Das sind die Besonderheiten bei den Wahlergebnissen im Lübbecker Land

Lübbecker Land. &bdquo;Mit Listenplatz 19 wäre für mich ein Einzug in den Bundestag jenseits aller Träumerei". So pessimistisch hatte CDU-Kandidat Oliver Vogt sich noch während des Wahlkampfes im NW-Gespräch geäußert. Und obwohl sein Mitbewerber Achim Post das Direktmandat mit deutlichem Vorsprung für Minden-Lübbecke I geholt hat, kam es anders: Um 4.38 Uhr in der vergangenen Nacht erhielt Vogt die Nachricht, dass er trotz der Wahlniederlage in den 20. Deutschen Bundestag einziehen wird. Lesen Sie den Kommentar dazu hier Hier unser Überblick über Spitzenwerte und Besonderheiten bei den Wahlergebnissen in einzelnen Kommunen: Lübbecke Mit 24,08 Prozent der Erststimmen hatte Vogt gegenüber Post (41,30) keine Chance. Auch seine Partei blieb mit 23,18 Prozent der Zweitstimmen deutlich hinter der SPD (33,24) zurück. Anders als die Kandidaten von SPD und CDU, die mehr Erststimmen erhielten als ihre Partei, schnitt Frank Schäffler mit 7,51 Prozent schlechter ab als seine Partei, die FDP (10,97). Das galt auch für Schahina Gambir, die für die Grünen 11,74 Prozent holte, während ihre Partei auf 14,15 Prozent kam. Nur bei Sebastian Landwehr (AfD) hielten sich Erst- (8,23) und Zweitstimmen (8,53) die Waage. Die Briefwähler wählten ganz überwiegend die SPD, die auch in Alswede, Nettelstedt-Nord und Gehlenbeck-Süd mit 34 bis 36 Prozent besonders gut abschnitt. CDU-Hochburg war mit fast 30 Prozent Obermehnen, und die Grünen bekamen aus dem Wahlbezirk Lübbecke 6 (Wahllokal Astrid-Lindgren-Grundschule) mit 18 Prozent die meisten Zweitstimmen. Die AfD holte die meisten Zweitstimmen (19,37) im Wahllokal Stadtschule Lübbecke, die FDP in Alswede (16,67). Von 19.838 Wahlberechtigten machten etwa drei Viertel (75,59 Prozent) von ihrem Stimmrecht Gebrauch, in der Stadt allerdings nur gut jeder Dritte (36,22 Prozent). Espelkamp Wieder einmal sorgte die Stadt bei Wahlen für mehrere Besonderheiten. So ist hier der AfD-Anteil mit 13,56 Prozent der höchste im gesamten Kreisgebiet. Er liegt gut vier Prozent über dem Durchschnitt. Im Stimmbezirk Bauhof schrammt die AfD knapp an der 30-Prozent-Marke vorbei und erzielt damit eines der höchsten Einzelergebnisse im gesamten Land. Und noch etwas ist hier anders als in den übrigen Orten: Der Anteil der Wähler, die das fundamentalistisch-christliche Bündnis C gewählt haben. Dietrich Janzen, der als Bundestagskandidat angetreten ist, hat fast drei Prozent aller Stimmen auf sich vereinigen können. 360 Espelkamper haben ihn gewählt. Kreisweit konnten Janzen und sein Bündnis knapp 1.000 Stimmen auf sich vereinigen. Ursprünglich hatte Espelkamp durch die Gründung als Industriestadt im Grünen traditionell einen hohen SPD-Anteil und wurde in den Gründerjahren immer rot regiert. Das änderte sich mit dem Zuzug der Spätaussiedler, die traditionell CDU wählten und eine absolute CDU-Mehrheit seit Jahrzehnten zementierten. Jetzt hat die SPD zur CDU aufgeschlossen und liegt nur noch 1,47 Prozent hinter ihr. Hüllhorst Klarer Vorsprung für Achim Post (36,40 Prozent) und die SPD (31,64) vor Oliver Vogt (26,89) und der CDU (24,48). Grüne (12,49), FDP (10,94) und AfD (10,73) schneiden bei den Zweitstimmen alle dreistellig ab. Das sieht bei den Erststimmen anders aus, wo Sebastian Landwehr (AfD) mit 10,61 Prozent sehr knapp vor Schahina Gambir (Grüne, 10,59), aber deutlich vor Frank Schäffler (FDP, 8,00) liegt. Dietrich Janzen vom Bündnis C erhielt 39 Stimmen (0,48 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei überdurchschnittlichen 79,65 Prozent. Pr. Oldendorf 7.410 von 9.645 Wahlberechtigten haben ihre Stimmen abgegeben, das entsprach einer Wahlbeteiligung von 76,83 Prozent. Nach SPD (31,47) und CDU (24,29) kam bei den Zweitstimmen die FDP auf Platz drei (12,30), gefolgt von Grünen (11,06) und AfD (10,60). Eine andere Reihenfolge ergab sich bei den Erststimmen, wo es nach Achim Post (SPD, 36,26) und Oliver Vogt (CDU, 26,78) Sebastian Landwehr (AfD) auf Platz drei schaffte (10,13) – vor Frank Schäffler (FDP, 9,71) und Schahina Gambir (Grüne) mit 9,35 Prozent. Rahden In der Stadt Rahden machten 9.591 Bürgerinnen und Bürger von ihrem Wahlrecht Gebrauch – macht eine Wahlbeteiligung von gut 77 Prozent. Die AfD konnte bei den Briefwählern nicht sonderlich punkten. Vor einem Jahr hatte die CDU bei den Kommunalwahlen noch triumphiert und alle Wahlbezirke gewonnen. Am Sonntag sah das bei der Bundestagswahl anders aus. In drei der vier Kernstadt-Bezirke lag die SPD entweder gleichauf mit der Union oder kam sogar auf Platz eins. Im Wahlbezirk Kleinendorf-Mitte wurde die AfD zweitstärkste Kraft – mit deutlichem Vorsprung vor SPD und FDP. Stemwede Mit 8.036 Wählern kommt Stemwede auf eine Wahlbeteiligung von 76,97 Prozent. Die CDU, in Stemwede einst jenseits der 60 Prozent, liegt mit 30 Prozent nur noch rund vier Punkte vor der SPD. In Dielingen und Levern hat die SPD die CDU sogar überholt.

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