Ehemaliges Seniorenheim in Espelkamp soll verkauft werden

Espelkamp: Jahrzehntelang war es ein fester Bestandteil der Stadt – nun steht es leer: Das Senioren- und Pflegeheim &bdquo;Haus Vier Eichen“ am Moorweg in Espelkamp, hat Ende 2024 den Betrieb eingestellt. Vorausgegangen war ein Insolvenzantrag, welchen der Träger der Einrichtung im September 2024 gestellt hatte. Betroffen waren 39 Mitarbeitende sowie 29 Bewohnerinnen und Bewohner der Einrichtung, die 1978 ihren Betrieb aufnahm. Das traditionsreiche Haus, das sich in Privatbesitz befindet, soll nunmehr verkauft und einer neuen Nutzung zugeführt werden. Vermarktet wird die Immobilie am Espelkamper Moorweg derzeit durch die Firma &bdquo;HomE²“ mit Sitz in Bünde. Für viele in Espelkamp ist die Schließung ein tiefer Einschnitt. &bdquo;Das Haus war bekannt für seine familiäre Atmosphäre, die persönliche Betreuung und die gewachsene Verbindung zur Nachbarschaft“, schreibt Dirk Wehmeyer, Geschäftsführer der Firma HomE² in einer Pressemitteilung. Die Nachricht von der Schließung des Hauses habe entsprechend für Betroffenheit gesorgt und werfe nunmehr Fragen zur Zukunft des Standortes auf. &bdquo;Für die ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner wurden in enger Abstimmung mit Angehörigen und Behörden Plätze in anderen Einrichtungen der Region gefunden“, so Wehmeyer weiter. Schwierige wirtschaftliche Lage Der Bünder Immobilienmakler sieht die Entwicklung differenziert: &bdquo;Die wirtschaftliche Lage in der Pflegebranche ist schwierig.“ In jüngster Vergangenheit gerieten weitere Pflegeheime aus dem Lübbecker Land in die Schlagzeilen. So wurde der Kastanienhof in Bad Holzhausen im April 2023 überraschend geschlossen. Im Juli 2023 rutschte das Alten- und Pflegeheim am Lübbecker Kirchplatz wegen drohender Zahlungsunfähigkeit in ein Sanierungsverfahren. Das Haus schloss im Dezember 2023. Die Gründe, warum Pflegeheime in eine finanzielle Schieflage geraten würden, seien vielfältig: hohe Energiekosten, fehlendes Fachpersonal, strengere gesetzliche Vorgaben und nicht zuletzt die finanziellen Folgen der Pandemie. Das leer stehende, ehemalige Pflegeheim in Lübbecke soll nunmehr von der Trias GmbH aus Herford zu einer Senioren-Wohnanlage für rund 100 Menschen mit und ohne Pflegebedarf umgebaut werden. Lesen Sie auch: Warum das Lübbecker Altenheim so lange leer stand Sozialimmobilie mit Entwicklungspotenzial In jeder Krise liege auch eine Chance, befindet Dirk Wehmeyer mit Blick auf die Immobilie am Espelkamper Moorweg. Der Standort bietet seiner Ansicht nach großes Potenzial wie zum Beispiel für neue soziale oder medizinische Nutzungskonzepte – vielleicht sogar solche, die Espelkamp dringend braucht.“ Die Liegenschaft am Moorweg verfüge über rund 1.500 Quadratmeter Nutzfläche auf einem insgesamt 4.000 Quadratmeter großen Grundstück. Die gesamte Anlage sei barrierefrei und erfülle wichtige Voraussetzungen für Pflege- oder Wohnnutzung. Auf der firmeneigenen Homepage von HomE² wird die Immobilie als &bdquo;vielseitige Sozialimmobilie mit Entwicklungspotenzial in wachstumsstarker Gesundheitsregion“ angepriesen. Kaufpreis: 850:000 Euro. Das international tätige Unternehmen vermarktet neben dem Objekt in Espelkamp auch noch weitere &bdquo;Pflegeimmobilien“ sowie Gewerbeimmobilien und setzt dabei auf bekannte Online-Portale und Social-Media-Kanäle. Zudem werden potenzielle Interessentengruppen im Rahmen personalisierter Exposés angeschrieben. Hintergrund: Diakonie-Pflegedienst aus Lübbecke insolvent Hoffen auf eine nachhaltige Lösung Nach Auskunft des Geschäftsführers gibt es für das frühere Pflegeheim &bdquo;Haus vier Eichen“ bereits Interessenten, mit denen man im Gespräch sei. &bdquo;In der Vergangenheit wurden bereits Erweiterungspläne geprüft – diese könnten bei einem neuen Konzept wieder aufgegriffen werden“, so Wehmeyer. Er hofft auf eine nachhaltige Lösung: &bdquo;Ideal wäre ein Betreiber oder Investor, der ein tragfähiges Konzept hat oder entwickelt. Möglichkeiten könnten eine Form von betreutem Wohnen, einer Wohngemeinschaft oder zum Beispiel auch der Betrieb eines medizinischen Zentrums sein.“ Die Nähe zum geplanten Klinikneubau sieht der Makler als einen wichtigen Vorteil. Denkbar seien auch Zwischenlösungen, etwa eine Nutzung als Unterkunft für Klinikpersonal oder Monteure während der Bauzeit. Für viele Espelkamper bleibe dabei die Hoffnung, dass das &bdquo;Haus Vier Eichen“ nicht nur Vergangenheit ist – sondern bald wieder ein lebendiger Teil der Stadtgesellschaft wird. Mehr zum Thema: Investor für Lübbecker Pflegeheim nach 16 Monaten Leerstand gefunden

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