Kirmes und Disco: So lief das erste Schützenfest nach Corona

Lübbecke-Nettelstedt. Erstmals seit Corona haben die Schützen des SV Concordia Husen-Nettelstedt wieder ein Schützenfest feiern können. Bei herrlichem Sonnenschein lockte die vergrößerte Kirmes, aber auch die Disco am Abend war bestens besucht. Nur beim Zug durchs Dorf gab es eine kleine Schlappe. Ein besseres Wetter hätten sich die Schützen kaum bestellen können. Die Sonne schien, ein frischer Wind sorgte für angenehme Temperaturen. Für den traditionellen Zug durch Nettelstedt waren das beste Bedingungen, &bdquo;sonst wird es zu warm unter der Jacke“.Zahlreiche Schaulustige am StraßenrandDer Weg führte zunächst zum (Jung-) Schützenkönig, der nur einige hundert Meter vom Sportzentrum/Schützenplatz entfernt wohnt. Angeführt vom Musikzug Viktoria Hille ging es durch die Straßen, die von zahlreichen neugierigen Schaulustigen gesäumt waren. Einzelne klatschten oder winkten den Schützen zu. Andere verteilten Schnäpse, die als Wegzehrung gerne angenommen wurden.&bdquo;Wir freuen uns alle, dass das Schützenfest endlich wieder durchgeführt werden kann“, brachte es Schriftführer Henning Göcke auf den Punkt. Zwei Jahre habe der Schießbetrieb ausfallen müssen, &bdquo;beim Königsschießen vor etwa fünf Wochen sind die ersten Schüsse gefallen.“Zwei Jahre ist der Schießbetrieb ausgefallen Einziger Wermutstropfen an diesem Tag: Ein König ließ sich – trotz zahlreicher Schützen – nicht finden. &bdquo;Wenn wir damals gewusst hätten, wie es heute aussieht, hätte sich bestimmt einer gefunden. Aber da galt noch 2G“, erklärt Göcke das Phänomen. Umso wichtiger war die Rolle des Jugendkönigs Yannik Hucke und die der Kinderkönigin Lehanna Lückl. &bdquo;Die haben das wirklich toll gemacht“, fand Göcke. Ähnlich sah das auch Adjutant Norbert Gerling, der seinen Kameraden vor dem Haus des Jugendkönigs die Leviten las. Spöttisch fragte er sich, ob das Ziel beim Königsschießen vielleicht zu klein gewesen sei. &bdquo;Nicht ein Schütz traf ins Ziel hinein. Das kann doch wirklich gar nicht sein.“ Im Gegensatz dazu die Jugend: Die sei richtig motiviert gewesen und habe beim Kinderkönigsschießen gerne mitgemacht. &bdquo;Da schießt noch keiner in den Sand. Und wer gut zuhört, hat erkannt: Genau, ihr Schützen Alt und Jung. Die gehen zum Schießen noch mit Schwung. Wolln alle gerne König sein und hängen sich da richtig rein.“ Obs hilft? &bdquo;Beim nächsten Schützenfest gibt es auf jeden Fall wieder einen König. Wir waren nach Corona noch nicht wieder auf der Höhe“, sagte ein Schützenbruder.Die beiden Majestäten mussten zu Fuß gehen Ein bisschen holprig war der Neustart aber auch an anderer Stelle, genauer: beim vorwegfahrenden Majestäten-Fahrzeug. Der Citroën machte schon wenige Meter vom Haus des Jugendkönigs entfernt einfach schlapp. Die zunehmende Steigung der Straße war wohl zu viel gewesen. Zwar wurde noch versucht, den Oldtimer den Hang hochzuschieben, doch zum Schluss siegte die Schwerkraft. Fahrer Stefan Heinrich stellte den Wagen schließlich am Straßenrand ab. Die beiden Majestäten mussten zu Fuß gehen. Trotz der kleinen Pannen: Zum Schluss waren alle glücklich, Schützen genauso wie die zahlreichen Gäste. Auch die vergrößerte Kirmes sei gut bei den Besuchern angekommen, vermeldete Schriftführer Henning Göcke. &bdquo;Es waren viele Familien hier, genauso war es geplant.“"Es waren viele Familien hier – genauso war es geplant" Ziel war es, vom &bdquo;normalen Schützenfest“ wegzukommen und moderner und ansprechender zu werden. &bdquo;Tradition ist nicht das Aufbewahren der Asche, sondern das Weitertragen des Feuers“, sagt Göcke. &bdquo;Wir arbeiten daran, dass Tradition und Moderne miteinander verbunden werden.“ Es sei zwar nicht einfach gewesen, die Buden und Fahrgeschäfte nach Nettelstedt zu holen, letztendlich habe sich die viele Arbeit aber gelohnt. &bdquo;Wir haben viel Zuspruch bekommen.“ Eine kleine Kirmes habe es zwar früher auch schon gegeben, die große Kirmes mit Autoscooter und weiteren Fahrgeschäften sei aber neu. &bdquo;Wir haben uns vorgenommen, dass wir nach der Grauheit der letzten Jahre etwas besonderes machen wollen.“ Man habe den Menschen etwas bieten, etwas zurückgeben wollen, betont Henning Göcke.

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