Emotionaler Abschied: Schulleiter des Wittekind-Gymnasiums sagt Tschüss

Lübbecke. Sieben Jahre leitete und prägte Eberhard Hagemeier als Schulleiter das Wittekind-Gymnasium in Lübbecke. Jetzt geht der Oberstudiendirektor in seinen wohlverdienten Ruhestand. Am Mittwoch wurde er bei einer großen Feier verabschiedet, die von vielen Emotionen geprägt war und sein Wirken Revue passieren ließ. "Prüfung erfolgreich bestanden" Hilfsbereit, wissbegierig und immer ein offenes Ohr für Probleme oder Fragen – das sind nur einige lobende Worte, mit denen Kollegen und Schüler Hagemeier beschreiben. Das Weitergeben von Wissen und Bildung stand für den heute 64-Jährigen all die Jahre als Lehrkraft im Mittelpunkt. Diese Verantwortung für tausende Lübbecker Kinder trug er insgesamt 35 Jahre – nur vier Jahre seiner Laufbahn verbrachte er nicht im Mühlenkreis. Lübbecks stellvertretende Bürgermeister Andreas Schröder ist sich sicher: &bdquo;Als Lehrer und Schulleiter muss man den Umgang mit jungen Menschen lieben. Sie haben sich für Klimaschutz begeistert und sie ermutigt. Die Prüfung wurde erfolgreich bestanden.“ Dem konnte sich Schulleiterin Cordula Küppers vom Ratsgymnasium in Minden nur anschließen. Mittlerweile befinden sich die Schulen im dritten Jahr der Corona-Pandemie. Auch das Wittekind-Gymnasium hatte mit den Maßnahmen zu kämpfen, denn es war viel Organisationstalent gefragt. Doch auch diese Herausforderung habe Hagemeier erfolgreich gemeistert und wurde von Küppers für seine Entschlossenheit, seine Führung durch die schwere Zeit sowie seine Ruhe und Gelassenheit symbolisch ausgezeichnet. &bdquo;Wir waren im ständigen Austausch, wie wir was umsetzen können. Eberhard Hagemeier hat immer nach Lösungen gesucht und am Ende waren wir uns stets einig“, so Küppers. In den letzten Monaten als Schulleiter wurde es für Hagemeier noch einmal turbulent, als Ende Februar in der Ukraine der Krieg ausbrach &bdquo;Sie haben neue Klassen eingerichtet und den geflüchteten Kindern geholfen, sich zu integrieren“, sagt Schülerin Elisa Heinrich. Besonders dankbar seien die Schüler für das &bdquo;Europaprojekt“, bei dem regelmäßige Austauschprogramme mit Kindern aus Belgien, Irland, Italien oder Frankreich angeboten werden. Ein Projekt, das Hagemeier am Herzen lag, war er jahrelang als Englischlehrer aktiv. Hagemeier zeigt sich ergriffen Bei seiner Abschlussrede wurde es dann emotional. In den letzten sieben Jahren als Schulleiter sei er immer glücklich gewesen, wenn er das Lachen der Kinder gesehen und gehört habe. Das Vertrauensverhältnis zu seine Schützlingen sei ungebrochen groß gewesen. Auch die Arbeit mit den Kollegen habe er stets genossen. &bdquo;Das ist das schönste an dem Beruf. Es müssen alle zusammenarbeiten, damit Schule funktioniert und wir den Schülerinnen und Schülern eine Perspektive geben können. Junge Menschen sind das Beste, was wir haben“, sagt Hagemeier. Die letzten Jahre habe Hagemeier wegen der Pandemie viel Krisenmanagement betreiben und den damit verbundenen Stress ertragen müssen. Das sei ohne die Unterstützung seiner Frau Marie-Luise Hagemeier nicht möglich gewesen, die ebenfalls als Lehrerin tätig ist. &bdquo;Hinter einem starken Mann steht immer eine starke Frau“, so Hagemeier, ehe er innehält und sich Tränen aus den Augen wischt. Noch kein Nachfolger gefunden Auch wenn bei seinem Abschied Wehmut mitschwingt, freut sich Hagemeier auf seinen Ruhestand. Schließlich könne er seine neuen Birnen- und Pflaumenbäume heranzüchten, die er von seinen Kollegen und der Schulpflegschaft als Geschenk bekommen hat. Wer zukünftig in seine Fußstapfen als Schulleiter des Wittekind Gymnasiums tritt, steht allerdings noch nicht fest. Eines ist aber klar: Sein Nachfolger muss sich mit dem Ende der G8-Klassen beschäftigen, denn 2026 werden die letzten Schüler des Gymnasiums verabschiedet. Laut Hagemeier gebe es bereits einige Interessenten. Bis ein Nachfolger aber endgültig festeht, wird Eva Kaster als kommissarische Leiterin die Schule führen.

Meistgelesen