Gemeindearbeit in Spenge: Kirchen prüfen Immobilienbestand

Spenge. Sinkende Steuereinnahmen durch Kirchenaustritte, teure Energiesparmaßnahmen und Instandsetzungsarbeiten in Kirchen und Gemeindehäusern – die evangelische Kirchengemeinde Spenge hat ihre Immobilien ins Visier genommen, um die steigenden Kosten händeln zu können. &bdquo;Wir stehen vor der Frage, welche Gebäude wir noch brauchen und wie wir diese halten können“, sagt Wolfgang Günther. Von ehemals fünf Pfarrhäusern würden inzwischen drei anders genutzt. &bdquo;Das Pfarrhaus in Mantershagen ist vermietet und dient der Stadt Spenge als Flüchtlingsunterkunft“, so der stellvertretende Vorsitzende des Presbyteriums. Für das Pfarrhaus in der Poststraße werde zurzeit ein Nutzungskonzept erstellt und das Pfarrhaus in Lenzinghausen sei bereits in Erbpacht vergeben worden. &bdquo;Zwei Pfarrhäuser, das in der Werburger Straße in Spenge und das in Hücker-Aschen, sind aktuell noch von Pfarrern bewohnt“, berichtet Günther. &bdquo;Pfarrhäuser wurden früher sehr groß gebaut“, sagt Baukirchmeister Martin Schönbeck. Und die Pfarrer hätten darin wohnen müssen. &bdquo;Das gilt heute jedoch nicht mehr“, merkt er an. Nicht jede Pfarrerin oder jeder Pfarrer bräuchten oder wollten ein Haus in der Größe. Konfirmanden sollen in den Gemeinden bleiben &bdquo;Die Pfarrhäuser sind jedoch nur ein Teil der Immobilien“, sagt Günther. Die Kirchen und Gemeindehäuser gehören ebenfalls dazu. &bdquo;Wir müssen strategisch denken.“ Das Gebäudemanagement des Kirchenkreises unterstütze die Gemeinde dabei. &bdquo;Plan ist, dass in jedem Ortsteil ein kirchliches Gebäude bleiben soll“, informiert Günther. &bdquo;Das zentrale Gemeindehaus in Spenge-Mitte wird erhalten.“ Die Umstrukturierung sei aber nicht nur von der Kostenseite her zu sehen, &bdquo;sie steht auch im Zusammenhang mit der Gemeindearbeit“, sagt Günther. &bdquo;Wie sieht diese in zehn, zwanzig Jahren aus und wo wollen wir hin?“ Viel Altenarbeit beispielsweise brauche seniorengerechtes Bauen, Jugendarbeit erlebnisorientierte Gebäude. Auch die Erreichbarkeit der Kirchen und Gemeindehäuser sei wichtig. &bdquo;Die Mobilität ist da“, sagt Schönbeck. &bdquo;Ein Fahrdienst, den wir versuchsweise eingerichtet hatten, wurde nicht so angenommen, wie wir gedacht haben.“ Schwieriger sei es jedoch mit der Konfirmandenarbeit. &bdquo;Die Jugendlichen sind nicht so mobil, deshalb soll diese Arbeit, so lange es machbar ist, in den jeweiligen Gemeinden bleiben“, so der Baukirchmeister. Gemeindehäuser nicht ausgelastet &bdquo;Die finanzielle Situation ist aufgrund der Rückgänge bei der Kirchensteuer nicht einfach“, sagt Günther. Die Grundausgaben würden zwar vom Kirchenkreis finanziert, aber alles, was dazukomme, ist Aufgabe der Gemeinde. &bdquo;Wir müssen bereits Reserven angreifen“, ergänzt Schönbeck. &bdquo;Deshalb können wir notwendige Veränderungen nicht mehr lange vor uns herschieben.“ Zurzeit würden noch alle Gemeindehäuser genutzt, &bdquo;sie sind aber nicht zu 100 Prozent ausgelastet.“ Deshalb sollen Zahlen über die Nutzungsdauer, Unterhaltungs- und Instandsetzungskosten pro Gebäude ermittelt werden. Auf Gemeindeversammlungen möchte das Presbyterium in einem nächsten Schritt die Beteiligung der Gemeindemitglieder suchen. &bdquo;In Enger fand das schon statt“, sagt Günther. Zudem hat der Evangelische Kirchenkreis Herford aktuell auch eine unbefristete Stelle als Verwaltungsmanager für die Kirchengemeinden Enger und Spenge ausgeschrieben, um unter anderem den gesamten Prozess zu begleiten. &bdquo;Diese Stelle war bereits besetzt, ist wegen Fortzug der Mitarbeiterin aber wieder vakant“, sagt Günther. 2025 soll Klarheit herrschen &bdquo;Ende kommenden Jahres, so das Ziel, soll klar sein, was wir machen“, erklärt Günther. Nacheinander würden die Maßnahmen dann in allen vier Bezirken umgesetzt. &bdquo;Bis es soweit ist, freuen wir uns über jeden, der sich auf Gemeindeversammlungen in die Diskussion über die Zukunft unserer Kirchen und Gemeindehäuser einbringt“, sagt Schönbeck.

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