Lübbecke. Der Blasheimer Markt ist wohl das größte und beliebteste Volksfest der Region. Auch in diesem Jahr feierten Tausende vier Tage lang in Lübbecke. Im Vorhinein war es allerdings zu Unruhen gekommen, nachdem es in den sozialen Medien Hinweise zu einer angekündigten Messertat auf dem Blama gegeben hatte. Das hat jetzt Konsequenzen.
Die Ausländerbehörde des Kreises Minden-Lübbecke hat im Vorfeld Anfang September von der Polizei in Niedersachsen den Hinweis bekommen, dass ein in der Gemeinde Stemwede wohnhafter algerischer Staatsangehöriger beabsichtigen würde, auf dem Blasheimer Markt eine Gewalttat mit einer Waffe zu begehen. Das teilt der Kreis Minden-Lübbecke am Donnerstag, 10. Oktober, mit.
Ein Mitbewohner des Mannes hatte demnach der Polizei gemeldet, dass der Algerier damit geprahlt hätte, im Besitz einer Machete zu sein, mit der er sich auf den Blasheimer Markt begeben wollte. Der Mann war bereits vorher strafrechtlich in Erscheinung getreten, unter anderem wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Das waren die Informationen, die die Polizei in Niedersachsen der zuständigen Ausländerbehörde des Kreises Minden-Lübbecke hatte zukommen lassen.
Direkt aus dem Langzeitgewahrsam in die Abschiebungshaft
Die Mitarbeitenden der Ausländerbehörde informierten unverzüglich die Kreispolizeibehörde Minden-Lübbecke. Kurze Zeit später wurde der Mann im Zuge weiterer Ermittlungen bei seiner Freundin in Warburg durch Spezialeinsatzkräfte der Polizei festgenommen und auf richterlichen Beschluss in Langzeitgewahrsam genommen. Er war also für den Zeitraum des Blasheimer Marktes festgesetzt, sodass von ihm keine Gefahr ausgehen konnte.
Mehr Infos: Messertat auf Blasheimer Markt angekündigt - SEK nimmt polizeibekannten Mann fest
Gleichzeitig hatte die Ausländerbehörde bereits die Zusage der algerischen Behörden auf Ausstellung eines Ausreisedokumentes für eine Abschiebung nach Algerien eingeholt. So war es möglich, den Mann ohne Verzögerung aus dem Langzeitgewahrsam direkt mit erneutem richterlichen Beschluss in Abschiebungshaft zu bringen. Er kam in die Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige in Büren im Kreis Paderborn.
Landrat Ali Dogan bedankt sich für schnelle Umsetzung
Von dort aus wurde er nun vor einigen Tagen in seinen Herkunftsstaat Algerien abgeschoben. „Mir persönlich war es von vornherein sehr wichtig, dass der Mann in Deutschland keinen Tag mehr frei rumläuft. Desto mehr danke ich unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ausländerbehörde und der Kreispolizeibehörde, dass sie diese Maßgabe geteilt und tatkräftig umgesetzt haben“, sagt Landrat Ali Dogan.
„So ist es – angefangen mit einem aufmerksamen Mitmenschen – durch die umsichtige und zügige Zusammenarbeit der Behörden gemeinsam gelungen, Schlimmeres zu verhindern. Es ist gut zu sehen, dass hier alle über die Kreis-, Landes- und Bundesgrenze hinaus gemeinsam Hand in Hand zusammengearbeitet haben.“
Lesen Sie auch: 34 „ausreisepflichtige“ Gefährder in NRW