Werden Pommes teurer und kommt der Maiskolben als Beilage?

Lübbecker Land. Der Ölmangel ist bereits in der Gastronomie angekommen. Wegen des Ukraine-Kriegs wird auch Öl zum Frittieren immer teurer. Ein Problem für alle, die Pommes auf der Speisekarte haben. Jeder kennt sie, die Bratwurstbude vor der Fleischerei Wölfing in der Lübbecker Bäckerstraße. Nicht nur während der Mittagspause gehen hier Bratwurst, Currywurst und Pommes weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Müssen Liebhaber dieser Küche jetzt bald tiefer in die Tasche greifen?Auch Preise für Schweine- und Rindfleisch steigen Alles sei teurer geworden, heißt es aus dem Hause Wölfing. &bdquo;Nicht nur Öl und Friteusenfett“, sagt eine Mitarbeiterin auf Nachfrage. Auch die Preise für Schweine- und Rindfleisch würden steigen. Der Imbisswagen solle aber weiter betrieben werden. Eine bittere Kröte müssen Pommes & Co-Liebhaber aber doch schlucken. &bdquo;Der Chef rechnet und kalkuliert aufgrund der gestiegenen Kosten alles durch“, so die Mitarbeiterin. &bdquo;Wahrscheinlich müssen wir die Preise anpassen.“ In welcher Höhe, stehe aber noch nicht fest. Auch Rezan Celik, Inhaber des Athena Grill in Pr. Oldendorf, treffen die steigenden Preise hart. Pizzas und Kebab-Gerichte sind hier sehr beliebt. Celik ist gerade dabei, eine neue Speisekarte zu erstellen – mit neuen Preisen. Vor wenigen Wochen hatte er noch eine große Lieferung Speiseöl erhalten. Kaufpreis: 1,80 Euro pro Liter. Explodierende Spritkosten bereiten Sorge Seitdem sind die Preise stark angezogen. Derzeit ist er in Gesprächen mit seinem Lieferanten. Doch es ist sehr wahrscheinlich, dass der Preis für eine Portion Pommes von derzeit 2,20 Euro auf 2,50 steigen wird. &bdquo;Man muss das genau überlegen“, sagt Rezan Celik. Man dürfe dem Kunden auch keine zu hohen Preise vorsetzen, sonst würden die wegbleiben. Doch nicht nur das Speiseöl, auch die Pommes an sich sind teurer geworden, sagt er. &bdquo;Um zwei Euro pro Beutel.“ Hinzu kommen dann noch die explodierenden Spritpreise, die Sorgen machen. Denn der Grill-Imbiss liefert auch Gerichte aus. Victor Hamm, Geschäftsführer des Espelkamper City-Burger an der Breslauer Straße im Herzen der Stadt, hat seit einiger Zeit eigentlich nur noch schlechte Laune. Erst vor Kurzem ist er umgezogen und hat sich deutlich vergrößert. Mit einem schicken, stylishen Burger-Restaurant im American-Style zieht er immer mehr junge Menschen an, die in der Stadt im Grünen keinen richtigen Treffpunkt haben, wo sie sich abends treffen können. Er setzte voll auf die Nach-Corona-Zeit und es begann auch sehr gut. Doch jetzt kam die Ukraine-Krise und damit explodierende Preise für die Lebensmittel.Großhändler hat seit einiger Zeit Lieferschwierigkeiten &bdquo;Das macht einfach keinen Spaß mehr. Ich kann nachts kaum noch richtig schlafen, weil ich nicht weiß, ob sich die Preise am nächsten Morgen nicht schon wieder erhöht haben“, sagt er. Er kauft vor allem bei einem Großhändler vor Ort ein. Und der habe seit einiger Zeit Lieferschwierigkeiten, vor allem auch bei den Pommes frites, so Hamm. Von denen verbraucht er etwa 20 Kilogramm am Tag. Hier musste er die Preise jetzt um durchschnittlich 20 Prozent erhöhen. Da kämen gleich drei Dinge zusammen, die den Preis nach oben trieben: Das rar gewordene Sonnenblumenöl, in dem die Pommes frittiert werden müssen, die stark gestiegenen Energiekosten und Transportprobleme.Maiskolben als Beilage? Auch die Kosten für andere Lebensmittel stiegen und stiegen – sogar für Fleisch, das bis zu 30 Prozent teurer würde. Noch schlimmer seien die frischen landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Für drei Kisten Eisbergsalat, in dem sich zehn Köpfe befunden hätten, habe er sage und schreibe 90 Euro zahlen müssen.Aktuell weicht Hamm – was die Pommes frites angeht – vor allem auf Süßkartoffeln aus. Jetzt überlege er sich, als Beilage Mais beziehungsweise Maiskolben anzubieten. &bdquo;Auf alle Fälle ist das Leben als Gastronom sehr, sehr schwierig geworden“, beschreibt Victor Hamm die aktuelle Situation.

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