrich. Sie versprechen sich, dass dadurch wieder mehr Leben ins Viertel einzieht und das Quartier insgesamt aufgewertet wird. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Im Dezember 2024 wurde der Kaufvertrag beim Notar unterschrieben. Die Übertragung im Grundbuch soll demnächst erfolgen. Die ersten behördlichen Hürden sind ebenfalls bereits überwunden. Das Landeskirchenamt in Bielefeld hat seine kirchenaufsichtliche Genehmigung erteilt, und die Baubehörden bereits mündlich eine Bauvoranfrage positiv beschieden. Nun war der Zeitpunkt gekommen, die Öffentlichkeit über das Vorhaben zu informieren. Geschätzte Bauzeit: 24 Monate Da das Gebäude 1934 errichtet wurde und seitdem mehrere An- und Erweiterungsbauten hinter sich habe, sei der Umbau recht komplex, sagte Timo Dieckmann. So wird die Immobilie komplett entkernt und in den Rohbauzustand versetzt. Zudem wird ein Teil des ältesten Gebäudebestands abgerissen und später im selben Stil wieder neu hochgezogen. Das ganze Haus wird hochenergetisch saniert. KfW-Standard 40 sei das Ziel, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen, so Dieckmann. Die Energie solle per Geo-Thermie gewonnen werden, deshalb seien im Innenhof mehrere Bohrungen vorgesehen. Lesen Sie auch: Insolvenzverfahren trifft Haus Wellengrund in Levern &bdquo;Wir hoffen Ende des Jahres die Baugenehmigung zu bekommen, um danach sofort beginnen zu können“, erläutert Timo Dieckmann. Er rechnet mit einer Bauzeit von rund 24 Monaten, sodass die ersten Bewohner Ende 2027/Anfang 2028 ihre Wohnungen beziehen könnten. Insgesamt werden in dem viergeschossigen Gebäude rund 100 barrierefreie Wohnungen in der Größenordnung von 35 bis 60 Quadratmeter entstehen, die alle mit Pantryküche und Badezimmer ausgestattet sind. Eingeplant ist zudem auf etwa 500 Quadratmeter die Einrichtung von 25 Kurzzeit-Pflegeplätzen. &bdquo;Hier steht die Gemeinschaft im Vordergrund“, sagt Can Chory. Drittes Haus nach Brina-Konzept Zu dem Angebot des Hauses gehören ein Pflegedienst, der rund um die Uhr abrufbar ist, und alle Pflegegrade von eins bis fünf begleitet, sowie eine Physiotherapie-Praxis. Wer selbst nicht kochen möchte, kann sich auch von der Küche des Hauses versorgen lassen. Insgesamt wird sich ein 70-köpfiges Team – vom Hausmeister über die Hauswirtschaft bis Pflegefachkräften – um das Wohl der Bewohner und Bewohnerinnen kümmern. Um die Akquirierung des anvisierten Fachpersonals macht sich der Brina-Geschäftsführer keine Sorgen: &bdquo;Lübbecke wird nach Düsseldorf und der gerade in Osnabrück eröffneten Wohnanlage das dritte Haus sein, das wir nach unserem Konzept betreiben. Wir wissen, dass wir attraktive Arbeitsplätze bieten.“

Meistgelesen