Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf: „In Lübbecke treten wir gern auf“

Herr Wolf, am 20. Februar lesen Sie im &bdquo;Bürgerpark Schäppchen“ in Lübbecke. Vor fast genau fünf Jahren waren Sie schon einmal im Schäppchen, um &bdquo;Ostfriesenhölle“ vorzustellen. Erinnern Sie sich daran? KLAUS-PETER WOLF: Wir hatten viel Spaß mit den Fans, haben gut gegessen und getrunken und am Ende des Abends stand für uns fest: Lübbecke und die Bücherstube kommen auf unsere Liste der Veranstalter, bei denen wir gerne auftreten. Von unserem Hotel aus hatten wir einen weiten Blick in die Ferne. Wir haben den Tag in bester Erinnerung. Wer oder was hat Sie bewogen, erneut nach Lübbecke zu kommen? Andreas Oelschläger hat uns eine Einladung geschickt und da Lübbecke bei uns unter den Top-Veranstaltern gelistet ist, haben wir sofort zugesagt und lediglich einen offenen Abend im Tourneekalender gesucht. Ihr Auftritt im Schäppchen beginnt um 20 Uhr. Reisen Sie schon am Tag zuvor an oder erst am Tag der Lesung kurz vor Ihrem Auftritt? Wir sind auf einer langen Tournee. Der neue Roman &bdquo;Ostfriesennebel“ ist gerade in der Spiegel-Bestsellerliste für Taschenbücher von 0 auf Platz 1 eingestiegen. Entsprechend hoch sind die Anfragen an uns. Wir kommen also erst am Tag des Auftritts an und müssen am anderen Tag weiter. Also bleibt keine Zeit für Lübbecke und Umgebung? Im Moment wird mein Roman &bdquo;Ostfriesensturm“ in Ostfriesland verfilmt, was natürlich auch meine Anwesenheit bei zahlreichen Aufnahmen erfordert. Bettina und ich werden nach Lübbecke unseren sogenannten Cameo-Auftritt drehen, das verdanken wir dem alten Hitchcock. In allen Ostfrieslandkrimi-Verfilmungen sind wir einmal zu sehen. Diesmal werde ich einen Bäcker spielen und Bettina eine Bäckerei-Fachverkäuferin. Sie lesen in Theatern, Kirchen, Museen oder auch, wie in Lübbecke, in einem ehemaligen Kino. Was gefällt Ihnen an solchen Locations? Bei unseren Veranstaltungen kommen meist sehr viele Menschen. Ich lese auch in großen Hallen mit 700, 800 Zuhörern. Ehemalige Kinos oder Kleinkunsttheater sind natürlich viel persönlicher. Hier kann ich noch jeden sehen und der Kontakt zu den Fans ist mir wichtig. Viele, die kommen, wollen ein Erinnerungsfoto. Auch das ist problemlos möglich. Es sind kleine, intime Abende. Musikalisch begleitet werden Sie oft von Ihrer Ehefrau Bettina Göschl mit ihren Krimisongs, das ist auch wieder am 20. Februar in Lübbecke vorgesehen. Machen Sie das zur Bedingung für Ihre Auftritte? Bettina Göschl ist eine große Bereicherung für die Krimiabende. Sie ist durch ihre Lieder zahlreichen Fans bekannt. Sie summt unter anderem die Titelmelodie der Ostfriesenkrimi-Verfilmungen. Da sie selbst als Autorin viele Tourneetermine hat, kann sie leider nicht immer dabei sein. Aber wenn, dann genießen wir es, genauso wie das Publikum. In meinen Büchern spielen viele real existierende Personen eine Rolle. Der Konditormeister Jörg Tapper, der Maurermeister Peter Grendel und auch die Liedermacherin Bettina Göschl. Sie ist eine Freundin der Kommissarin. Die Zuhörer freuen sich immer sehr, wenn sie lebende literarische Figuren treffen können. Dies wird in Lübbecke so sein. Ihr neuer Ann-Kathrin-Klaasen-Krimi &bdquo;Ostfriesennebel“, den Sie in Lübbecke vorstellen, ist bei den Taschenbüchern gleich auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste eingestiegen. Schreiben Sie gezielt auf Top-Platzierungen hin, weil Sie wissen, was die Leser erwarten, oder wie gehen Sie beim Schreiben eines neuen Krimis vor? Ich habe noch nie davon gehört, dass so etwas funktioniert. Ich mache das, was ich selber besonders liebe. Da ich nicht so sehr anders bin als andere Menschen, finden Millionen das, was ich spannend finde, auch aufregend. Das Schreiben der Romane ist ein Abenteuer für mich. Ich betreibe es mit großer Leidenschaft. Ich glaube, das überträgt sich auf meine treuen Fans. Ich glaube nicht daran, dass man so etwas künstlich herstellen kann. Meine Bücher gibt es in 26 Sprachen. Sie erscheinen in Ländern, in denen ich selbst noch nie war. Der Versuch, den Menschen dort nach dem Mund zu reden, würde also schiefgehen. Die Verfilmungen wurden im deutschsprachigen Raum 130 Millionen Mal angeschaut. Ausgestrahlt werden die Filme in 32 Ländern, selbst in Kambodscha, Vietnam, Papua-Neuguinea, China und Thailand. Es gibt im Lübbecker Land eine Reihe von Menschen, die nicht vom Verkauf ihrer Bücher leben können. Haben Sie einen Tipp für unsere heimischen Autorinnen und Autoren? Es gab eine Zeit, da konnte ich meine Miete nicht bezahlen. Meine Bücher lagen in den Buchhandlungen wie Steine im Regal und keiner wollte sie haben. Ich war froh, wenn zu meinen Lesungen ein Dutzend Leute kamen. Oft reichten die Eintrittsgelder nicht mal, um die Reisekosten zu bezahlen, geschweige denn ein Hotelzimmer. Ich habe einen langen Kampf hinter mir. Es hat fast 40 Jahre gedauert, bis ich mich als Autor durchgesetzt hatte. Ich bin also nicht über Nacht berühmt geworden und hatte plötzlich 15 Millionen Bücher verkauft. Wie ist Ihnen das letztlich gelungen? An sich selbst und das, was man tut, zu glauben, ist die wichtigste Grundvoraussetzung. Als man mir die Schreibmaschine gepfändet hat, habe ich halt mit dem Füller weitergeschrieben. Wer den schnellen Erfolg sucht, sollte vielleicht lieber Sport treiben. Ich wollte mit meinen Büchern übrigens nie reich und berühmt werden, ich wollte einfach nur meine Geschichten erzählen. Mein Tipp ist also: Wenn es wirklich euer Ding ist, haltet durch und glaubt an euch. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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