Blasheimer Markt in Lübbecke: Was kostet ein Besuch mit der Familie?

Lübbecke. Es ist ein Ereignis, auf das die Menschen in Lübbecke und weit darüber hinaus lange gewartet haben. Die 453. Auflage des Blasheimer Marktes ist am Donnerstagnachmittag gestartet und lockte gleich zu Beginn bei herrlichem Spätsommerwetter zahlreiche Besucher an. Der Lübbecker Bürgermeister Frank Haberbosch und der Marktausschuss-Vorsitzende Klaus Bernotat eröffneten die Kirmes im Festzelt Meiers Deele. Dicht gedrängt saßen dort bereits viele Familien, um dem Blasheimer Grundschulchor zu lauschen. Der Kinderchor unter der Leitung von Musiklehrer Heiko Werdin versüßte den offiziellen Beginn der Kirmes mit einem Konzert. Neben traditionellen Volksliedern wie &bdquo;Kein schöner Land“ gab es auch Kostproben aus dem Schul-Musical &bdquo;Zirkus Furioso“. &bdquo;Ich begrüße euch alle ganz herzlich hier im Festzelt und ich muss sagen: Ich freue mich tierisch auf den Markt“, begrüßte Frank Haberbosch die ersten Marktbesucher und wandte sich an die Kinder: &bdquo;Wer von euch freut sich auch tierisch?“ Begeisterte Jubelrufe ertönten als Antwort. Mit den traditionellen Kanonenschüssen des Lübbecker Bürgerschützen-Bataillons wurde der Markt dann unüberhörbar eröffnet. Als kleines Dankeschön für die Kinder gab es 600 Überraschungstüten mit Süßigkeiten und Fahrkarten für Fahrgeschäfte. &bdquo;Wir bedanken uns auch ganz herzlich bei den Schaustellern, die uns auch in diesem Jahr wieder Chips zur Verfügung gestellt haben und die uns am Samstag bei dem Rundgang mit den sozialen Einrichtungen unterstützen“, sagte Klaus Bernotat. Preise mussten angepasst werden &bdquo;Ich freue mich vor allem auf das Bierkarussell“, so Klaus Bernotat lachend. Mit den Enkeln zusammen soll es aufs Riesenrad und zum Autoscooter gehen. Auch Familie Schönberger aus Lübbecke stürzte sich direkt am Eröffnungstag ins Getümmel. &bdquo;Wir freuen uns jedes Jahr auf den Blasheimer Markt und kommen meist auch alle vier Tage“, sagt Mutter Mona (32). Worauf sie sich besonders freuen? &bdquo;Auf das Essen“, merkte Vater Benedikt (34) mit einem Schmunzeln an. Die vierjährige Tochter Marie ist begeistert beim Ponyreiten und Enten-Angeln dabei, ihr Bruder Julius ist mit sechs Monaten noch zu jung dafür. Dass bei den ganzen Attraktionen und den Leckereien eine schöne Summe zusammenkommt, ist der Familie bewusst. Aber: &bdquo;Blama ist einmal im Jahr“. Der Kostenfaktor ist für viele Familien jedoch nicht außer Acht zu lassen. Besonders in den vergangenen Jahren haben Teuerungen von Strom, Standgebühren oder Rohwaren aufseiten der Standbetreiber dazu geführt, dass diese ihre Preise anpassen mussten. Dies bestätigt Martina Fortmann mit ihrer &bdquo;Herzmalerei“. Sie ist mit ihrem Lebkuchenherz-Stand das dritte Jahr in Folge auf dem Markt. &bdquo;Die Preise für meine Lebkuchenherzen musste ich für dieses Jahr um 50 Cent erhöhen, da die Rohstoffpreise wieder gestiegen sind“, berichtet sie. Torsten Lübke und seine Frau Deborah, die einen Stand für holländische Pommes betreiben, äußern ähnliches, wobei sie ihre Preise zum Vorjahr konstant gehalten haben. &bdquo;Irgendwann kann man keine Erhöhung mehr vornehmen“, sagt Lübke, &bdquo;da ansonsten die Besucher nichts mehr kaufen würden“. Es solle schließlich ein &bdquo;Volksfest für das ganze Volk“ sein und nicht nur eine Veranstaltung, die sich nur bestimmte Einkommensschichten leisten können. So viel kosten Pommes, Bratwurst und Co. Wie viel Geld man ausgeben möchte, hängt natürlich von vielen Faktoren ab: Was oder wie viel möchte man essen, und welche Fahrgeschäfte in welcher Häufigkeit besuchen. Die Neue Westfälische hat sich umgeschaut, mit welchen Preisen Besucher ungefähr rechnen müssen. Wenn nach dem ersten Rundgang der erste Hunger einsetzt, ist für viele Familien die klassische Bratwurst mit Pommes die erste Wahl. Für vier Personen schlagen diese mit insgesamt rund 32 Euro zu Buche. Sehr deftig wird es am Stand mit gegrillten Steaks. Diese kosten in der Brötchenvariante pro Portion sieben Euro, und sind mit weiteren Beilagen wie Krautsalat erweiterbar. Dass nach solch salzhaltigen Speisen auch schnell der Durst einsetzt, dürfte nicht verwundern. An den meisten Ständen kostet das Bier im 0,4-Liter-Glas rund 4,50 Euro, zuzüglich Pfand. Softgetränke wie Cola, Fanta und Co. sind ab 2,50 Euro zuzüglich Pfand zu bekommen. Je nachdem wie groß der Durst ausfällt, wird es bei den meisten Besuchern nicht nur bei einem Getränk bleiben, sodass sich die Ausgaben für Getränke, vor allem für besondere Cocktails, schnell nach oben hin summieren. Fahrgeschäfte und Nachtisch Bei den Fahrgeschäften gibt es wieder eine große Auswahl, auch die Preise je Fahrt sind unterschiedlich und eine Fahrt kostet bis zu sechs Euro. Für Kinder stehen mehrere Kinderkarussells bereit, die bei Preisen ab drei Euro pro Fahrt beginnen. Werden mehrere Fahr-Chips gekauft, gibt es Mengenrabatt. Das ist im Übrigen bei allen Fahrgeschäften der Fall. Von vielen Fahrten bekommt der ein oder andere schon mal wieder etwas Hunger, und möchte sich vielleicht noch einen Nachtisch gönnen. Crêpes oder eine Tüte gebrannte Mandeln werden gerne dazu genommen. Der französische, dünne Pfannenkuchen kostet je nach Variation zwischen drei und acht Euro. Mandeln bekommt der Besucher in mittlerer Größe für sieben Euro. Ein Lebkuchenherz gilt schon seit vielen Jahren als ein klassisches Mitbringsel von Jahrmärkten. Die Preise hierfür beginnen bei vier Euro für die sehr kleine Variante. Für eine vierköpfige Familie können dabei schnell mal an die 160 Euro zusammenkommen.

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